How many days left with you~ (Minsung)

*22*

Minhos POV.~

Mittwoch: Wasserpark

Auch an diesem morgen gingen sie früh los. Minho schob ihm den Rollstuhl hin, doch Jisung schüttelte den Kopf. "Heute nicht. Wir kommen damit nicht in die Fahrgeschäfte rein und wir können ihn ja nicht einfach irgendwo stehen lassen." "Aber wir werden eine Menge laufen heute." Jisung lächelte leicht und streichelte die Wange seines Freundes. "Ich schaff das schon. Zu Not trägst du mich oder wir machen einfach öfters Pausen." Minho rollte mit den Augen. "Weißt du wie schwer du bist? Da breche ich mir ja was." "Sag das noch einmal!", schrie der Junge und versuchte den anderen zu fassen, der von ihm weg rannte. "Ich krieg dich noch!"

"Hier", Minho zog ihm seine Mütze über und holte den dicksten Schal raus, den er finden konnte. "Übertreibe nicht", protestierte Jisung und fummelte an dem Schal rum. "Es ist kalt draußen und wir gehen in einen Wasserpark. Sicherheit geht vor. Du darfst nicht krank werden. Und ich habe dir noch wechsel Klamotten eingepackt, falls deine nass werden." Der Jüngere stöhnte laut auf und zog sich seinen Mundschutz über. "Handschuhe auch." "Wir haben noch keinen Winter!" "Na gut, dann pack ich sie mit ein." "Hast du auch an wechsel Klamotten für dich gedacht?", Jisung musterte ihn und wusste, dass er das nicht hatte. "Was wenn du nass wirst. Du kannst auch nicht krank werden." Kichernd packte Jisung für Minho einen weiteren Pullover von sich ein. "Wir haben zwar nicht genau die selbe Größe, aber passen wirds. Komm schon, wir können gehen."

Nach einer halben Stunde Zugfahrt waren sie endlich angekommen. Aufgeregt hüpfte Jisung herum. Minho konnte nicht anders, als bei dem Anblick zu schmunzeln. "Überanstrenge dich nicht jetzt schon", warnte er und lief ihm auf Schritt und Tritt hinterher. Auf seinem Rücken ihr Reisegepäck. Er hatte darauf bestanden es alleine zu tragen, weil er wusste, dass Jisung nicht viel Ausdauer hatte. 

Angekommen, holten sie sich Tickets und machten sich sofort auf den Weg zu den Ständen. "Also, was fahren wir als erstes?", fragte Minho, doch er wusste die Antwort bereits, als Jisung mit glänzenden Augen vor der Zuckerwatte stand. "Hat da jemand etwa wieder hunger?", grinste er und bezahlte den Mann am Stand für zwei Stück. "Nein, aber du weißt doch wie sehr ich Zuckerwatte liebe. Es geht um den Geschmack dabei." Der Ältere rollte mit den Augen und reichte ihm die Zuckerwatte. "Iss aber nicht zu viel, sonst wird die schlecht. Du weißt doch wie es das letzte Mal im Freizeitpark war." "Das lag nicht am Essen damals", schmollte Jisung und stopfte sich die süße Watte in den Mund. Doch sein Lächeln verschwand sofort.

Die ersten Stunden probierten sie die verschiedensten Wasserachterbahnen aus. Welche die wie eine langsame Rundfahrt war bis zu welchen die erst langsam anfingen und dann ganz schnell bergab gingen. Kreischend klammerte sich Jisung an Minho, der wie versteinert schien. "Lebst du noch?", lachte Jisung und wendete sich an seinen Freund, dessen Geist ihn verlassen zu haben schien. "Halb", sagte er leise, doch wurde von einem Kuss aus seiner Trance gerissen. "Und jetzt?" Minho schaute in das engelsgleiche Gesicht seines Freundes, das nur noch Zentimeter von seinem entfernt war. Sofort musste er grinsen und küsste ihn zurück. "Besser."

"Gehts noch oder sollen wir eine Pause einlegen?" "Wir können ja vielleicht erstmal in den Laden da gehen und was kaufen." Jisung zeigte auf einen Souvenirs Shop in dem man süße Haarreife kaufen konnte. 

"Hier, probier den an", Minho setzte Jisung ein Eichhörnchen Haarreif auf und lachte bei dem Anblick. "Der ist perfekt für dich. So als würdest du dich selber als Haarreif tragen." "Sehr witzig. Dann...", er nahm einen der Haarreife und setzte ihn Minho auf den Kopf, "Dann bist du der Teufel." Er lachte schelmisch und Minho verschränkte die Arme. "Ich will aber lieber eine Katze sein." "Du kannst doch beides sein." Jisung setzte ihm die Katzenohren ebenfalls auf und betrachtete sein Werk. Er lachte bei dem Gesichtsausdruck seines Gegenübers. "Keine Sorge Schatz, du siehst als Katze auch viel süßer aus", sagte er und hing den Teufels Haarreif wieder zurück. "Weiß ich doch", lächelte Minho triumphierend und lief zur Kasse.

Im Anschluss kauften sie sich Pommes und setzten sich an einen der leeren Tische. "Versuch wenigstens etwas zu essen." "Ja ich weiß", streckte Jisung ihm die Zunge raus und schob sich eine Pommes in den Mund. Er wollte es nicht sagen, aber er schmeckte kaum noch etwas. Er hatte es sowohl beim Eis gestern und bei der Zuckerwatte gemerkt. Es war als wären seine Geschmacksknospen betäubt. Dadurch fühlte es sich für ihn so an, als ob er Luft essen würde. Luft mit einem winzigen Beigeschmack. Nach kurzer Zeit schaute er zu Minho und ließ die Pommes sinken. "Und wie schmeckt es?", fragte er neugierig. "Wirklich gut und dir?" Jisung zuckte mit den Schultern. "Fade, grau." "Grau?", kicherte sein Gegenüber. "Wie kann etwas grau schmecken?" "Indem es nach gar nichts schmeckt." Minho seufzte. "Selbst wenn es nach nichts schmeckt, ist es trotzdem wichtig, dass du isst. Hier", er reichte ihm seine Flasche Wasser. Dankend nahm er sie entgegen und trank ein paar kräftige Schlücke. "Ok, wollen wir weiter?"

Jisungs POV.~

Der restliche Tag verging schnell und sie machten alles, was ihnen in den Sinn kam. Zwischen durch machten sie immer wieder kleine Pausen, damit sich Jisung ausruhen konnte. Bis er dann, als es anfing zu dämmern, gar nicht mehr konnte. Der Junge starrte auf seine Beine, die zitterten und nicht mehr wollten. Vorsichtig schaute er zu Minho, der sofort zu verstehen schien. "Na komm", sagte er und bückte sich vor Jisung. "Huckepack. Zum Bahnhof ist es nicht lange und im Zug kannst du dich ausruhen." Verlegen nahm er das Angebot an und stieg auf den Rücken des Älteren. "Aber nur zum Bahnhof", murmelte er in Minhos Nacken. "Ja wohl eure Hoheit." 

Im Zug angekommen, schlief er sofort ein. Beziehungsweise er war schon auf Minhos Rücken eingeschlafen, war dann aber beim Einstieg wieder kurz wach gewesen. Minho fand es süß, wie sein Köpfchen immer wieder nach unten nickte und wieder hoch. Lächelnd zog er Jisung zu sich, sodass er wieder auf seiner Schulter lag. "Schlaf gut."

An den Nachhauseweg konnte sich Jisung nicht mehr erinnern. Er wusste, dass Minho ihn wieder Huckepack genommen hatte und zwischendurch hörte er seine Stimme, wie sie in sein Ohr drang. Immer wieder flüsterte Minho ihm zu, wie sehr er ihn liebte. Er erzählte ihm, wie ihre Zukunft aussehen würde. Ein kleines Haus, 2 Kinder, und Haustiere hätten sie auch...Er erzählte ihm, dass sie nach Australien zum heiraten gehen könnten und die Kinder adoptieren könnten. Dass all ihre Freunde bei ihnen wohnen würden und wir alle zusammen für immer Spaß hätten. Dass sie zusammen alt werden würden...

Auch wenn Jisung schlief, hörte er all die Worte die Minhos Lippen verließen. Es war so, als kamen sie in seinem Traum vor. Und er spürte wie ihm die Tränen herunter liefen und Minhos Jacke durchnässten. 

Denn er wusste, dass es keine Garantie dafür gab, dass all das passieren würde. Doch es war eine schöne Vorstellung. Ein schöner Traum. Zumindest für einen Moment schien es, als ob all das machbar wäre...Und genau das hoffte Jisung...Er hoffte, egal was passierte, Minho würde auf ihn warten...