᪥Kapitel 29᪥

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Nach der fünfundvierzig minütigen Cellostunde, welche mal wieder absolut toll und unglaublich war, habe ich Avery sofort angeschrieben und wir fünf treffen uns alle im Skaterpark.

Ich laufe gerade in den Park und sehe die anderen schon. Mit einem strahlenden Lächeln gehe ich auf sie zu. Avery steht mit dem Rücken zu mir und ich bitte Grayson tonlos, nichts zu sagen, damit ich sie von hinten umarmen kann. Ihre Hände hat sie an ihre Hüfte gestemmt und ich schlinge meine Arme vorsichtig um sie. Erst zuckt sie zusammen, dreht leicht ihr Gesicht zu mir und lächelt überglücklich und dreht sich zu mir, um mich zu küssen, was ich natürlich sofort erwidere. Ich höre Allie's geisteskranke Gekicher und höre, wie sie ein Foto von uns macht. Langsam lösen wir uns und sofort ergreift Avery meine Hand und umarmt meinen Arm. Lächelnd schaut sie zu mir rauf und ich zu ihr runter.

"Ihr seid ja so süß", schluchzt Gray gespielt gerührt und fasst sich an seine Brust. Grinsend setzen Avery und ich uns auf eine Bank.

"Wie war die heutige Cellostunde?", fragt Avery interessiert und schaut mich mit ihren schönen grau-blauen Augen an.

"Es war toll. Es war einfach unbeschreiblich und ich kann sogar etwas besser spielen als am Dienstag. Ich freue mich schon, euch mein Talent zu zeigen", sage ich gespielt hochnäsig und wir lachen. Ich kuschle mich näher an Avery an und lege meinen Kopf auf ihrer Schulter ab und schlinge meine Arme um ihre Taille und sie lächelt und schließt ebenfalls ihre Arme um mich.

"Davon will ich ein Foto! Jetzt! Nicht bewegen", sagt Ryder und holt sein Handy raus und macht ein Foto von uns.

"Schick mir das bitte", möchte Avery. Ich möchte ebenfalls, dass er mir das Bild schickt. Also schickt er es uns beiden und sofort nehme ich das als mein Hintergrundbild und ich grinse Avery an und küsse sie kurz. Sie grinst ebenfalls.

"Wann willst du dich denn jetzt vor Elijah und deinem Vater outen?",fragt Grayson. Unsicher starre ich auf meine Hände und spüre, wie Avery mich näher an sich zieht und mich beruhigend anlächelt. Das ermutigt mich, mich heute zu outen. Direkt heute Abend.

"Heute", sage ich fest entschlossen. Avery schaut mich überrascht an und grinst stolz und auch die anderen lächeln stolz, was mich wirklich glücklich macht.

Es ist mittlerweile 20 Uhr und wir sitzen immer noch im Park, reden und lachen, bis Avery's Handy klingelt und sie dran geht.

"Ja. Ich mache mich jetzt auf den Weg. Bis gleich,Dad", verabschiedet sie sich und legt auf.

"Ich würde liebend gern noch bei euch bleiben, aber mein Vater möchte, dass ich nach Hause komme", schmollt Avery und schaut mich an.

"Ich sollte auch langsam mal nach Hause. Wir können ja zusammen gehen", schlage ich grinsend vor und auch sie grinst und dann stehe ich auf und wir verabschieden uns von allen und laufen los.

"Bist du dir sicher, dass du dich heute outen möchtest? Du musst es noch nicht tun, wenn du noch nicht bereit bist", sagt Avery und schaut mich an. Ich lächle sie an.

"Nein, wirklich. Ich bin bereit", sage ich fest entschlossen. Sie lächelt mich an und bleibt plötzlich stehen. Ich sehe sie fragend an, doch sie zieht mich an meiner Hüfte zu sich und starrt auf meine Lippen. Ich nehme ihr Gesicht in meine Hände und küsse sie sanft und vorsichtig, was sie lächeln lässt und langsam lässt sie ihre Zunge über meine Unterlippe gleiten und ich öffne langsam meinen Mund und sofort dringt ihre Zunge in meinen Mund und unsere Zungen necken und liebkosen sich so zart, dass sich eine Gänsehaut auf meiner Haut bildet. Meine Hände verschränke ich hinter ihrem Nacken und ziehe sie noch näher zu mir und sie seufzt zufrieden, was mich grinsen lässt. Ihre Hände liegen auf meiner Taille und sanft streichelt sie diese auf und ab. Das fühlt sich alles so neu für mich an. Neu aber dennoch schön. Es hat etwas intimes in sich, logischerweise. Ich fühle mich seit ich mit Avery zusammen bin so ganz anders. Ich fühle mich fröhlicher, besser und vor allem verliebt. Das Verliebtsein fühlt sich so schön an. Immer wenn Avery lächelt, habe ich das Gefühl, dass die Zeit stehen bleibt. Ich will sie am liebsten nur noch lächeln und lachen sehen.

Langsam lösen wir uns von einander und ihre Lippen haben ein intensiveren Pinkton als vorher und sie sieht geschwollen. Leicht benebelt fahre ich mit meinem Daumen über ihre Unterlippe. Sie lächelt mich an und auch ich lächle.

"Wir sollten weiter gehen, meinst du nicht?", fragt sie grinsend und ich nicke lachend und wir laufen weiter. Wir kommen bei uns in der Straße an und ich küsse sie intensiv, weil ich das gleich nicht tun kann. Obwohl ich mich gleich outen werde. Wie widersprüchlich von mir.

Grinsend löse ich mich von ihr und sie grinst ebenfalls.

"Wir sehen uns", sagt sie und streichelt meine Wange und ich nicke.

"Bis dann", verabschiede ich mich und dann laufe ich zu mir und hole meinen Schlüssel raus und öffne die Tür.

"Hey Süße", begrüßt mich Mom und kommt auf mich zu.

"Hey", lächle ich sie an. Elijah kommt die Treppen runter und bevor er etwas sagen kann, rede ich schon drauf los.

"Bevor du wieder rummeckerst, dass ich hätte anrufen sollen, ich bin nicht alleine nach Hause gegangen, sondern mit Avery", plapper ich und Elijah sieht mich verdutzt an und grinst dann.

"Ich wollte doch gar nicht meckern, aber es freut mich dennoch, dass du nicht alleine gewesen bist", lacht Elijah.

"Wieso bist du so gut drauf?", frage ich ihn und schaue Mom an, welche grinst.

"Heute, liebe Grace, werdet ihr meine Freundin kennenlernen", haut Elijah raus und grinst. Ich schaue überrascht. Das hätte ich nicht erwartet.

"Schau doch nicht so verdutzt", lacht Mom. Ich fange mich wieder und fange an zu lachen. Dann muss mein Outing warten, auch gut.

"Du siehst so nachdenklich aus, Grace. Gibt es etwas, worüber du reden möchtest?", fragt Elijah fürsorglich.

"Ich denke, dass kann warten", murmel ich und er schüttelt den Kopf und zieht mich auf die Couch ,wo Dad gerade sitzt. Als er mich sieht, fängt er an zu lächeln, was ich erwidere.

"Nun sag schon, was ist los?", fragt Elijah und sieht mich an. Auch Dad guckt mich abwartend an. Unsicher beiße ich mir auf die Unterlippe und stehe von der Couch auf. Ich atme tief ein und aus, damit ich mich beruhige. Ich räuspere mich und spüre die stechenden Blicke von Elijah und Dad. Als ich zu Mom gucke, lächelt sie und nickt mir zu. Dad schaut jetzt ganz verwirrt.

"Also...da gibt es etwas, was ich euch erzählen möchte", setze ich an. "Nein, ich kann das nicht", seufze ich und schüttle den Kopf immer und immer wieder. Meine Hände schwitzen. Mom kommt auf mich zu.

"Hey, Grace, ganz ruhig! Alles ist in Ordnung. Lass dir Zeit", spricht sie sanft und die anderen gucken mich besorgt an.

"Was ist los, Kleines?", fragt Dad besorgt. Unsicher schaue ich ihn an und schließe die Augen.

"Hast du einen Freund?", fragt Elijah vorsichtig. Ich schüttle den Kopf.

"Ich bin lesbisch", sage ich schnell und kneife fest meine Augen zusammen.

My Girl (Girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt