᪥Kapitel 27᪥

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"Also: Ich habe Grace gesagt, dass ich diese Freundschaft nicht mehr kann. Sie hat es total falsch verstanden, was ich wirklich unheimlich süß fand und deswegen ist sie auch gegangen. Aber danach haben wir uns nochmal getroffen und ich habe sie mit einem Kuss still werden lassen, als sie wieder etwas sagen wollte. Danach war ich unsicher und habe sie gefragt, ob sie meine Freundin sein will und sie hat natürlich ja gesagt und danach haben wir uns wieder geküsst und bevor du fragst, Allie: Ja, auch mit Zunge", erklärt Avery alles als wir am Schultor stehen. Die drei machen verträumte Geräusche und grinsen uns pervers an.

"Ihr seid wirklich total süß zusammen", schwärmt Gray und ich grinse Avery an und schnappe mir ihre Hand und verschränke sie mit meiner. Allie zeigt die ganze Zeit hysterisch drauf und springt freudig auf und ab. Ich muss lachen.

"Wo ist Jake eigentlich?", versuche ich mal das Thema zu wechseln. Wir haben Schulschluss, wurden aber fünfzehn Minuten früher raus gelassen, warum auch immer. Also muss ich fünfzehn Minuten warten. Toll! Nicht.

"Er hat gerade Chemie", grinst Allie. Sie hat uns auch vorhin ein Bild von sich und Jake gezeigt. Seine braunen Locken, die geraden weißen Zähne und seine Sommersprossen lassen ihn total sympathisch wirken. Er ist auch total sympathisch.

"Wieso warten wir hier eigentlich?", fragt Ryder.

"Mein Vater und mein Bruder holen mich ab, weil sie kein Vertrauen in mich haben und denken, ich würde sonst wo hin laufen. Ich habe drei Wochen Hausarrest, weil ich ohne Bescheid zu sagen raus gegangen bin. Ganz schön übertrieben, wenn ihr mich fragt", meine ich augenverdrehend.

"Weiß deine Familie eigentlich über euch beiden bescheid?", fragt Allie.

"Nur meine Mom. Irgendwie hat sie so ein Gefühl gehabt. Aber die anderen wissen es noch nicht und so lange sie kein Vertrauen zu mir haben, erzähle ich es ihnen auch nicht. Ganz einfach", meine ich bockig und die anderen lachen und Avery drückt mich lachend an sich und ich schmiege mich sofort an sie und die anderen geben ein kleines 'aww' von sich.

Als mein Vater, inklusive mein Bruder, ankommt, verabschiede ich mich von allen und gucke schmollend zu Avery.

"Ich will dir so gerne einen Abschiedskuss geben. Das ist nicht fair", schmolle ich und sie lacht und umarmt mich und ganz unauffällig küsst sie meinen Hals ehe sie sich von mir löst.

"Wir sehen uns morgen wieder", grinst sie und dann trennen uns die Wege und ich steige hinten in das Auto meines Vaters.

"Wie war die Schule?", fragt Dad. Er versucht wieder sich zu nähern. Doch trotzdem antworte ich monoton.

"Wie Schule halt ist." Er seufzt und die Fahrt verläuft schweigend. Als wir zu Hause ankommen, laufe ich schon viel zu schnell ins Haus und laufe hoch in mein Zimmer und schließe wieder die Tür ab.

"Ist das dein Ernst? Du benimmst dich echt kindisch", höre ich Elijahs stimme.

"In euren Augen bin ich doch noch ein scheiß Kleinkind", blaffe ich wütend und höre ihn arrogant lachen. Er macht mich gerade so wütend! Und das mein Unterleib schmerzt, macht es nicht besser. Großartig, ich bekomme meine Tage. Frustriert stöhne ich auf und schließe wieder die Tür auf, um ins Bad zu gehen, welches aber leider besetzt ist. Also gehe ich wieder rauf. Es ist so ätzend, wenn man die Tage hat und auch noch einen nervigen älteren Bruder, der einen die Freude an alles nimmt.

Nach fünf Minuten gehe ich wieder runter und gucke, ob das Bad jetzt frei ist. Gott sei Dank ist es frei! Schnell husche ich hinein.

Jetzt sitze ich, mit verdammten Unterleibsschmerzen an meinem Schreibtisch und mache Hausaufgaben. Ich kann mich aber nicht konzentrieren, was mich völlig wütend macht! Sauer springe ich von dem Stuhl und ich muss weinen. Während der Periode bin ich besonders emotional, was einfach nur nervig ist. Für mich und andere. Jemand klopft an meiner Zimmertür, was ich nur mit Mühe hören kann, weil ich laut weine.

"Grace? Geht es dir gut?",höre ich meinen Vater besorgt fragen. Mir wird alles zu viel und ich fange immer mehr an zu heulen. Dad rüttelt an der Tür, welche immer noch abgeschlossen ist und fleht mich an, auf zu machen. Ich will mich gerade aber nicht bewegen. Nach einigen Minuten ist es still. Langsam beruhige ich mich, schluchze aber immer noch leise und lege mich ins Bett und rolle mich ein, weil es einfach weh tut. Ich verkrieche mich unter die Decke und schließe meine Augen und schlafe ein.

Nicht viel später wache ich durch einen lauten Knall auf. Sofort schrecke ich hoch und sehe mich in meinem Zimmer um. Mein Blick bleibt an der Tür hängen, welche auf steht. Im Türrahmen steht mein Vater. Sein Blick ist undefinierbar. Als er mich ansieht seufzt er und fährt sich mit einer Hand durch sein Gesicht.

"Erschreck mich doch nicht so, Grace", sagt er etwas außer Atem.

"Ich habe dich erschreckt? Ich hatte fast einen Herzinfarkt", sage ich.

"Als ich dich weinen gehört habe, wollte ich für dich da sein und als du nicht geantwortet hast, wollte ich dich kurz in Ruhe lassen aber dann hast du gar nicht mehr geantwortet, also dachte ich, dir sei etwas passiert", seufzt er.

"Mir geht's aber gut", sage ich.

"Das ist gut", sagt er irgendwie schüchtern. Meine Unterleibsschmerzen kommen wieder und ich verziehe vor Schmerz das Gesicht.

"Ist alles okay?", fragt Dad besorgt. Ich atme tief ein und aus und dann gucke ich zu ihm.

"Alles bestens", seufze ich und lege mich hin.

"Du siehst aus, als hättest du Schmerzen", nuschelt er. Irgendwie muss ich bei seiner schüchternen Art lächeln.

"Nur Unterleibsschmerzen, mehr nicht", sage ich und schließe wieder die Augen. Das ist die Hölle für jedes Mädchen.

"Oh,ehm...kann ich irgendwas für dich tun?", fragt er und kratzt seinen Hinterkopf. Ich schmunzle.

"Könntest du mir eine Wärmflasche machen?", frage ich und er nickt sofort.

"Natürlich. Einen Moment", sagt er und flitzt runter in die Küche. Ich muss kichern. Wenig später kommt er wieder und überreicht mir die Wärmflasche und ich bedanke mich.

"Brauchst du sonst noch was?", fragt er.

"Vielleicht eine neue Tür?", schmunzelnd deute ich auf die eingetretene Tür und er kratzt sich verlegen den Hinterkopf und grinst leicht.

"Soll ich dir etwas zu Essen machen? Oder etwas für dich einkaufen fahren?", fragt er und legt den Kopf schief.

"Nein, brauchst du nicht. Du musst nicht extra für mich losfahren", meine ich lächelnd.

"Ich mache das gerne für dich. Sag mir, was du möchtest und ich kaufe es sofort", meint Dad.

"Ich will Schokolade und Kekse", sage ich und nicke kräftig, was ihn schmunzeln lässt.

"Dann hole ich dir was. Sollte irgendwas sein, dann ist Elijah auch noch da", sagt Dad und ich verdrehe die Augen. Er seufzt.

My Girl (Girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt