Elben und Orks

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Serafina
 
Aneinander gekettet wurden wir hintereinander von den Elben abgeführt. Ich staunte nicht schlecht als wir das Waldelbenkönigreich betraten und über unzählige Treppen und Brücken geführt wurden. Die Waffen hatte man uns abgenommen und ich war überrascht wie viele Messer und Dolche Fili in seiner Kleidung versteckt hielt, als ihn die Elben filzten.

An einer Weggabelung hielt Legolas kurz an. „Bringt ihn zu meinem Vater.“ Er deutete auf Thorin, der von uns getrennt wurde. „Werft die übrigen in den Kerker.“ Dwalin fluchte und versuchte zu seinem König zu gelangen und ich legte, so gut es ging, meine Hand beruhigend auf seinen Arm. „Ihm wird nichts geschehen.“, versicherte ich ihm ernst und Dwalin verstummte. Als er sich nicht mehr wehrte, packten ihn zwei Elben und zerrten ihn hinter den anderen her. Seufzend folgte ich ihm und wurde zusammen mit Miluna in eine kleine steinerne Zelle geschubst. Das eiserne Tor krachte ins Schloss und als der Schlüssel umgedreht wurde, vernahm ich ein metallisches Klicken.
„Das wars wohl vorerst mal mit unserer Reise.“, stellte Miluna nüchtern fest und rüttelte probeweise an dem schweren Tür.

Die anderen Zwerge protestierten und warfen sich ebenfalls gegen ihre Gefängnisse, doch Balin rief: „Spart euch eure Kräfte! Das hier ist das Verließ des Waldelbenreiches, kein Orkkäfig. Ohne einen Schlüssel kommen wir hier nicht raus.“
Mutlos und erschöpft ließen sich die meisten daraufhin nieder und Miluna rief Fili aufmunternd zu: „Wir schaffen es hier bestimmt raus.“

Meine Augen suchten nach Dwalin, der niedergeschlagen und grimmig wie immer vor sich hin starrte. Er umklammerte die Gitterstäbe so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten und ich streckte meine heilende Magie nach ihm aus. „Keine Sorge, wir kommen hier bald raus. Wir haben schließlich noch zwei Geheimwaffen.“ Neue Zuversicht huschte über sein Gesicht und er lächelte mich mild an ehe er ein Danke mit den Lippen formte und sich dann zurück zog.

Mit meinen Gedanken tastete ich nach Serafina. *Hast du es geschafft ihnen zu entkommen?*, fragte ich als ich die Braunhaarige erreicht hatte. *Ja. Ich suche gerade einen Weg in den Palast. Ist Bilbo den Elben in die Arme gelaufen? Ich hätte schwören können, dass er hinter mir war als ich euch gefolgt bin. Ich hatte seinen Geruch definitiv in der Nase doch jetzt kann ich ihn nicht mehr finden. Es ist als wäre er unsichtbar.*,
*Hier ist er nicht.*, sagte ich und konnte Lyria seufzen hören. *Ihm geht es bestimmt gut.*, versicherte ich ihr. *Aber du musst uns hier irgendwie rausbekommen. Wir sitzen in Thranduils Kerker fest und Thorin hat gerade eine Audienz bei ihm. Ich bin mir sicher, dass er uns danach erst recht nicht freilassen wird.*

Empört sagte Lyria: *Hey!* Ich schüttelte den Kopf und kicherte: *Du weißt selbst was für ein Sturrkopf dein Gefährte ist. Wenn man dann noch bedenkt, dass Thranduil die Zwerge nach Smaugs Angriff abgewiesen hat und ihnen die Hilfe verweigerte, dann ist eine Einigung nicht sehr wahrscheinlich.*
Lyrias Antwort war ein Brummen.

Thorins lautes Brüllen unterbrach unser Gespräch und ich lauschte, doch konnte nicht verstehen was der Zwergenprinz gesagt hatte. „Miluna?“, fragend sah ich die Weißhaarige an, die sich an die Gitterstäbe lehnte und den Zwergen zu rief: „Was bedeutet: Imrid amrad ursul?“ Balins Gesicht erschien an seiner Zelle, er sah alles außer glücklich aus. „Das bedeutet wohl wir werden hier vorläufig festsitzen.“ Schnell stellte ich den Kontakt zu Lyria wieder her: *Jap, wir sitzen hier fest. Thorin hat etwas so schlimmes zu Thranduil gesagt, dass es Balin nicht mal mehr übersetzen will.*,

*Sind wir mal ehrlich, nachdem was er den Zwergen angetan hat, hatt er sich das auch verdient.* Ich verdrehte die Augen: *Ihr beiden passt wirklich zusammen.* Lyria verdrehte daraufhin ebenfalls die Augen und grinste. Es fühlte sich seltsam an, das IN meinem Kopf zu fühlen und ich bekam eine Gänsehaut. *Ich steige jetzt durch ein Fenster im Obergeschoss des Palastes ein. Dann suche ich erstmal eure Waffen und einen Weg nach draußen. Euch zu befreien ist vermutlich das kleinste meiner Probleme. Wenn ich Bilbo finde, dann befreit er euch und ich lenke die Elben ab.* Ehe sie die Verbindung wieder trennen konnte warnte ich sie noch vor den Orks, denen wir bald begegnen würden, dann machte sie sich auf den Weg in die Elbenfestung.

Von Drachen und ZwergenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt