My Girl (Girlxgirl)

᪥Kapitel 37᪥

Heute ist mein Schulabschluss. Ich werde die Schule nie wieder besuchen und nie wieder betreten. Wow, ist das ein komisches und emotionales Gefühl. Ich war fast vier Jahre auf dieser Schule und nun bin ich befreit. Befreit von dem Unterricht und befreit von Mr. Collins. Dad und Averys Vater wollen ihm übrigens noch einen Besuch abstatten. Aber nach all unseren Bitten hin, wollen sie es trotzdem. Um ehrlich zu sein, bin ich gespannt, was passieren wird. Ich hoffe nur, dass niemand etwas davon mitbekommt. Obwohl es cool wäre, wenn es zum Abschied etwas Drama geben würde. Avery ist vorhin kurz hier gewesen, weil sie mich so schrecklich vermisst hat. Gut, ich habe sie vermisst. Aber ich wette, sie hat mich auch vermisst. Jetzt gerade sitze ich an meinem Schreibtisch und mache mein Make-up. Es ist vielleicht etwas anders, als mein Alltagsmake-up. Einen dicken, dennoch dezenten Eyeliner und einen dunkelbraunen Lidschatten, welcher meine Augen schön betont. Einen schönen rosè-farbenden Highliter und einen schönen dunkelroten Lippenstift. Nun gehe ich zu meinem Kleiderschrank und hole mein Kleid raus. Es ist schwarz mit Glitzer. Es enthält keine Träger aber an meinem Dekolleté Spitze. Hinten ist es länger als vorne. Damit kann ich die Treppen fegen, so lang ist es. Zum Schluss hole ich meine High-heels. Sie sind, wer hätte es gedacht, schwarz. Nervös betrachte ich mich in meinem Spiegel. Die Klingel läutet. Das müssen meine Freunde sein. Unten höre ich gedämpfte Stimmen und dann höre ich meinen Bruder rufen.

"Grace, beeil dich. Deine Freunde sind da und deine Freundin, welche um ganz ehrlich zu sein, ganz schön gut aussieht."

"Behalt deine dreckigen Finger bei dir!", rufe ich zurück und höre die anderen lachen. Ich hole mir noch eine kleine Handtasche, welche so gar nicht zu mir passt, ehe ich noch einmal tief ein und aus atme und dann zur Treppe gehe. Mein Bruder lehnt sich grinsend an die Wand und nickt. Er unterhält sich anscheinend mit Avery. Ich räuspere mich laut und nun liegen alle Augenpaare auf mir. Mom läuft schnell aus dem Wohnzimmer und ihre Augen fangen an zu Tränen.

"Jack schau dir unsere Kleine an."

Lächelnd schaue ich durch den Raum, ehe mein Blick an ihr hängen bleibt. Wow...ihr Haar ist gelockt und einfach nur...wow! Sie sieht atemberaubend schön aus. Ihr Make-Up ist auch dezent und ihr Kleid ist der Wahnsinn. Es ist blau mit Spaghettiträgern und einem...wunderbarem Ausschnitt. Ihr Dekolleté wirkt dadurch voller. Leider werden meine Gedanken über meine Freundin unterbrochen, als Dad dazu kommt. Seine Augen glänzen und er lächelt mich stolz an.

"Wow. Meine kleine Prinzessin wird erwachsen", sagt Dad lächelnd. Oh man, er macht das Ganze noch emotionaler als es sowieso schon ist.

"Kann mir jemand helfen, die Treppen runter zu kommen, bevor ich mir was breche?", frage ich. Alle lachen und Dad kommt die Treppen hoch und hält mir seinen Arm hin, wo ich mich lächelnd einhake. Stufe für Stufe gehen wir runter, ehe er mich in seine Arme zieht. Mit Tränen in den Augen erwidere ich seine Umarmung.

"Ich muss kurz meine Tochter entführen. Keine Sorge, ich bringe sie dir gleich wieder, Avery", sagt Dad am Ende grinsend zu Avery, welche lacht. 

Dad zieht mich in die Küche und bleibt vor mir mit einem stolzen Lächeln vor mir stehen.

"Du siehst wunderschön aus, Kleines. Aber ich denke, das muss ich dir nicht sagen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie wahnsinnig stolz ich auf dich bin. Du bist so ein starkes Mädchen und musstest dir viel Mist anhören, nur weil du auf Frauen stehst und du musstest dir eine....nun ja, kann man das fast-Vergewaltigung nennen? Naja, auf jeden Fall musstest du sehr viele Dinge über dich ergehen lassen. Und ich bin super stolz darauf, dass du dich geoutet hast, auch wenn du es mir erst später gesagt hast-", am Ende guckt er gespielt grimmig, weswegen ich lache. "Aber ich bin vor allem stolz darauf, dein Vater zu sein. Du bist ein herzensguter Mensch und eine tolle junge Frau. Ich freue mich, dass du glücklich bist. Solange du glücklich bist, bin ich auch glücklich."