Magische Wesen

842 30 0
                                    

Jungen.
/Sirius/
Moony ist schnell eingeschlafen, aber ich liege noch ewig wach. Sein Kopf an meiner Schulter, sein Herz so nah an meinem, dass ich es zu hören glaube. Er flüstert irgendetwas im Schlaf, ich verstehe es nicht. Ich umarme ihn fester, er beruhigt sich wieder. Was tue ich hier? Wir sind doch bloß Freunde. Beste Freunde. Brüder. "Ich hab dich lieb'', flüstere ich in sein Ohr. Er murmelt irgendetwas zustimmendes. Jetzt kann ich schlafen.
/Remus/
Als ich aufwache ist der ganze Raum hell erleuchtet. Die Sonne knallt unerbittlich durch eines der geöffneten Fenster. Ich schaue Sirius an. Er schläft, die Haare zerzaust, tiefe Schatten unter den Augen.
Vorsichtig schiebe ich seinen Arm von meiner Schulter. Nicht vorsichtig genug. Verschlafen öffnet er die grauen Augen. "Moony", er grinst. Er setzt sich auf und befühlt vorsichtig seinen Arm. Madame Pomfrey kommt aus ihrem Büro und lächelt uns an. "Gut geschlafen?" Sie verliert kein Wort darüber, dass ich im falschen Bett übernachtet habe. Bringt uns nur das Frühstück und nimmt Sirius den Verband ab.  "Das sieht doch soweit ganz gut aus.", sagt sie mit Blick auf Sirius' Arm. "Wenn sie wollen, dann können sie heute Nachmittag entlassen werden, unter der Bedingung, dass sie mir sofort Bescheid sagen, wenn sie irgendwelche Beschwerden haben.", sagt sie zu ihm. Er nickt bloß geistesabwesend und knabbert an seinem Croissant. Sie seufzt und geht davon. Ich stupse ihn mit dem Zeigefinger an "Was ist los mit dir?‘', frage ich ihn. Er zuckt bloß mit den Schultern und isst weiter. Mir fällt nichts ein um ihn aus seiner Stille zu reißen, also wende ich mich meinem Frühstück zu.
/Sirius/
Ich weiß nicht was ich ihm sagen soll. -Hey Moony, weißt du eigentlich, wie verdammt gut deine Haare nach Schokolade riechen?- Ich belasse es bei einem Lächeln. Nach dem Frühstück klettert Moony zurück in sein Bett um die Hausaufgaben zu machen, die Lilly ihm mitgebracht hat. Ich mache keine Hausaufgaben. Ich schaue ihn an. Die hellbraunen Locken, die sich um seinen Kopf kräuseln, die grünen Augen, fixiert auf die Buchstaben. Die Narben auf seiner Wange, eine noch frisch und rot. Die niedliche Stupsnase, das spitze Kinn. Ich nönnte ihn ewig so ansehen. Madame Pomfrey kommt und schmiert mir irgendeine, butterfarbene Pampe auf den Riss in meinem Arm. Es brennt. "Warum können sie es nicht einfach wegzaubern?", frage ich. Sie schüttelt den Kopf. "Wunden die von magischen Wesen verursacht werden kann man nicht einfach mit Magie verschwinden lassen.", sagt sie und verschwindet. Ich starre den Riss an. Wenn er mich jetzt immer an Remus erinnert, dann ist das gut. Auch wenn es mir das Herz brechen wird.
/Remus/
Magische Wesen. Das hat sie nett gesagt. Aber ich weiß, was sie meint. Monster. Sturr schaue ich auf mein Buch. Sirius schaut mich von der Seite an. Ich kann mich nicht konzentrieren. Immer wieder starre ich auf das selbe Wort. -Die Narbe wird nicht verschwinden- schießt es mir plötzlich durch den Kopf. Er wird immer einen langen Riss im rechten Arm haben. Und ich bin Schuld. Ach verdammt, nicht schon wieder losheulen. In letzter Zeit heule ich aber wirklich ständig. Ich beiße die Zähne zusammen und schaue ihn an. "Es tut mir so leid", flüstere ich. Ärgerlich schüttelt er den Kopf. '‘Remus nein!", sagt er und kommt zu mir herüber, lässt sich neben mich fallen. Ich lasse den Kopf hängen. "Remus, es muss dir nicht leid tun!'‘, sagt er und greift nach meinem Kinn, so, dass ich ihn ansehen muss. "Aber…", setze ich an um ihm zu widersprechen, doch er unterbricht mich "Kein Aber!", sagt er bestimmt. Sein Gesicht ist so nah bei meinem, dass ich jeden einzelnen Punkt in seinem Gesicht sehen kann. "Es ist nicht deine Schuld, was du bist. Und du bist nicht nur das. Du bist nicht nur ein Werwolf.  Du bist mein bester Freund, mein allerbester. Du bist intelligent und mutig und-", er schluckt "Und verdammt hübsch" Ich schlucke ebenfalls. "Ich bin nicht mu-"", will ich wieder widersprechen, doch er unterbricht mich erneut. "Du bist der mutigste Mensch den ich kenne.", sagt er. Sein Gesicht ist ganz nah. Dann wird die Tür aufgestoßen.

Wolfstar- Die ganze GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt