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Aufgeregt lag ich nun in meinem Bett und konnte nicht schlafen. Die Aufregung gemischt mit der neuen Umgebung ließen mich nicht zur Ruhe kommen. Ich malte mir hunderte Szenarien aus, wie meine Zukunft wohl aussehen würde. Würde ich Freunde finden? Würde ich irgendwann noch einmal Liebe finden? Beziehungsweise würde ich diese Liebe zurückbekommen? So viele Fragen schwirrten mir durch den Kopf.
Doch letztendlich schlief ich erschöpft von dem anstrengenden Tag ein.

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Am nächsten Morgen klingelte es schon relativ früh an der Türe. Gut gelaunt öffnete ich sie und fand vor ihr meine Familie, die mir noch ein wenig beim Zusammenbauen der Möbel half, bevor sie nach Hause fuhren.

»Ich hab belegte Brötchen für uns gekauft«, sagte meine Mutter und hielt mir die Tüte entgegen. Ein Frühstück kam mir sehr gelegen, da ich großen Hunger hatte. Und so setzten wir uns alle auf den Boden und verspeisten gemütlich unsere Brötchen, während wir uns angeregt unterhielten. Nach einer halben Stunde klatschte mein Vater in die Hände und stand auf. »Wir wollen um 16 Uhr wieder nach Hause fahren. Wenn wir dir also helfen wollen, sollten wir jetzt anfangen«, meinte er und reichte meiner Schwester die Hand, um sie hochzuziehen. Der Reihe nach standen wir alle auf, um uns an die Arbeit zu machen. Wir teilten uns die Aufgaben ein und so begann jeder, etwas zu tun.

Um halb vier war meine Küche bereits eingeräumt, mein Bett und Kleiderschrank aufgebaut und die restlichen Kisten aus dem Umzugswagen geholt. Zufrieden sah sich mein Vater um. »Wenn wir das nächste Mal zu Besuch kommen, sind die Umzugskartons aber weg, junger Mann«, sagte mein Vater und zeigte gespielt drohend mit dem Finger auf mich. »Jaja«, antwortete ich frech und sah ihn herausfordernd an, woraufhin er mich zu sich zog und mir durch die Haare strubbelte. »Ich bin stolz auf dich. Wenn was ist, melde dich einfach. Aber wir machen uns jetzt auf den Heimweg.«
Lächelnd sah ich zu meinem Vater auf. Zu hören, dass er stolz auf mich war, machte mich wirklich glücklich und ließen mich tausendmal besser fühlen. Es gab mir Mut, meine Ziele zu weiter zu verfolgen, mit dem Wissen, mein Vater stand hinter mir und war stolz auf mich.

Ich begleitete meine Familie noch bis zum Auto und winkte allen hinterher, bis sie hinter der nächsten Kurve verschwanden. Ich atmete laut aus und lief zurück in meine Wohnung. Ich schaute mich in dem Chaos um und fragte mich, wie lange ich wohl brauchen würde, um mich hier häuslich einzurichten.

Findus strich um meine Beine, was mich daran erinnerte, dass ich ihn noch füttern musste. Ich stellte allerdings schnell fest, dass ich keine Ahnung hatte, in welchem Karton seine Sachen waren. »Tut mir Leid, Kleiner. Aber ich glaube, ich muss erst einkaufen gehen«, sagte ich zu meinem Kater und rügte mich innerlich, dass ich meine Kartons so sparsam beschriftet hatte.

Ich verließ also die Wohnung, um einkaufen zu gehen und beschloss, auch für mich ein paar Lebensmittel zu besorgen, da auch ich von irgendetwas leben musste. Glücklich sah ich mich in meiner Wohngegend um. Ich hatte ein gutes Gefühl und freute mich auf die Zukunft hier in Mainz. Was sollte jetzt noch passieren?

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