Kapitel 12

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Manus P.O.V.

"Dieser Dämon ist mein wütener Exfreund vor dem ich weggelaufen bin!"

Das war wie ein Schlag ins Gesicht und mir wurde auf einmal eiskalt. Ob es an dem Satz lag, oder an ihrem kalten Finger auf meiner Brust war ich nicht sicher. "Du warst mit einem Dämon zusammen?!"
Sie wandte sich ab. "Ich weiß das erst seit ich abgehauen bin..",sagt sie nun etwas bedrückt.
Ich trat ein Schritt auf sie zu und legte meine Hand auf ihre Schulter doch sie schlug sie weg.
"Luna ich kann dir helfen wenn du mich lässt. Ich könnte ihn für immer vertreiben.",meinte ich zaghaft und etwas hoffnungsvoll.
"Wer bist du?",fragt sie leise. Ich sah sie irritiert an. "Ich bin noch immer die gleiche Person. Jetzt lenk nicht vom Thema ab.",sagte ich. Sie dreht sich wütend zu mir um. In ihren braunen Augen schimmerten Tränen. "Dann frag ich anders. WAS bist du?! Du weißt das meine Familie aus Werwölfen besteht und lügst mich trotzdem an das du normal bist! Was bist du? Ein Traumspringer? Ein Wächter? ",schrie sie mich an sodass ich ein Schritt zurückwich. Ich zuckte etwas zusammen was sich als Schmerz bemerkbar machte.

Ich wandte für einen kurzen Moment den Blick ab und legte dann meine Hand an ihre Wange. Sie war über die Geste etwas verdutzt, beruhigt sich aber wie erhofft. Eine Träne floss über ihre Wange. Ich sah ihr tief in die Augen. "Versprichst du nicht auszuflippen?"

Lunas P.O.V.

Seine grünen Augen schienen mich gerade zu vernichten. Über die Frage war ich nicht weniger verwundert. Meine Famiie besteht aus Werwöflen, was kann da schon schlimm sein?
"Ich bin ein Vampir."
Diese Information traf mich wie ein Schlag ins Gesicht, damit hatte ich nicht gerechnet. Gleichzeitig zerbrach mein Herz in zwei Teile. Ich wusste, dass Vampire eine Aura um sich erschaffen können, die andere wortwörtlich anzieht, weshalb die meisten immer genau die Partnerin oder den Partner bekommen die sie wollen. Und ich dachte ich hätte wahre Gefühle für ihn. "Ein Vampir?",wiederholte ich flüsternd und schloss meine Augen um die Tränen aufzuhalten.
"Ja....und ich bin nicht stolz drauf."
"Wie lange..?"
"Mein ganzes Leben. Ich wurde als solcher geboren."

Ich konnte nicht anders als weinen. Für mich war eine Welt zusammengebrochen. "Luna, bitte...du bist etwas besonderes für mich. Ich habe es dir verschwiegen, weil alle anderen die mir etwas bedeutet haben sich von mir abgewendet haben als sie es wussten.",sagt Manu leicht verzweifelt. Ich konnte nicht sagen ob er log oder die Wahrheit sagte. Ich wandte mich ab und wollte die Küche verlassen, aber er hielt mich auf und drückte mich mit dem Rücken gegen die Wand. "Du bist etwas besonderes.",wiederholte er nah vor meinem Gesicht. Ich hatte die Augen noch immer zu, weshalb ich nicht sehen konnte was er tat. Ich spürte seinen Atem leicht auf meiner Haut und dann seine Lippen auf meinen.

Ich riss überrascht meine Augen auf als er sich von mir löste. Für einen kurzen Moment sah er mir tief in die Augen, dann verschwand er aus der Küche. Er schnappte sich sein Zeug und verschwand aus der Wohnungstür. Ich stand noch immer verwirrt an Ort und Stelle. Langsam ließ ich mich auf den Boden gleiten. Ich zog meine Knie an und legte mein Kopf darauf. Einsam begann ich zu weinen.

Ich lag auf meiner Couch und kaute auf meiner Lippe rum, welche schon total offen und wund davon war. Der Streit ist nun zwei Tage her, und es nimmt mich immer noch mit. Manu reagierte auch auf nicht eine meiner Nachrichten. Ich machte wie gewohnt mit allem weiter, aber trotzdem, fühlte ich mich allein. Ich erinnerte mich immer wieder an Manus Worte. An die Wahrheit, die schmerzhafte Lüge. Einfach alles. Ich musste mit ihm reden aber er reagierte nicht auf meine Nachrichten. Er las sie nicht mal. Ich seufzte und griff nach meinem Handy. Ich vermisste seine Stimme, sie hatte etwas Beruhigendes für mich.

Ich öffnete YouTube und suchte Manus Kanal, naja so schwer ist das ja nicht. Der Junge ist bekannt wie ein bunter Hund.
Ich konzentrierte mich null auf den Inhalt des Videos oder was gesagt wurde, sondern einzig und allein auf seine Stimme. Ich seufzte leise wohlig und lauschte weiter als meine Türklingel mich aus meinen Gedanken riss. Vor Schreck fiel ich von der Couch. Ich rappelte mich murrend auf und ging zur Tür und öffnete sie.

Vor mir stand mein Bruder. "Ich wollte mal sehen wie's dir geht.",sagt er schief lächelnd. Ich sagte nichts und ließ ihn eintreten. Dann ließ ich mich Gesicht voran wieder auf meine Couch fallen. Patrick setzt sich zu mir und streichelt mir über den Rücken.  "Ihr habt euch noch nicht wieder versöhnt oder?",fragt er sofort und ich schüttelte den Kopf. Er seufzt leise. "Soll ich mal mit ihm reden?"
Ich schüttelte wieder den Kopf.
Patrick seufzte. "Ihr müsst euch aussprechen, klar war es nicht ganz richtig was er gemacht hat aber euch anschweigen ist auch keine Option.",versucht er mich umzustimmen aber ich sträubte mich weiter dagegen. Er gab es irgendwann auf.

Manu wollte nicht mit mir reden, dann redete ich auch nicht mit ihm. Und damit Basta!
Nach einer halben Stunde verabschiedet sich mein Bruder wieder und ging nach Hause.
Als ich wieder alleine war schaute ich das Video weiter. Als ich müde wurde machte ich mich fertig. Ich sah in den Spiegel und seufzte. Ich sah einfach vollkommen fertig aus.

So fühlte ich mich allerdings auch. Ich wandte den Blick ab, putzte Zähne und legte mich schlafen. Ich träumte wieder von der friedlichen Lichtung und lächelte leicht. Wenigstens keine Albträume mehr durch Corvin, Manu scheint ihm sehr stark zugesetzt zu haben.

Ich seufzte leise und kuschelte mich tiefer in meine Decke. Was wohl passieren würde, wenn ich in Manus Traum auftauchen würde?
Können tu ich es ja eh nicht...

Bloody Moon || GLP FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt