Als ich am Montagmorgen durch den Schulhof schreite, werde ich wie erwartet sofort von den abwertenden Blicken meiner Mitschüler empfangen. Mir war bereits bewusst, dass sie nicht über Nacht vergessen würden, was Diana in die Gruppe geschrieben hat, und doch hatte ich es aus tiefstem Herzen gehofft. Denn als ich die ersten abfälligen Kommentare mitbekomme, ist es schwerer als ich es mir ausgemalt habe, einfach wegzusehen und nicht den Kopf hängen zu lassen.Denn wenn ich das tuen würde, wäre es für die anderen wie ein indirektes Schuldeingeständnis...
Ich atme tief durch und beginne, nervös an meiner Kette herumzuspielen. Sie war ein Geschenk meines Vaters, doch wenn ich weiter so an ihr ziehe, wird sie bald schon kaputt sein.
»Da ist ja die böse Freundin«, höre ich Denver pfeifen, der etwas weiter hinten mit seinen Freunden steht und direkt zu mir sieht. Ich versuche ihn zu ignorieren, doch als er dann nochmal spricht, geht er einen Schritt zu weit, »Wo hast du denn deinen Loverboy gelassen? Oder ging es dir doch nur darum, ihn deiner besten Freundin wegzunehmen!«
Seine Kumpel beginnen gehässig zu lachen, während in mir zeitgleich das Blut zu kochen beginnt. Wütend werfe ich ihnen einen tödlichen Blick zu. »Halt doch einfach deine Klappe, wenn du nichts weißt!«
»Oh sorry Madam«, bemerkt Denver höhnisch, »Ich hoffe, ich hab nicht deine Ehre verletzt... wobei... dafür brauchst du ja erstmal eine...«, ruft er zum Ende hin und beginnt erneut zu lachen. Dabei fängt meine Brust an zu Zucken. Einerseits will ich einfach zu ihm und ihm eine reinhauen, doch auf der anderen Seite tun seine Worte dann doch so weh, dass ich mich nicht traue, mich noch einmal zu ihm zu drehen.
Ich schlucke die Gefühle herunter, die mit einem Mal aufkommen. In meinem Magen beginnt es zu drücken, die Wut vermischt sich mit meiner Enttäuschung und meinen Schuldgefühlen und formt sich zu einem schmerzenden Klos.
Ohne etwas zu sagen, laufe ich das Stück bis zum Eingang der Highschool mit zügigen Schritten hoch.
Drinnen angekommen schnappe ich zunächst einmal nach Luft, doch als ich auch hier nach kurzer Zeit das ganze Starren bemerke, setzte ich mich erneut in Bewegung. Als ich irgendwann am Ende des Korridors an den Treppen Ace runterkommen sehe, bin ich so glücklich, dass ich mir selbst für einen Moment leid tue.
Auch er erkennt mich kurz darauf und kommt ebenso auf mich zugesteuert.
»Ana«, begrüßt mich Ace und auch wenn er versucht, normal zu klingen, erkenne ich doch seine Sorge um mich. Als er sich im nächsten Moment umsieht und ebenso die ganzen Blicke der anderen erkennt, scheint er leicht angespannt. »Scheiß auf die alle. Wenn du willst, kann ich jeden einzeln anscheissen.«
»Nein Ace, dass ist nicht nötig. Das wird schon vergehen...« Das hoffe ich zumindest. Ich seufze schwer. »Und, hast du schon Hana... oder Diana gesehen?«
Ace will gerade den Kopf schütteln, als sein Blick an mir vorbei wandert und an etwas hängenbleibt. Sein Blick verdüstert sich. »Nein aber... da hinten kommen sie gerade.«
In mir verkrampft sich alles wie auf Knopfdruck, und doch schaffe ich es irgendwie, mich umzudrehen. Und tatsächlich erkenne ich Diana und Hana, die gerade auf uns zukommen. Hana redet auf Diana ein, welche wiederum total regungslos weitergeht. Als sie im nächsten Moment ihren Kopf hebt und mich erkennt, verschließt sich Dianas Gesicht und ihre Augen werden ganz starr.
»Ey Diana«, kommt es von Ace, als die Genannte anders als Hana, die seufzend bei uns zum stehen kommt, direkt an mir vorbei läuft. Dabei würdigt sie mir nicht den geringsten Blick...
»Wow«, hauche ich nur und hasse mich dafür, dass es mich so verletzt. Ich verstehe Diana einfach nicht. Wie kann sie mich so behandeln, wegen einem Jungen, der sie noch nicht einmal liebt? Ich weiß, es ist unglaublich bitter und es tut mir im Herzen für sie leid, aber ich hätte ihr sowas niemals antun können und es tut weh, zu realisieren, dass ich mich in der Stärke unserer Freundschaft getäuscht habe...
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Matching Hearts ✓
RomantizmWenn es um Liebe geht, da vergisst das Herz jegliche Regeln und Grenzen. Dies wird Alana bewusst, als sie sich gegen ihren Willen in den äußerst gutaussehenden und geheimnisvollen Ryle West verliebt. Und das trotz der Tatsache, dass er vollkommen ve...