᪥Kapitel 14᪥

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Langsam öffne ich meine Augen und blinzel einige Male, um mich an das Licht zu gewöhnen. Ich liege auf der Couch in unserem Wohnzimmer. Langsam setze ich mich auf, werde aber sanft wieder runtergedrückt von meinem Vater. Er mustert mich besorgt und gibt mir ein Glas Wasser, welches ich dankbar annehme und alles direkt austrinke. Das habe ich gebraucht.

Seufzend hebt Dad meinen Oberkörper an, setzt sich hin und legt meinen Oberkörper auf seinen Schoß und streichelt meine Wange.

"Was war denn los,Kleines?", fragt er sanft und besorgt nach.

"Ich weiß es nicht. Die Erinnerungen kamen wieder hoch und ich hatte Angst. Ich glaube, dass war eine Panikattacke oder so etwas", flüstere ich. Dad spannt sich wieder an.

"Das mit der Polizei werden wir morgen machen. Ich will, dass du dich erst einmal ausruhst. Okay?", sagt er sanft und küsst meine Stirn und ich nicke schwach.

Auf einmal geht die Tür auf und Mom kommt lächelnd hinein. Ihr Lächeln fällt, als sie mich sieht.

"Du meine Güte, was ist denn mit dir passiert Grace?", fragt sie schockiert nach und deutet auf meine Wange. Also erkläre ich ihr alles, bis ins kleinste Detail und sie sieht total sauer aus. Ich meine wirklich sauer. Ich fange wieder an zu weinen. Dad streichelt meine Wange und versucht mich zu beruhigen.

"So ein Arschloch! Wart ihr schon bei der Polizei?", fragt sie sauer nach. Dad schüttelt den Kopf und sagt ihr, dass wir das morgen erledigen werden, weil ich mich ausruhen soll. Mom nickt zu stimmend und setzt sich zu uns.

"Ich bestelle essen, was wollt ihr haben?", fragt Mom eine halbe Stunde später und lehnt sich an den Türrahmen. Jetzt würde jeder Pizza sagen. Aber wenn ich ehrlich bin: ich hasse Pizza. Allie hat sich immer gefragt, wie man Pizza hassen kann. Ich sollte weniger nachdenken. Sonst führen diese Gedanken wieder immer ins Negative.

"Ich hätte gerne Pommes, Chicken Nuggets und dazu noch Peperoni", sage ich und Mom grinst. Sie weiß, wie sehr ich Peperoni liebe. Ich vergöttere sie schon fast.

Nachdem sie von jedem die Bestellung aufgenommen hat, ruft sie bei einem Imbiss an.

Später liege ich im Bett und schließe gerade die Seite von einem Buch, lege das Buch weg und schalte die Lampe aus. Ich werfe noch einen letzten Blick auf mein Handy und lege mich dann endlich hin. Ich bin so kaputt. Ich schließe meine Augen und schlafe in wenigen Minuten ein.

"Wohin willst du denn, kleine Grace?", fragt Drake mich dreckig grinsend und drückt meine Handgelenke an die Wand. Ich schwitze und meine Luftröhre schnürt sich zu. Meine Atmung ist hektisch und ich habe Angst. Er soll mich in Ruhe lassen, ich habe ihm nie etwas getan.

"Verpiss dich", presse ich schweratmend hervor und versuche mich irgendwie von seinem Griff zu befreien. Es hilft nichts. Wieso auch? Er ist viel stärker und größer als ich.

"Sei nicht so frech", knurrt er und seine Augen verdunkeln sich und seine Miene verhärtet sich. Ich hatte schon immer Angst vor Männern, die wütend waren. Warum weiß ich auch nicht, es ist einfach so.

Plötzlich gibt er mir eine Ohrfeige, mein Gesicht fliegt zur Seite und ich erschrecke. Das kam plötzlich. Seine große Hand umschließt meinen Hals und er drückt feste zu und sieht mir voller Zorn in die Augen, ehe sich ein böses Grinsen auf sein Gesicht schleicht und er versucht, meine Hose auszuziehen. Ich wehre mich mit so viel Kraft, wie ich sie eben habe. Es bringt aber nichts. Er reißt sie mir förmlich runter und seine Finger wandern in meinen Slip.

"Nein, lass mich", schreie ich so laut es geht. Doch niemand hört mich. Seine Hand wandert immer weiter in meinen Slip.

"Grace! Kleines, wach bitte auf!", weckt mich eine bekannte Stimme und ich schrecke auf. Mein Rücken ist vollgeschwitzt und meine Wangen sind tränenüberströmt. Ich atme hektisch und für eine Millisekunde wird mir schwarz vor Augen. Es ist alles gut! Es war nur ein gottverdammter Albtraum. Erleichtert aber auch ängstlich schluchze ich und werde von starken Armen in den Armen genommen. Auf einmal wird das Licht angemacht und eine besorgte Mom und ein besorgter Elijah kommen rein, was heißt dass Dad mich im Arm hat. Ich zittere am ganzen Leib. Dad streichelt mir meinen Kopf und meinen Rücken, was mich etwas ruhiger atmen lässt. Der Traum hat sich so echt angefühlt. Ich fühle mich wirklich ekelhaft, dank Drake. Hoffentlich war das der erste und letzte Albtraum. So eine Scheiße will ich nicht immer durchleben müssen. Es war so real für mich und das Schlimme daran war, dass ich nichts tun konnte und mir konnte auch keiner helfen, so wie Damien es getan hat. Ich bin ihm so verdammt dankbar.

My Girl (Girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt