Kapitel 15

27 4 0
                                    

Senda's Vergangenheit
Tagebuchform

Ich mochte die Farbe rot. Sie war schön und beschriebt die Liebe.
Die Liebe ist doch schön, oder?

Aber rot beschreibt auch Blut, wenn du dich zum Beispiel verletzt weil du hingefallen bist. Und Blut verbindet man mit Schmerz.

Ich mochte also Rot weil wir Blut ja zum Leben brauchen und die Liebe ist etwas tolles, zumindest sagen meine Eltern immer das sie mich ganz dolle lieben.

Ich mochte Rot bis zu dem Zeitpunkt als es zu Feuer wurde.
Denn Feuer brennt Dinge kaputt.
Dinge die mir sehr am Herzen liegen, so wie mein Zimmer.

Ich mochte mein Zimmer sehr gerne, da mein Papa es extra rosa für mich gestrichen hat.
Zwar hat es lange gedauert bis Mama ihn dazu überreden konnte und sie hat auch viel geweint deswegen, aber schlussendlich war es rosa.

Und genauso mochte ich auch das Esszimmer von unserem Haus.
Mama half mir da immer bei der Hausübung.
Zwar war Papa dort öfters laut und Mama hat geweint, aber wir hatten auch viele leckere Dinge zu essen gehabt.

Ich mochte auch den Rest des Hauses doch alles war jetzt Rot. Rot und ziemlich warm. Wie Feuer.

Plötzlich ertönt ein spitzer schrei und ich erkannte an der Stimme das es Mama war.
Vielleicht war ihr das rot zu warm?
Sie sagte doch immer das ihr kalt war, also warum war ihr dieses ‚Feuer' zu warm?

Ich verstehe Mama oft nicht.
Weinen war doch etwas trauriges, warum lächelte sie mich dann immer an?
Und Papa schreit oft und tut ihr glaub ich weh, weil Mama schreit dann auch immer, aber sie schreit nicht so wütend wie Papa.
Das ist verwirrend. Ich verstehe erwachsene Leute nicht.

Ich wurde langsam müde und beschloss das ich wieder nach drinnen ins Haus gehen sollte. Immerhin war es ja schon spät und kalt draußen.
Also war es doch ganz praktisch, dass das Feuer so warm war.

Als ich gerade dabei war die Terrassentüre wieder auf zu machen und hinein zu gehen, hörte ich Sirenen die nur von einem Feuerwehrauto stammen können.
Ich mag Feuerwehrmänner nicht so sehr.
Sie machen das schöne rote Feuer immer weg.

Ich machte hinter mir die Türe zu und roch einen seltsamem Geruch.
Es roch nach verbranntem Fleisch.
Ich ging dem Grund auf die Spur und fand Papa regungslos auf der Treppe liegen.

War er hingefallen, so wie Mama, die damals auch  die Treppen hinunter gefallen war?

Ich ging zu ihm aber es war schon ziemlich warm deshalb ließ ich es bleiben näher zu dem rot zu gehen.

Die Sirenen von draußen wurden immer mehr und schon bald kamen Feuerwehrleute die Türen hineingestürzt.
Einer hob mich hoch und trug mich nach draußen, dort waren bereits viele Leute versammelt.

Der Mann ließ mich draußen wieder runter und ein neuer Mann nahm mich mit. Er hatte einen weißen Kittel an, so wie die vom Krankenhaus.

Er sah mich besorgt an und fragte ob alles in Ordnung sei.



Ich hatte immer noch das Bild von Papa in meinem Kopf.

Anders als Gedacht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt