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Nachdem ich Bianca eröffnet hatte, warum ich so schweigsam war, kamen wir endlich in ein Gespräch und unterhielten uns stundenlang über unsere Pläne, was wir nach dem Studium machen wollten, was unser Lieblingsessen war und noch vieles mehr. Wir tranken mehrere Cappuccino und blieben dort stundenlang sitzen.

Irgendwann begann jedoch ihr Handy zu vibrieren und der Name 'TJ' leuchtete auf. »Oh, da muss ich rangehen. Einen Moment«, sagte sie höflich und nahm den Anruf entgegen. Sofort flog das Bild von Taddl wieder in meinen Kopf. Was er wohl jetzt tat?

Schnell schüttelte ich meinen Kopf. Ich durfte nicht an ihn denken. Ich hatte mir selbst etwas versprochen. Die Beziehung mit Taddl würde keinen Bestand haben. Es konnte nicht funktionieren. Ich hatte darüber hinaus auch keine Kontaktdaten von ihm.

Ich musste über meine fast naiven Gedanken lachen. In einer Welt voll Smartphones und Social Media war es ein Einfaches, eine Person ausfindig zu machen und ihr dann auf der Plattform zu schreiben. Wenn ich wollte, würde ich wahrscheinlich innerhalb von fünf Minuten sein Instagram finden. Falls er dort einen Account hatte.

Nur mühsam konnte ich mich zwingen, meine Gedanken auf ein anderes Thema zu lenken. Die Trennung schien ich noch nicht wirklich verarbeitet zu haben. Denn mit den Gedanken kam auch die Sehnsucht zurück. Ich wollte in seinen Armen liegen, seinen Duft einatmen und seine Nähe genießen.

»Ich muss langsam gehen, TJ wartet auf mich. Aber es war ein wirklich toller Nachmittag mit dir. Ich hoffe, wir können das bald wiederholen.« Biancas Worte rissen mich jäh aus meinen Gedanken. Sie lächelte mich an, während sie ihren Geldbeutel aus ihrer Tasche nestelte. »Ja, darüber würde ich mich auch freuen«, antwortete ich, nachdem mein Hirn ihre Worte endlich verarbeitet hatte.

Nachdem wir bezahlt hatten, umarmten wir uns zum Abschied und gingen getrennter Wege. Da ich nicht wirklich wusste, wo ich mich befand und wie ich nach Hause kommen würde, zog ich mein Handy aus der Tasche und öffnete Google Maps. Ich tippte meine Adresse ein und wählte ‚Laufen' aus, da ich den Weg nutzen wollte, um meine Mutter anzurufen.

Und so lief ich nach Hause. Erzählte meiner Mutter von meinem ersten Tag an der Uni, von Bianca und wie es mir die ersten Tage allein in meiner neuen Wohnung erging.

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