Die Gelegenheit:

107 6 0
                                    

Zwei Tage später:

„Wir müssen nur noch den richtigen Zeitpunkt finden!" erkläre Lucy ihrer Zellennachbarin. „Und dann machen wir uns so aus dem Staub!"
„Das ist eine coole Idee, aber was ist wenn es nicht klappt?" fragte Brenna mit einem etwas gequälten Lächeln.
„Dann ziehen wir unseren Streik natürlich durch, was hättest du denn gedacht?" antwortete Lucy mit einem entnervten Blick.
Nur noch müssen meine Vektoren funktionieren, dann kann ich hier problemlos entkommen und den Kreaturen hier ein Ende bereiten! ABER: Sollte ich wirklich dieses Mädchen mitnehmen?
Sie blickte Brenna an.
Eigentlich macht sie hier alles erträglicher! Sie ist zwar ebenfalls ein dummer Mensch, aber irgendwie ist sie...anders als die meisten Menschen, die ich bis jetzt kennenlernen musste und von dem ganzen Haufen hier eigentlich so ziemlich die einzige Person mit der mich jemals abgeben würde!
„Was zum..?" hörte sie Brenna aufkeuchen und Lucy wurde somit aus ihren Gedankengängen gerissen. Paar Sekunden später wusste sie was Sache war, denn Lucy wurde von vier Wärtern gepackt und aus ihrer Zelle geschliffen.
„Lasst mich los!" brüllte Lucy und versuchte ihre Vektoren einzusetzten, aber ohne Erfolg. „Was habt ihr mit mir vor?"

Inzwischen wusste Mike die fast die ganzen Akten und den Namen von seinen heutigen Patienten in und auswendig. Es war für ihn interessant zu wissen mit wem er es zu tun hatte. Mit einem leichten angestrengten Seufzen wandte er sich der nächsten Akte zu.
Oh, die ist ja fast leer. Das wäre dann unser nächster Patient!
„Und?" fragte seine Frau und blickte Mike erwartungsvoll an. „Wen müssen wir als nächstes behandeln?"
„Die hier!" antwortete Mike nur und deutete auf die Akte.
Kathryn beugte sich vor: „Lucy? Ist das nicht die, mit dem Chip?"
„Ja, und wir haben die wundervolle Aufgabe bei ihr Kontrolluntersuchungen zu machen!" erklärte Mike.
„Verstehe!" sagte seine Frau und legte schonmal ihren Mundschutz um. „Ich bereite schonmal die Instrumente und Injektion vor!" und verschwand schließlich im Hinterzimmer.
Kathryn erledigte ihre Aufgaben immer gewissenhaft und strukuriert. Bevor sie sich um den Gefangenen kümmert, liest ihr Mann immer aus den Akten vor, sie bereitet die Instrumente und Materialen vor und geht ihren Ablauf noch schnell durch.
Schließlich muss man in dem Job ein helles Köpfchen haben!
Mike blätterte kurz durch und betrachtete schließlich eine Röntgenaufnahme von Lucys Nacken.
Interessant! Dachte er sich und sah ihr Chip genauer an. Und dieses kleine Ding verhindert also ihre speziellen Kräfte! Etwas nervös war er schon, schließlich hatte er nie mit dem Übernatürlichen zu tun gehabt.
Die Arbeit wird immer interessanter!
„Zunächst müssen wir uns die Operationsnarbe ansehen!" kam es vom Nebenzimmer. „Und dann anschließend müssen wir verschiedene Untersuchungen und noch ein neues Röntgenbild liefern!"
„Und denk dran!" rief er zurück. „Wir müssen sie sedieren, damit sie während den Aufnahmen ruhig bleibt!"
Lucy wehrte sich immernoch als sie zur Krankenstation geschleppt wurde.
Was soll das?! Was werden die wieder mit mir anstellen?!
„Lasst mich los!" brüllte sie. „Ich sagte: Lasst mich los!" Doch die Wärter ignorierten sie, legten sie auf dem Untersuchungstisch und hielten sie fest. „Ich werde es euch noch heimzahlen!"
ICH WERDE EUCH TÖTEN...NOCHEINMAL LASSE ICH ES MIR NICHT GEFALLEN!

„Lucy musste in der Vergangenheit einige Experimente über sich ergehen lassen, daraus schlussfolgernd könnte sich ihr Hass auf die Menschheit noch mehr verstärkt haben" las Mike in der Akte nach.
Ich muss sofort handeln! Sagte er zu sich selbst und näherte sich dem Geschehen.
„Lasst sie los!" begann er den Wärtern zu befehlen. Doch diese hielten Lucy nach wie vor fest und machten keine Anstalten auch nur ansatzweise seiner Anweisung Folge zu leisten. „Ich sagte: Lasst sie los!"
„Wenn wir sie loslassen, Sir. Wird das reinste Chaos ausbrechen. Sie wissen schon, weswegen die junge Dame hier ist, oder?" meldete sich ein junger Wärter mit ängstlicher Stimme.
„Wir wissen bereits Bescheid weswegen sie hier inhaftiert wurde und wir wissen auch wie wir mit ihr umgehen müssen!" mischte sich schließlich Kathryn ein. „Also möchten wir Sie bitten die Krankenstation umgehend zu verlassen und wir werden uns um die Inhaftierte hier kümmern!"
„Einverstanden!" antwortete der Wärter nervös. „Sie haben aber das volle Risiko!" Er nickte den Anderen zu, die kurz darauf Lucy loslassen und sie auf der Krankenstation zurücklassen. Offenbar war Lucy verwirrt, denn sie sah den Wärtern nach und blickte Kathryn und Mike verdutzt an.
Mit soetwas hatte sie anscheinend nicht gerechnet.
Mike schüttelte nur den Kopf: „Immer melden sich die Krümel wenn man Kuchen ruft!"
„Ich muss noch einige Vorbereitungen erledigen!" wendete sich Kathryn an Mike. „Du kannst schonmal ihre Narbe überprüfen!"
„Du weißt aber schon, dass es gegen die Regeln ist!" antwortete Mike mit einem schwachen Grinsen.
Kathryn zuckte nur mit den Schultern und verschwand in dem Nebenraum: „Ein männlicher Wärter darf keine Inhaftierte untersuchen oder durchsuchen. Das übliche Geschwafel eben!" Anschließend verschwand sie erneut im Nebenraum.
Lucy rührte sich nicht vom Fleck, sie lag immernoch auf dem Untersuchungstisch und verhielt sich erstaunlich ruhig. Obwohl sie den Drang hatte zu töten, fand sie die Menschen auf eine gewisse Art und Weise amüsierend.
Diese Konversationen! Diese Äußerungen! Wie die miteinander reden!
Für Lucy war es nicht ungewöhnlich. Im Laufe ihres Lebens bekam sie genügend Verhaltensweisen von den Menschen mit. Sie ist in einem Waisenhaus aufgewachsen, wurde dort von den anderen Kindern gemobbt. Dann lebte sie für eine lange Zeit auf der Straße und musste Schicksalsschläge über sich ergehen lassen und im Labor wurde sie ständig für irgendwelche Experimente missbraucht.
Sie blickte sich um.
Ob das hier ebenfalls ein Labor ist? Das war's also! Ich bin wieder ein Testopfer! NA SUPER! DAS WOLLTE ICH SCHON IMMER SEIN! Haben die Menschen nichts Besseres zu tun?! BITTE LASST MICH DOCH EINFACH IN RUHE STERBEN ODER EINFACH MAL MICH SO LEBEN LASSEN WIE ICH LEBE!
„Na dann!" begann Mike und näherte sich der Inhaftierten. „Lass mich mal sehen!"
WAS WILLST DU SEHEN? BLEIB WEG! HAU BLOß AB!
Doch Mike ließ sich nichts anmerken, es schien fast schon als hätte seine Stimme einen leicht fürsorglichen Ton angenommen: „So kann ich dich schlecht untersuchen, setz dich mal auf!"
Lucy seufzte und rollte genervt mit den Augen, gehorchte aber da das ganze Wehren und Theater machen vorübergehend nichts brachte. Ohne ihre Vektoren war sie fast schon wie ein gewöhnlicher Mensch.
Ich fühle mich so schwach! So...menschlich!
Mike ist inzwischen hinter ihr getreten und entfernte das Pflaster vorsichtig vom Nacken. Dabei legte er eine Hand beruhigend auf ihre Schulter.
„Hmm!" gab Mike von sich und begann die Wunde zu untersuchen. „Die Stelle ist stark gerötet!" Er tastete sie vorsichtig ab. „Tut das weh, wenn ich abtaste?"
Lucy antwortete mit einem stummen Nicken. Nun war sie vollkommen perplex, die ganze Zeit war es den Menschen egal gewesen wie ihr Zustand war. Doch diese Leute schienen ziemlich besorgt zu sein. Sie wurde untersucht und ihre Wunden werden zumindestens mit einem Pflaster versorgt. Alles ziemlich neu für sie.
Die Stimme vom Untersucher holte sie in die Realität zurück: „Sieht nach einer Entzündung aus. Eine Kollegin wird dir etwas verabreichen!"
Dann wandte er sich zu Kathryn um: „So wie es aussieht, müsstest du ihr ein entzündungshemmendes Medikament spritzen. Ihre Narbe hat sich nach der Operation entzündet!"
Nach diesem Satz zog Lucy scharf die Luft ein: „Moment mal, ich wurde operiert?"
Oh Mist! Dachte sich Mike. Ich hätte doch lieber nicht so genau in den Akten nachlesen sollen! Das bemerkte nun auch Kathryn und warf ihm nun einen scharfen Blick zu. Zwar hatte er nichts zu befürchten, da der Chip nach wie vor funktionstüchtig war und die Gefangene somit keine großartige Gefahr darstellen konnte. Doch er bemerkte nun die feindselige Aura von Lucy.
„Alles klar!" reagierte Lucy auf das Ignorieren von Mike. „keine Antwort, ist auch eine Antwort. Da sagt man mir, dass ich eine Strafgefangene sein soll und in Wirklichkeit bin ich mal wieder ein Testobjekt!"
Kathryn bastelte sich die Kanüle zusammen, während sie weiterhin mit ihrem Ehemann sprach: „Ich spritze ihr lieber etwas Stärkeres, damit es sich nicht weiter entzündet!" Ohne zu zögern, näherte sie sich Lucy und verabreichte ihr das Medikament. Dabei überspielte sie die leichte Angst, die versuchte bei ihr aufzusteigen.
„So das war's schon!" sagte sie zu Lucy und versuchte sie mit ihrem milden Lächeln zu beruhigen.
Lucy war verwundert: "Was? Ich habe keinen Stich, Druck oder sonstige Schmerzen gespürt!"
„Wenn man acht Jahre lang mit Inhaftierte zu tun hatte, dann...!" begann Kathryn.
„Hat man dementsprechende Tricks auf Lager!" beendete Mike ihren Satz und strahlte dabei eine Gelassenheit aus, die Lucy nur noch mehr verwirrte.
„Alles klar!"
„So, du müsstest dich jetzt wieder hinlegen!" sagte Mike und blickte dabei Lucy erwartungsvoll an.
Tch! DAS HÄTTET IHR WOHL GERNE!
„Wieso denn das?" reagierte die Pinkhaarige mit aggressiven Verhalten. „Damit ihr noch weitere kranke Experimente durchführen könnt?"
Mikes Kollegin näherte sich: „Wir müssen eine Röntgenaufnahme von deinem Nacken machen!"
„Und was noch?"
„Sonst nichts mehr!"
Damit gab sich Lucy überhaupt nicht zufrieden: „Was habt ihr genau mit mir vor? Das ist mein Körper. Ich möchte Antworten!"
Aber bestimmt wird darauf keine Antwort gegeben, so wie immer. Ich bin nach wie vor ein Testopfer!
Doch auch auf diese Bitte wurde eingegangen. Kathryn nickte und antwortete schließlich: „Wir injizieren dir jetzt etwas, damit du während der Aufnahme ruhig hältst und danach bringen wir dich in deine Zelle zurück!"
„Und, was für ein Experiment steckt dahinter?" fragte die Gefangene ungläubig.
„Gar keins!" antwortete Mike. „Wir führen hier keine Menschenexperimente durch. Das ist hier strengstens untersagt!"
Er sieht mich als Mensch an?
„Wirklich?" fragte Lucy kleinlaut.
Mike nickte: „Das hier ist eine sehr seriöse Einrichtung mit sehr gut geschultem Personal. Unsere Aufgabe ist es, sich um die Inhaftierten zu kümmern und nicht um an ihnen herumzuexperimentieren!"
„Aha!"
Mike kehrte zum ursprünglichen Thema zurück: „Also dann, leg dich hin und lass uns in Ruhe weiterarbeiten!"
Lucy seufzte zwar, legte sich aber dennoch hin und versuchte keinen Ärger mehr zu machen. Ob sie das glauben sollte, wusste sie selbst nicht so genau. Auf der einen Seite wollte sie jeden einfach nur zerfetzten, auf der anderen wirkten die Worte glaubwürdig.
Mike näherte sich vorsichtig dem Untersuchungstisch und behielt die Gefangene im Auge.
„Wurde bei ihr schon einen Zugang gelegt?" fragte Kathryn.
Mike warf einen Blick auf Lucys rechte Hand und konnte das Pflaster mit dem Venenkatheter deutlich erkennen. Er antwortete deswegen mit einem klaren Ja.
Als Kathryn die Injektion fertig vorbereitet hatte, näherte sie sich dem Untersuchungstisch.
Lucy fing beim Anblick der Spritze etwas zum Zappeln an. Doch Mike handelte rechtzeitig.
„Alles gut!" redete er immer wieder beruhigend auf sie ein, während Kathryn die milchige Flüssigkeit verabreichte.
Zwar zappelte Lucy immernoch etwas aber, da das Sedativum relativ schnell Wirkung zeigte schlief Lucy schnell ein.
„Das ging schnell!" kommentierte Mike, als Lucy bewusstlos war. „Ich hab's mir viel problematischer vorgestellt!"

Der Lärm hallte durch die ganze Gefängnisinsel, als das Flugzeug an der eigenen Landebahn landete. Nachdem das SWAT den groben Aufenthaltsort von Kakuzawas Leuten herausfinden konnten, infomierte Amanda Waller Rick Flag und bat ihm um ein kurzfristiges Treffen.
„Willkommen in Belle Reve!" begrüßte Waller ihn. „Schön, dass Sie kommen konnten!"
„Kein Problem, die SAT Truppen sind inzwischen schon nach Louisiana vorgedrungen!" berichtete Flag ihr und wischte sich den Schweiß von der Stirn!"
Besorgt runzelte Amanda sich die Stirn: „Ich weiß und genau aus diesem Grund habe ich Sie um Hilfe gebeten!"
„Wir müssen eine Lösung finden!" begann Rick „So schnell wie möglich!"
„Ich kenne den genauen Grund, warum sich Kakuzawas Leute in Louisiana aufhalten!" Erklärte Waller. „Wir haben hier eine Inhaftierte, die bei Kakuzawa als Testobjekt gedient hat!"
„Dann würde ich sagen, dass wir mit der Arbeit beginnen sollten!" antwortete Rick Flag bestätigend und reichte Amanda die Hand, als Zeichen der Kooperation.
„Das würde ich auch sagen. Trommeln Sie das Wachpersonal zusammen, es gibt eine Menge zu besprechen!"
„Ja, Madame!"

Im Meeting:
„Verzeiht die Störung!" begann Waller zu sprechen „Aber ich muss euch etwas Beunruhigendes mitteilen: Kakuzwas Leute sind bereits nach Louisiana vorgedrungen. Der Grund dafür ist: Sie suchen jemanden, der hier neulich inhaftiert wurde..!"
Amanda stoppte abrupt, als die Tür aufschwang . Kathryn und Mike sind gerade eingetreten und nahmen Platz an den letzten zwei Stühlen im Konferenzraum. Sie warfen verwirrte Blicke zwischen Kollegen und Vorgesetzten hin und her.
„Ihr seid zu spät, Mr. Und Mrs. Bonnet!" entgegnete Waller streng und warf einige scharfe Blicke zu.
„Verzeihen Sie die Verspätung!" entschuldigte sich Mike höflich und legte dabei sein charmantes Lächeln auf. „Aber wir mussten uns um eine Inhaftierte kümmern!"
Amanda nickte nur und legte ihre strenge Maske auf, während Kathryn ihr das neue Röntgenbild von Lucy gab. Waller warf nur einen kurzen Blick darauf, nickte bestätigend: „Danke, setzen Sie sich!"
Kathryn senkte leicht den Kopf und setzte sich auf ihren Platz zurück. Offenbar ist es ihr etwas peinlich gewesen, auf ihre Unpünktlichkeit hingewiesen zu werden.
Ich bin nie unpünktlich gewesen! Nie!
Waller fuhr fort: „Wir müssen sehr schnell handeln. Vorschlag wäre eine weitere Taskforce Mission durchzuführen. Wenn Ihnen andere Pläne gefallen, dann schlagen Sie ruhig vor!"
Daraufhin meldete sich Griggs: „Wir sollten im schlimmsten Fall die Einrichtung evakuieren und uns woanders niederlassen!"
„Das wird leider nicht funktionieren, Mr. Griggs!" kam es danach von Mike. „Wie wollen Sie 4.800 inhaftierte Schwerverbrecher aus einem Hochsicherheitsgefängnis evakuieren? Und wo sollen wir eine zweite ausbruchssichere Einrichtung herbekommen?"
„Das ist eine gute Frage!" kommentierte Kathryn die Situation.
„Ach!" winkte sein Kollege ab. „Vergessen Sie es einfach!"
„Jetzt aufeinmal?" fragte Mike verwirrt. „Gerade vorhin waren Sie von Eurer Idee überzeugt und jetzt?"
Als von Griggs keine Antwort kam, wandte er sich nun an seine Vorgesetzte die ganz gespannt das Geschehen beobachtet hatte: „Sie haben recht. Wir sollten eine neue Taskforce bilden!"
„Das seh ich genauso!" antwortete Rick Flag und trat nun nach vorn:
„Generaldirektor Kakuzawa sucht nach seinem weiblichen Testobjekt namens: Lucy. Wie viele von euch wissen wurde sie vor wenigen Tagen um 21 Uhr aufgegriffen und hierhergebracht!"
„Dann sollten wir sie an Kakuzawa übergeben. Bevor die Truppen noch mehr Schaden anrichten!" kam es von einem anderen Wärter.
„Auf gar keinen Fall!" sagte Amanda Waller daraufhin.

Die Finger bewegten sich noch und die Farbe seines Arms war noch einigermaßen lebendig gewesen, und das obwohl er ganz frisch abgetrennt war.
Lucy grinste innerlich, sie hatte die Nase voll gehabt noch länger in diesem elenden Loch gefangen zu sein. Sie wollte raus. Sie wollte weg. Dann blickte sie in das geschockte Gesicht des Wärters und tötete ihn anschließend.
Mit Leichtigkeit fuhr sie ihre Vektoren aus und griff nach dem Schlüssel, der sie freilassen würde.
Ich habs gleich geschafft!
„H...Hör auf!" schrie der andere Wärter panisch. „Du sollst aufhören!" dann griff er nach der Pistole und schoss auf die Gefangene.
Unsinnige Kreatur! Dachte sich Lucy nur. Denkst du, dass du mich damit töten kannst?
Danach tötete sie ihn ebenfalls und befreiete sich somit aus ihren Fesseln, die sie jahrelang festhielten und jegliche Fluchtversuche verhinderte.
Wie von Geisterhand öffnete sich auf nun die gesicherte Panzertür.
Das ging ja einfach!
Anschließend begann sie eine altbekannte Melodie zu summen und verlies somit ihr Gefängnis und betrat die Freiheit.

Nur noch abwarten! Dachte sich der Generaldirektor und grinste siegessicher zu Lucys Akte. Nach dem Gespräch mit Waller hatte er sofort das SAT losgeschickt um den Aufenthaltsort zu finden und um Lucy zurückzugewinnen.
„Bald wirst du wieder mir gehören, Lucy!" sagte er grinsend.
Und dann werde ich der Herrscher sein und alle werden mir auf die Knie fallen. Die Männer müssen das tun was ich verlange und ich werde ganz viele Frauen haben. Lucy wird mir gehören und anschließend werde ich die elende Menschheit endgültig unterjochen!
Das Leuten an seiner Bürotür holte ihn in die Realität zurück: „Herein!"
Die Tür öffnete sich und seine Assistentin trat ein. Sie hatte hellblonde Locken und trug einen roten Lippenstift.
Was für ein hübsches Ding und klug auch noch! Kam es in Kakuzawas Gedanken. Ich muss echt Glück im Leben haben!
„Generaldirektor. Das SAT ist inzwischen nach Louisiana vorgedrungen!" berichtete sie und blickte auf ihr schwarzes Klemmbrett herunter, das sie die ganze Zeit in der Hand hielt.
Der Generaldirektor lehnte sich entspannt auf seinem Ledersessel zurück: „Sehr schön. Gab es irgendwelche Zwischenfälle?"
Seine Assistentin blickte etwas verlegen zur Seite: „Die Truppen konnten problemlos vordringen!" sagte sie in einem kühlen Ton.
Kakuzawa stand auf und näherte sich der jungen Frau. Sie war dreiundzwanzig hochbegabt und dazu noch wunderschön. Sie trug wie die anderen Assistentinnen davor ebenfalls ein Kostümchen mit High Heels. Der Generaldirektor hatte viele Assistentinnen gehabt, doch nach kurzer Zeit warfen alle das Handtuch.
Wieso nur? Ich bin doch nur ein netter Mann was doch den Frauen nichts böses möchte!
„Es erscheint mir merkwürdig, dass weder das SWAT noch das Militär eingreift. Es könnte sich um eine Falle handeln!"
„Wollen Sie etwa einen Köder verwenden um somit Waller in die Schranken zu weisen?" fragte die junge Dame mit gerunzelter Stirn.
Genau! Perfekt!
„Du kluges Ding, du!" flüsterte er ihr ins Ohr und kehrte zu seinem Sessel zurück. „Das SAT wird die nächste Kleinstadt in Beschlag nehmen um somit Wallers Aufmerksamkeit zu erregen. Und dann wird mir nichts mehr im Wege stehen. Ich werde Gott sein!"
Er gab ein böses Lachen von sich, das seine Assistentin erschaudern lies.

Die Abwesenheit vieler Wärter nutzte Lucy aus um ihre Zelle genau unter die Lupe zu nehmen: Sie inspizierte den Boden, warf einen Blick unter das Bett und betrachtete die Gitterstäbe ganz genau. Schließlich wäre es jetzt die passende Gelegenheit zu fliehen.
„Glaub mir!" begann Brenna während sie Lucy beobachtete „Wenn das so einfach wäre, dann wäre ich schon lange weg!"
Lucy grinste, sie wusste was sie darauf antworten würde: „Man kann niemals einen Ort so bewachen, sodass eine Flucht unmöglich ist!". Sie blickte in eine Ecke und entdeckte tatsächlich etwas: ein kleines spitzes Metallstäbchen.
Na wer sagt's denn? Das müsste wohl reichen!
„Zunächst mal aktivieren wir meine Fähigkeiten!"
Brenna runzelte die Stirn: „Und dann?"
„Der Rest wir dann ein Kinderspiel!" antwortete Lucy flüsternd und übergab Brenna das Metallstäbchen. Nur noch heißt es an den Chip zu kommen und ihn abzuschalten, dann steht unserer Flucht nichts mehr Weg!

Suicide Squad mal andersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt