Frühstück

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Frühstück.
Ich wache auf. Mein Gesicht brennt. Mir ist eiskalt. Zitternd setze ich mich auf und blicke im Raum umher. Er ist leer. Verdammt. Ich springe aus dem Bett und schlüpfe in meine Sachen, werfe meine Tasche über und sprindte durch den Gemeinschaftsraum. Beim Portraitloch herrscht Stau. Miranda Millers versucht von innen an Peter vorbeizuklettern, der sich irgendwie mit seinem Umhang in der Tür verhakt zu haben scheint. Ich warte, bis Miranda durch das Portraitloch geklettert ist, dann helfe ich Peter mit seinem Umhang. "Wieder gesund?", frage ich. Er nickt. "Ich wollte dich holen", sagt er und wischt sich mit dem Zipfel seines Umhangs eine Schweißperle aus der Stirn. Ich nicke und schweigend gehen wir den Weg zur großen Halle. Ich weiß nie, was ich zu ihm sagen soll. Ich weiß nicht, wieso das so ist. Wenn die anderen dabei sind, dann fällt es nicht weiter auf, dass ich eigentlich nicht mit ihm befreundet bin. James liebt uns alle. Das reicht. Aber ich und Peter? Ich erinnere mich nicht, mich jemals mit ihm unterhalten zu haben. Als wir die Halle erreichen ist diese schon fast leer. Die meisten Schüler sind auf dem Weg in den Unterricht. Zielstrebig steuere ich auf unsere Ecke des Griffindor Tisches zu. James sitzt dort. Zusammen mit Lilly. Sirius ist nicht da, wie ich enttäuscht feststelle. Ich lasse mich auf den Stuhl gegenüber von Lilly fallen. Sie ist fertig mit dem Essen. Wühlt in ihrer Tasche herum. "Guten Morgen", sage ich. "Guten Morgen", erwidert sie meinen Gruß, ohne aufblicken. Ich schaue James fragend an. Er zuckt die Schultern. "Lernstress", sagt er und grinst noch breiter. Er lernt nie. Irgentwie hat er es bis jetzt immer knapp durch die Prüfungen geschafft. Lilly wirft ihm einen bösen Blick zu und holt ihr Exemplar von "Geschichte der Zauberei" aus der Tasche. Eine Weile ist nur mein Kauen und das Umblättern der Seiten in Lillys Buch zu hören. "Wo ist Sirius?", frage ich, versucht möglichst unbefangen zu klingen. James zuckt die Schultern. "Kennst ihn doch", sagt er. "Er musste unbedingt raus" Er lacht. Ich bemühe mich möglichst cool mitzulachen, da geht Snape an unserem Tisch vorbei, bemüht weder Lilly, noch sonst wen anzusehen. Er tut mir leid. Ohne Freunde, mit seinem blassen, kantigen Gesicht in dem ständig die Angst zu nisten scheint. Angst vor James. Er tut mir Leid. Im Prinzip ist er doch wie ich. Ein Sonderling, der sich gerne in Büchern verliert. Mit dem Unterschied, dass ich Freunde habe. Gute Freunde, die zu mir und meinem… Problem stehen. Aber wer weiß schon, was er für Probleme hat. James wirft ihm einen spöttischen Blick zu. Mehr traut er sich in Lillys Gegenwart nicht. In dem Moment taucht Sirius im Eingang der großen Halle auf. Ich esse hastig auf und werfe meine Sachen über die Schultern. Ich bin der einzige von uns, der Pflege magischer Geschöpfe belegt. "Ich muss los",rufe ich und laufe aus der Halle. An Sirius vorbei. Ich kann jetzt nicht neben ihm sitzen. Ich kann ihm jetzt nicht in die Augen schauen. Er wirft mir einen verwunderten Blick zu, als ich mit knallrotem Gesicht an ihm vorbei presche.

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