Nachdem ich die Einkäufe in der Küche abgelegt habe, mache ich mich auf direktem Weg nach oben in mein Zimmer, wo ich mich im Anschluss auch barrikadiere. Die Wut auf den unverschämten Hottie habe ich erfolgreich beiseite geschoben, doch da ist ja noch die Wut auf meine Mutter, die ich fast vergessen hätte.Doch das darf ich nicht.
Wenn Mum denkt, dass ich ihr wieder so schnell verzeihe, dann hat sie sich wirklich geschnitten. Denn dieses Mal werde ich es nicht einfach so hinnehmen.
Es ist, als hätte ich keine Rechte, was total unfair ist. Ich meine, Liam muss nicht einmal fragen, wenn er Abends raus möchte und ich muss jedes einzelne mal hoffen, dass Mum nicht doch noch nein sagt. Irgendwo kann ich ja verstehen, dass sie mich nur beschützen will, aber das heißt doch nicht, dass sie mir alles coole verbieten muss!
Verdammt...
Ich fahre mir frustriert übers Gesicht, ehe ich nach meinem Handy greife, das auf dem Nachttisch liegt. Sofort tippe ich Hanna's Nummer ein und warte einige Sekunden, bis sie abhebt.
»Was steht an?«, meldet sich ihre wie sonst auch ziemlich fröhliche Stimme zu Wort und ich kann nicht anders, als zu grinsen. Doch als mir der Grund meines Anrufes einfällt, fallen meine Mundwinkel sofort wieder in sich zusammen.
»Ich... ich kann nicht mit zu der Mitternachtsvorstellung am Samstag.«, bringe ich durch zusammengepresstem Kiefer hervor und vergrabe mein Gesicht tief in mein Kissen.
Ein Rascheln ertönt, ehe sich Hanna wieder zu Wort meldet. »Was? Aber warum?«
Wie erwartet scheint auch sie nicht gerade erfreut über die Nachricht, was ich voll und ganz verstehe. Ich meine, sie, Diana und ich fiebern schon seit Monaten auf diesen Abend hin und nun ist alles kaputt, weil meine Mutter mir mal wieder einen Strich durch die Rechnung machen muss.
Ich seufze schwer. »Meine Mum hat nein gesagt, - mal wieder. Gott, ich kann einfach nicht glauben, dass sie mir das wirklich verbietet. Wenn du wüsstest, wie wütend ich bin!«
»Wow... dass ist wirklich scheiße.«
Ich verziehe mein Gesicht, ehe ich mein Handy fester umklammere. »Scheiße ja. Meine Mutter behandelt mich wie ein kleines Kind, ich kann es einfach nicht fassen!«
»Hey, beruhig dich.«, höre ich Hanna sagen und ich weiß auch ohne sie zu sehen, dass sie gerade ihre Augenbrauen zusammenzieht. »Deine Mutter macht das sicherlich nicht, um dich zu nerven. Sie hat ihre Gründe und ich denke, du musst dich auch mal in ihre Lage versetzten.«
Ich schnaube. »Du hast recht, sie hat ihre Gründe und diese verstehe ich auch...« Ich halte inne, denn mich durchzuckt urplötzlich eine Blitzidee, die mir mehr gefällt, als sie es sollte. »...Deshalb wird sie sicherlich auch meine Gründe verstehen, wenn ich trotz ihres Verbotes auf die Vorstellungen gehen werde.« Ein böses Lächeln schleicht sich auf meine Lippen und ich höre beinahe im selben Moment, wie Hana am anderen Ende der Leitung nach Luft schnappt.
»Du meinst das nicht ernst, oder?«
Ich reiße entrüstet die Augen auf. »Aber natürlich meine ich das ernst!«
Hana seufzt. »Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Deine Mutter wird es herausfinden und wenn sie das tut, wird sie wirklich wütend auf dich sein. Das ist es doch nicht wert.«
Ich lasse mir ihre Worte kurz durch den Kopf gehen, doch es ändert nichts an meinem Entschluss. »Doch, dass ist es. Ich werde mit euch kommen, egal was meine Mutter dazu sagt. Es wäre nett, wenn du das Diana gleich sagen könntest, ich habe nämlich total vergessen, dass ich noch etwas bei meiner Nachbarin abholen muss.«
»Gut, tu das, was du für richtig hälst. Ich sag dann mal Diana Bescheid. Richte Mrs. Frost liebe Grüße von mir aus.«
Ich lache amüsiert. »Du bist so eine Schleimerin, dass ist ja ekelig.«
Auch Hanna steigt in mein Lachen mit ein, doch ich kann sie kurz darauf protestieren hören, was mal wieder so typisch ist. Sie weiß genau, dass sie bei älteren schleimt, doch zugeben kann sie es einfach nicht. Wahrscheinlich merkt sie es noch nicht einmal mehr, da es zur Gewohnheit geworden ist. Kann auch sein, dass sie das als normales Verhalten ansieht, was es jedoch keinesfalls ist, dass ist schonmal sicher.
»Gut, ich leg dann mal auf. Bis morgen.«, verabschiede ich mich immer noch lachend.
»Bis morgen, blöde Kuh.«
Das altbekannte Piepen ertönt und ich bleibe noch einen Moment liegen, da ich viel zu kaputt bin, um nun noch einmal aufzustehen. Manchmal ist es echt ein Nachteil, dass ich so verdammt faul bin und doch tue ich nichts um das zu ändern.
Dafür bin ich einfach zu faul.
»Alana?«
Ich ignoriere Liam, der nach mir ruft und schließe nur genüsslich die Augen.
»Hallo? Alana?«
Ich stöhne erschöpft auf. »Was willst du?«
Meine Zimmertür schwingt keine Sekunde später auf und ich bin nun schon kurz davor, Liam eine reinzuhauen, was zum einen daran liegt, dass man mich ziemlich schnell reizen kann und zum anderen, dass ich auch böse auf ihn bin. Er sollte sich schließlich als guter Bruder für mich einsetzten und nicht vor Mum rumstehen und schweigen wie ein Feigling. Das ist doch das Mindeste, was er für seine arme, kleine Schwester tun kann.
»Wo hast du meine Kopfhörer gelassen?«, fragt er und verschränkt die Arme vor der Brust. Sein abwartender Blick ruht auf mir, was mich daran hindert, zu entspannen.
»Meinst du die teuren grauen, die Mum dir letzte Woche gekauft hat?«
Liam nickt.
Innerlich fange ich an boshaft zu Grinsen, von außen zucke ich jedoch nur mit den Schultern. »Ich hab keine Ahnung, wo du deine Sachen gelassen hast.«
Mein Bruder mustert mich durch verengte Augen, doch als ich mich nicht rege, wendet er sich geschlagen ab und verlässt mein Zimmer wieder. Dabei lässt er natürlich die Tür offen stehen, was mich dazu bringt, genervt mit den Zähnen zu knirschen.
Dumme Pissnelke.
Ich streiche mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, ehe ich mein Kissen anhebe und Liam's Kopfhörer hervorziehe. Ein zufriedener Laut verlässt meinen Mund, als ich sie mit meinem Handy verbinde und meine Playlist abspiele.
Tja Liam, ich würd sagen, dass hast du dir selbst zuzuschreiben.
A/N:👩🏻💻
Noch ein Kapitel, juhuuu
Meine Frage an euch: Winter oder Sommer?
Bei mir keins von beiden, bin ein Herbstkind 😂☝🏼
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Matching Hearts ✓
RomanceWenn es um Liebe geht, da vergisst das Herz jegliche Regeln und Grenzen. Dies wird Alana bewusst, als sie sich gegen ihren Willen in den äußerst gutaussehenden und geheimnisvollen Ryle West verliebt. Und das trotz der Tatsache, dass er vollkommen ve...