Rumtreiber

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/Sirius/
Irgendwie sind wir eingeschlafen. Aneinandergekuschelt. Es ist nicht ungewöhnlich, rede ich mir ein. Wir sind Freunde, nur Freunde. Jemand öffnet die Tür zum Krankenflügel und ich bin sofort hellwach. "Sirius? Moony?", ruft James und will auf uns zu kommen, doch Madame Pomfrey tritt ihm mit erhobener Teekanne in den Weg. "So kommen sie hier aber nicht rein!", sagt sie streng und weist auf James dreckige Quiddichuniform.  Er stöhnt und nimmt seinen Umhang ab. Mit pikierter Miene nickt sie und lässt ihn wortlos durch. Ich setze mich auf. "Hey Prongs", begrüße ich ihn und klatsche ihn mit der Linken ab. Er lächelt und wirft einen Blick auf Moony. "Er sieht schlimm aus.", stellt er fest und das Lächeln verschwindet. Ich nicke. "Wo wart ihr?", fragt er. "Wir hatten alles vorbereitet." Ich erkläre ihm, dass Remus es nicht mehr geschafft hat. Dass wir zu spät waren. Ich schaue ihn nicht an. Meine Hände spielen mit der Bettdecke. Er lässt sich am Fußende des Bettes nieder. "Padfoot…", beginnt er als ich schließlich geendet habe, doch in diesem Moment kommen Lilly und Peter herein. Als sie sich ebenfalls zu uns setzen wacht Remus auf. Seine grünen Augen sind voller Schmerz. Lilly gibt uns die Hausaufgaben aus Verwandlungen und Zauberkunst. "Schade, dass ihr gerade heute nicht da wart…", beginnt sie und erzählt irgendetwas davon, dass Professor McGonnegall  Peters Bücher in Kuchen verwandelt habe und an einem der Bücher jetzt eine Ecke fehle, weil Peter unbedingt probieren wollte… Ich höre nicht weiter zu. Die anderen lachen, aber ich bin zu sehr auf Moony konzentriert. Seine grünen Augen sind nieder geschlagen, er sieht so klein aus. Wie ein Kind, dass den falschen Bus genommen hat und jetzt den Weg zurück nicht mehr findet. Jemand den man einfach in den Arm nehmen will. "Sirius?", reißt James' Stimme mich aus den Gedanken. "Äh was?", frage ich, reichlich unintelligent. "Ich fragte gerade, ob du in den Weihnachtsferien mit zu mir kommst?" Ich zucke planlos mit den Schultern. "Ich weiß noch nicht.", murmele ich.

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