Geschichten und Trolle

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Lyria

Die nächsten Tage verliefen relativ Ereignislos. Ich ging den Konfrontationen mit Thorin so gut es ging aus dem Weg und verrichtete die mir aufgetragenen Aufgaben mit stillem Protest.

An einem Tag prasselte der Regen ohne Erbarmen auf uns herab und ich zog mir meine Kapuze tief ins Gesicht doch innerhalb von kurzer Zeit waren wir alle durchnässt bis auf die Knochen.
„Könnt ihr nicht etwas gegen diese Überschwemmung unternehmen, Herr Gandalf?", fragte Ori an den Zauberer gewandt. „Es regnet und es wird aufhören zu regnen wenn es aufhört.", brummte Gandalf. „Wenn ihr das Wetter ändern wollt, müsst ihr einen anderen Zauberer fragen." Bilbo hob den Kopf um neugierig zu fragen:" Gibt es den noch andere?"
Mit gerunzelter Stirn sah Gandalf ihn an:" Andere?"
„Andere Zauberer." Gandalf nickte und blickte mit verdrießlicher Miene mach vorne, auch ihm schien der Regen zuzusetzen:" Es gibt fünf. Der höchste unseres Ordens ist Saruman, der Weiße. Dann gibt es noch zwei blaue Zauberer deren Namen ich allerdings vergessen habe." Stumm lauschte ich den Worten des Zauberers. „Und was ist mit dem fünften?",
Gandalf lächelte als er antwortete:" Das ist natürlich Radagast, der Braune."
„Und ist er ein großer Zauberer oder eher so wie ihr?", schnell hustete ich los um mein Lachen zu übertönen.
„Ich finde er ist ein sehr großer Zauberer, auf seine eigene Art und Weise.", presste Gandalf hervor. Ich ließ mich ein wenig zurückfallen um auf der gleichen Höhe wie Miluna zu reiten. „Das war Goldreif.", flüsterte sie mir zu. „Besser als jedes Theaterstück.", stimmte ich zu.

Als die Sonne schon untergegangen war und Thorin den Befehl gegeben hatte unser Lager aufzuschlagen hatten Miluna und ich uns freiwillig gemeldet um Feuerholz sammeln zu gehen.
„Sag mal, riechst du das auch?", fragte ich Miluna die neben mir her lief. „Ja, riecht irgendwie sauer, nach faulem Fleisch vielleicht?" Achselzuckend nahm ich noch mehr Holz vom Boden auf. „Wir sollten es zumindest Gandalf sagen und auch Sera.", schlug ich vor und Miluna stimmte mir zu.

Zurück bei den anderen schleppte ich das gesammelte Holz zu Bombur und Miluna lief zu Serafina und Gandalf um von dem seltsamen Geruch zu berichten. Mit besorgte Miene gesellte sich der Zauberer zu Thorin und begann auf ihn einzureden. Schnell schlug das Gespräch um in einen hitzigen Streit und Miluna die neben mich getreten war sagte:" So siehst du auch immer aus wenn du dich mit Thorin unterhältst."
„Man bekommt sich mit dem Dickkopf ja auch leicht in die Wolle.", murmelte ich ein wenig beleidigt und ein Ellenbogen traf mich leicht in die Rippen:" Das sagt die Richtige, Fräulein Kopf-durch-die-Wand."
Mit wütender Miene rauschte Gandalf an uns vorbei und Bilbo fragte entsetzt:" Gandalf? Wo geht ihr hin?"
"Zu dem einzigen der hier noch bei klarem Verstand ist, mein lieber Bilbo." Fragend sah der Hobbit ihn an:" Und wer ist das ?"
"Ich, Herr Beutlin! Das waren genug Zwerge für einen Tag." Und mit diesen Worten verschwand er im Wald.
"Wir sind aber keine Zwerge.", beleidigt sah ich dem Zauberer hinterher, dann trat ich zu Bombur um ihm meine Hilfe beim Kochen anzubieten. Dankbar wies mich der dicke Zwerg genau an damit ich ja nichts falsch machen konnte.
Leise vor mich hinsummend rührte ich mit einer Kelle in dem Kessel umher ehe Bombur probierte und mir lobend auf die Schulter klopfte.
Grinsend half ich ihm noch bei der Essensausgabe dann trollte ich mich mit Miluna in den Wald

Wir hatten seit dem Beginn unserer Reise immer nur Alibimäßig das Essen der Zwerge mitgegessen doch so langsam machte sich der Hunger bemerkbar, also hatten wir beschlossen auf die Jagd zu gehen um uns wieder satt essen zu können.
Im Wald trafen wir auf Schatten, die Hündin freute sich wie verrückt uns zu sehen und lachend kraulte ich ihr das weiche Fell:" Da bist du ja. Wir dachten schon dich hätte ein Troll gefressen.", lachte Miluna.
Empört schnaubte die Hündin und schüttelte sich. „Die Zwerge waren ein bisschen zu viel für dich, was?", tröstend streichelte ich sie weiter.
„Sag mal, wieso sind wir eigentlich noch keinem einzigen Tier begegnet das größer als ein Hase ist?", riss ich Miluna aus ihrem Jagdmodus. Die bernsteinfarbenen Augen der weißen Wölfin blickten mich an:* Das Selbe habe ich mich auch schon gefragt. Wir sind schon ziemlich weit von den anderen entfernt und trotzdem nichts.*
„Und dieser Geruch von am Anfang ist immernoch in der Luft."
Mein Misstrauen war wieder geweckt und vorsichtig schlichen wir immer weiter.
*Da!*, zuckte Milunas Gedanken durch meinen Kopf ehe sie wie von der Tarantel gestochen los hechtete , tiefer in den Wald. Ohne zu zögern folgte ich ihr damit ich den Grund für ihren Ausbruch erkennen konnte.
Vor uns rannte eine kleine Herde von Wildschweinen durch das Unterholz, das würde eine saftige Mahlzeit geben da die Schweine fast die Größe von Miluna in ihrer Wolfsgestalt erreichten. Geschickt sprang ich auf ihren Rücken um mich dann mit einem Satz zu verwandeln und eines der riesen Schweine zu Boden zu reißen. Mit einem Bissen hatte ich es erlegt und auch Milunas Jagd war erfolgreich verlaufen. Schatten begnügte sich mit unseren Resten dann machten wir uns auf den Weg zurück ins Lager.
Es war seltsam still als wir es fast erreicht hatten, dann drehte der Wind und mir und Miluna fiel es wie Schuppen von den Augen. „Trolle!", riefen wir gleichzeitig.
Wir stürmten los um das Lager leer vorzufinden.
„Da lang!", stellte ich mit einem Wittern fest und zog noch im rennen mein Schwert, Tods vertrautes Flackern streifte meine Gedanken als ich seinen Griff berührte.

Von Drachen und ZwergenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt