»Ardy«, rief mich meine Mutter zum Essen. Seufzend ließ ich das Buch in meiner Hand in dem Umzugskarton verschwinden, bevor ich mich auf den Weg in die Küche machte.
Auch hier standen überall Umzugskartons. Ich würde in den nächsten Tagen nach Mainz umziehen und endlich Chemie studieren. Meine Mutter würde in diesem Zuge in eine kleinere Wohnung ziehen.
Viel hatte sich geändert in meiner Abwesenheit. Meine Mutter war gezwungen, sich aufzuraffen und für sich selbst zu sorgen, was bewirkte, dass sie einsah, dass sie Hilfe brauchte und sich kurzerhand Beratung bei einer Familienpsychologin holte, die auch meinen Vater ins Boot holte und sie so ihre Differenzen aus dem Weg schafften. Meine Mutter sah ihre Kinder nun also wieder regelmäßig und konnte sich normal mit meinem Vater unterhalten.
»Mum, ich bin so froh, dass es dir wieder besser geht«, sagte ich offen, als wir beide unser Besteck weggelegt hatten. Warm lächelte sie mich an. »Danke, Ardy. Und damit meine ich nicht nur deine lieben Worte, sondern deine Unterstützung und dein Einsatz, obwohl du selbst Probleme hattest. Ich möchte mich für mein egoistisches Verhalten entschuldigen.« Ich nahm sie wortlos in den Arm. Es fühlte sich so gut an, nach dieser bescheerlichen Zeit Dankbarkeit zu sehen und zu bekommen. »Ich bin so stolz auf dich, mein Sohn«, flüsterte sie und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Ich drückte sie noch etwas fester.
Seit sechs Monaten war ich nun aus dem Camp und bin in dieser Zeit auch endlich 18 geworden. Meinen Geburtstag feierte ich mit meinem Vater und meinen Geschwistern. Und selbstverständlich mit meiner Mutter. Und somit war es der schönste Geburtstag, den ich mir hätte wünschen können. Rinor, Lara und Adriana wiederzusehen, nach all den Jahren, war das größte Geschenk.
Zurück in meinem Zimmer räumte ich weiter meine Habseligkeiten aus, sortierte aus, was ich noch brauchte und was nicht. Alte Spielsachen und Klamotten wollte ich an ein lokales Kinderheim spenden. Und mittlerweile hatte ich einen riesigen Karton voll. In diesem riesigen Chaos streunte Findus herum, der nicht zu realisieren schien, was hier vor sich ging.
Unten hörte ich ebenfalls Geräusche, die davon kamen, dass meine Mutter ebenfalls ihre Sachen in einen Umzugskarton packte.
Erschöpft setzte ich mich auf meinem Bett ab. War es die richtige Entscheidung, mich von Taddl zu trennen? Entgegen meiner Erwartungen vermisste ich seine Berührungen, seine Küsse. Auch wenn er mich psychisch verletzt hat und mich dieses hin und her mich total zerstört hat. Ich fühlte mich einsam.
Just in diesem Moment sprang Findus auf meinen Schoß und schmiegte sich an mich. Seufzend begann ich ihn, auf dem Kopf zu kraulen.
Ich war froh, dass es keinerlei Bilder gab, keine Geschenke die ich von ihm hatte. Ich konnte ihn einfach vergessen. Nichts hier erinnerte mich an ihn. Ind darüber war ich wirklich aus tiefstem Herzen froh.
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Willkommen zur Forsetzung von »Boot Camp«. Ich möchte euch nicht lange aufhalten. Ich hoffe, euch gefällt die Fortsetzung und freue mich jederzeit über Kritik.
Der erste Teil »Boot Camp« sollte gelesen weren, bevor ihr dieses Buch anfangt. Ansonsten könnte ihr gerne bei meiner anderen Geschichte »a murderers mind« vorbeischauen, sollte euch Mystery interessieren.
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Home | Tardy
FanfictionSeit vier Monaten ist Ardy nun aus dem Camp. Allerdings fällt es ihm schwer, sich im Alltag wieder zurechtzufinden, nachdem er ein Jahr fern ab von diesen Problemen gelebt hat. Auch die Trennung von Thaddeus, seinem ersten richtigen Freund, verkraft...