Kapitel 29 - Lavea

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Hey ihr Lieben,

ich möchte mich für den unheimlich tollen Support in der letzten Woche bedanken. Ihr seid wirklich die Besten.

Ich wünsche euch ganz viel Spaß mit dem neuen Kapitel.

Ganz liebe Grüße,

DisneyAddict <3

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Kheeran musste meinen verunsicherten Gesichtsausdruck bemerkt haben, denn er schob schnell ein „Aber das hat gar nichts zu bedeuten. Visionen sind nur sehr schwer zu deuten und liegen auch oft im Ermessen des Betrachters" hinterher. Doch seine Worte beruhigten mich nur geringfügig. Was, wenn er Recht hatte? Würde tatsächlich jemand sterben? Auch Loki schien meine Unruhe nicht entgangen zu sein, denn er legte beruhigend seine Hand auf meine und warf Kheeran einen bösen Blick zu.

„Ich bin mir sicher, es gibt eine plausieblere Erklärung dafür, als einen alten, elbischen Kinderreim!" meinte er und brannte Kheeran förmlich nieder mit seinen Blicken.

„Entschuldigt mich. Ich muss kurz an die frische Luft." stammelte ich und kämpfte mich durch die Tische hindurch zum Ausgang. Mir wurde in diesem Moment einfach alles zu viel. Das laute Stimmengewirr, die stickige Luft, die vielen Fae. Und dazu eine schreckliche Nachricht nach der anderen. Nahm das denn gar kein Ende? Seit dem Beginn unserer Reise eine Katastrophe nach der anderen. Ich fühlte mich wie in einem Albtraum gefangen. Die frische Nachtluft beruhigte mich etwas und ich sah hinauf in den Himmel. Zwischen den zahlreichen Zweigen der Bäume funkelten die Sterne hindurch, als wollten sie mir Mut machen und ich fragte mich, ob Maman auch gerade zu den Sternen sah. Mit einem Mal überkam mich eine wahnsinnige Sehnsucht nach zu Hause. Ich wollte nur wieder zurück zu meiner Familie und meinem geregelten Alltag nachgehen. Doch dann wäre auch Loki nicht an meiner Seite. Ich schloss meine Augen und atmete ein paar Mal tief durch. Ein sanfter Wind strich durch meine Haare und das Geräusch schlagender Flügel drang an meine Ohren. Ich musste die Augen gar nicht öffnen um zu wissen, dass Foraris von ihrem nächtlichen Streifzug wieder zurückgekommen war. Sie landete auf meiner Schulter und rieb ihr Köpfchen an meiner Wange.

„Na meine Süße? Hast du dir was Feines gefangen?" fragte ich sie und bekam als Antwort ein zufriedenes „Schuhuu". Die Tür zum Schankraum wurde aufgestoßen und ich vernahm mir nur allzu gut bekannte Schritte.

„Ist...alles okay?" fragte Loki und legte mir meinen Mantel über die Schultern.

„Ja. Ich habe einfach einen Moment für mich gebraucht." Antwortete ich und sah zu Loki, der nun neben mir stand. Er nickte er verständnisvoll, sein Blick ebenfalls an den Nachthimmel geheftet.

„Dann lass ich dich wieder alleine. Es sei denn, du möchtest reden?"

„Ich komme gleich nach." Meinte ich und schenkte Loki ein kurzes, aufrichtiges Lächeln, bevor er Foraris kurz durch die Federn wuschelte und wieder nach drinnen verschwand. Ich holte noch einmal tief Luft und wandte mich dann ebenfalls wieder dem Schankraum zu, als mir ein Zettel an der Tür auffiel.

„Aushilfe gesucht!

10 Silbermünzen pro Schicht

Bei Interesse bitte an der Theke melden."

Das war genau das Richtige, um unsere Reisekasse aufzustocken. Ich war geübt im Bedienen, da ich Maman schließlich auch immer in der Taverne ausgeholfen hatte und zehn Silbermünzen waren eine gute Bezahlung.

„Wartest du kurz hier auf mich Süße?" fragte ich Foraris und setzte sie auf dem Handlauf des Geländers ab, welches verhindern sollte, dass Besucher von der Brüstung in die Tiefe stürzten. Foraris ließ einen leicht genervten Laut hören, machte sich aber dann daran, ihr Gefieder wieder zu richten, das Loki in ihren Augen ja so unmöglich durcheinandergebracht hatte. Sofort machte ich mich auf den Weg zur Theke, in der Hoffnung, dass sie nicht doch schon jemanden gefunden hatten.

„Guten Abend. Ich bin Lavea Eriksen. Ich habe eben das Schild an der Türe gesehen, dass sie eine Aushilfe suchen. Ist die Stelle denn noch frei?" fragte ich die Wirtin, die gerade einem Gast einen Krug Bier reichte.

„Oh Kindchen, du kommst wie gerufen. Wir könnten wirklich dringend jemanden gebrauchen, der beim Abendgeschäft mit anpackt. Einer meiner Kellner ist erkrankt und fällt die gesamte Woche aus. Komm, wir gehen kurz nach hinten. Da können wir in Ruhe reden." sprudelte es aus der Fae heraus und sie manövrierte mich durch eine Schiebetür hinein in die Küche. In der Ecke des Raumes stand ein kleiner Tisch und ein paar Stühle und die Wirtin deutete mir, mich zu setzen.

„Ich bin übrigens Onoora. Was führt dich denn hier nach Luna Fluminé?" fragte sie.

„Ich Reise gerade mit einem Freund nach Midgard und machen hier für ein paar Tage Rast. Dabei wollten wir unsere Kasse auch etwas aufstocken." Antwortete ich.

„Hast du denn Erfahrung in der Gastronomie?" fragte sie und sah mich mit großen Augen an.

„Ja, meine Mutter führt in Asgard eine Taverne, da helfe ich öfters aus. Ich bin quasi mit der Gastronomie groß geworden."

„Oh wunderbar, wirklich wunderbar. Denkst du, du könntest so lange aushelfen, bis Aiden wieder genesen ist?"

„Natürlich. Das dürfte kein Problem sein." Onoora schenkte mir ein warmes Lächeln und erhob sich.

„Alle mal herhören!" verkündete sie mit lauter Stimme. „Das hier ist Lavea. Sie wird uns so lange im Service helfen, bis Aiden wieder hier sein kann."

Die Crew hieß mich im Chor willkommen und ich winkte ihnen kurz zu, bevor ich mich von Onoora verabschiedete und ihr zusicherte, dass ich morgen die Mittagsschicht übernehmen würde. So konnte ich mich immerhin etwas ablenken. Ich war schon gespannt, die Kollegen morgen genauer kennen zu lernen.

„Loki, wir können los. Ich glaube, ich brauche so langsam eine Mütze schlaf." sagte ich, als ich an den Tisch der beiden zurückkam.

„Gut, ich bringe dich zum Gasthaus." antwortete er und stand auf. Wir verabschiedeten uns noch von Kheeran, der ebenfalls den Nachhauseweg antrat, und machten uns dann auf den Weg ins Gasthaus. Ich freute mich schon auf ein weiches Bett und konnte es nach dem heutigen Tag kaum erwarten, in die Kissen zu sinken.

Cold as Ice?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt