Der Fluchtversuch:

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Wenn ich Kouta auf dem Volksfest sehe, dann werde ich es ihm sagen. Ich werde ihm sagen, dass ich mich in ihn verliebt habe! Dachte sich die junge Lucy und schlenderte verträumt durch das Volksfest. Doch dann, sie erblickte Kouta, der ein Mädchen umarmte.
„Nein ich will nicht, dass du gehst. Ich will nicht wieder ein ganzes Jahr lang warten!" weinte das Mädchen bitterlich und klammerte sich an den Jungen.
Kouta tröstete sie: „Hey, alles wird gut. Hör doch auf zu weinen!"
Lucy war geschockt: „Aber warum?" und wurde kurz darauf umgestoßen, sodass sie zu Boden fiel. Sie hebt den Kopf an und erblickte einen großen Mann der mürrisch auf sie hinabsah: „Aus dem Weg. Stehst da wie eine Salzsäule und träumst vor dich hin!"
Das war ja klar! Dachte sich Lucy traurig. Kouta ist schon in ein anderes Mädchen verliebt!

Plötzlich kam ein Knall, Mayu blickte in die Richtung des Geräusches und wusste: Da muss was am Friedhof passiert sein! „Was war das?". Sie rannte los, hinter dem Mädchen ihr Hund Wanta, der das obdachlose Mädchen schon eine lange Zeit begleitete.
Sie kam am Friedhof an, was sie da zu Gesicht bekam, wird sie so schnell nicht mehr vergessen...

Wieso muss ich mich ausgerechnet jetzt daran erinnern? Fragte sich Lucy während ihre Komplizin den Chip zu deaktivieren versuchte. Schmerzen und Erinnerungen wechselten sich ab und brachten Ereignisse zu Vorschein, die Lucy versuchte zu verdrängen.
Plötzlich spürte sie ein leichtes Klicken an der Stelle und kurz darauf fühlte sie so eine unglaubliche Macht in sich. Als wäre was erwacht. Die Pinkhaarige wusste sofort, dass sie nun ihre Fähigkeiten wiederhatte.
Sie zögerte nicht lange und sprengte sofort beide Zellentüren auf. Anschließend rannten Brenna und ihre Zellennachbarin hinaus. Doch zwei Wärter näherten sich und versuchten sie aufzuhalten. Einer kam sogar auf Lucy zugerannt, bis... Plötzlich die schwere Tür das Schweben anfing und in den Wärter gerammt wurde. Während sein Kollege zur Hilfe eilten, nutzten das Brenna und Lucy aus.
„Wow!" schwärmte Brenna. „Das war der Wahnsinn, warum kann ich nicht sowas?"
„Keine Zeit für Geschichtsstunde!" antwortete Lucy keuchend während sie flüchteten. „Wir müssen von hier weg!"
„Kannst du uns nicht aus dem Knast teleportieren?" fragte Brenna. „Ist nämlich ein weiter Weg nach draußen!"
„Leider nein!"

Mittlerweile eilte Mr. Griggs durch die gesamte Einrichtung. Wo zum Teufel sind die Zwei denn bloß? Wenn man sie mal braucht, dann sind die unauffindbar!
Er lugte in den Pausenraum und tatsächlich: Seine neuen Kollegen Kathryn und Mike hatten gerade Mittagspause.
Er stürmte in den Raum: „Habt ihr es immer noch nicht mitbekommen? Zwei Inhaftierte sind aus dem Frauentrakt entkommen!"
Sein Kollege Mike sah auf: „Namen?"
„Diese Lucy und diese Brenna Hardhill!" antwortete Griggs und war fuchsteufelswild. Wie kann der Kerl nur in so einer Situation Zeitung lesen? Spinnt er komplett?
„Wie ist das möglich?" fragte Kathryn und blickte Griggs perplex an. „Schließlich gilt diese Einrichtung als absolut ausbruchssicher!"
Griggs Miene verfinsterte sich: „Die Göre hat ihre Zauberkräfte aktivieren können!"
Mike stand auf und griff grinsend zu seinem Gewehr, das er für die Runden durch den Zellentrakt bei sich führen muss. Recht ungewöhnlich, fand er anfangs doch mittlerweile führt er es permanent mit auch in die Mittagspause: „Na dann, auf geht's!"
„Da gibt es bestimmte Regeln, Mr. Bonnet!" kam es von seinem Kollegen.
„Und die wären?"
„Man sollte entflohene Gefangene möglichst ohne Schussverletzungen überwältigen!" zitierte Griggs aus dem Regelberg.
„Ich habe aber keine Lust ein Daumenwrestling gegen die Beiden anzutreten!" kommentierte Kathryn das Gespräch.
„Lasst euch Multitalente was einfallen!" antwortete Griggs schnippisch und verlies den Pausenraum. Er hatte jetzt ganz andere Dinge zu tun, als seine Kollegen zu überwachen. Entweder sie kommen oder sie kommen nicht! Mir soll's recht sein!
„Und was jetzt?" fragte Kathryn und blickte ihren Ehemann erwartungsvoll an.
Mike verlies den Raum: „Los zum Waffenschrank!"
Kathryn eilte ihm hinterher: „Aber wir dürfen doch die Waffen nicht einsetzten, nur wenn alle Stricke reißen sollten!"
„Aber ein Betäubungsgewehr schon!" antwortete Mike gelassen.
„Was meinte Griggs mit Ausnahmefällen?" fragte seine Ehefrau verwirrt.
Mike zuckte nur mit den Achseln: „Keine Ahnung. Ich konnte mich nie mit den Regeln anfreunden!"
Kathryn rollte mit den Augen: „Verstehe, und eine 1,72m große Mutantin, die uns alle zu Tode fetzen kann ist kein Ausnahmefall oder was?"
„Frag nicht!"
Mike war beschäftigt darin, die passende Dosis einzustellen. Damit die Wirkung nicht zu schwach oder zu stark ausfiel, dosierte er das Gewehr ziemlich genau. So! Das müsste reichen, Lucy für eine Zeit lang ruhigzustellen!
„Und wie gehen wir vor?" fragte seine Ehefrau ungeduldig.
„Wir schleichen uns an und bevor sie war mitbekommen, überwältigen wir sie einfach!" antwortete Mike und überprüfte noch die letzten Einstellungen.
„Ich hätte einen besseren Vorschlag!" begann Kathryn. „Ich schnappe mir Brenna und du die Andere!"
Ein Grinsen umspielte seine Lippen: „Ah, warum muss ich ausgerechnet das größere Problem lösen?"
Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: „Ganz einfach: Weil ich Brenna kenne und ich weiß, wie man mit ihr umgehen muss!"
Mike gab sich geschlagen: „Verstehe, dann habe ich wohl die wundervolle Aufgabe mit dem Betäubungsgewehr zu schießen!"
„Ganz genau!"
Schließlich machten sich die Beiden auf dem Weg zum mitgeteilten Treffpunkt. Schon zwei Tage hier und dann einen Ausbruchsversuch verhindern! Das kann interessant werden! Dachte sich Mike. Immerhin war seine Arbeit in den anderen Gefängnissen bis jetzt weniger interessant gewesen. Es war immer das übliche: Streit schlichten unter Häftlingen, Gefangene auf die Krankenstation bringen, manchmal sogar in eine Schlägerei eingreifen.

„Wir sollten uns am besten aufteilen!" schlug Lucy vor und blickte ihre ehemalige Zellennachbarin an.
Brenna war damit einverstanden: „Gute Idee, aber du warst bei deiner Ankunft bewusstlos und hast nichts vom Weg mitbekommen!"
Lucy winkte ab: „Lass das mal meine Sorge sein!"
„Wir sehen uns dann in der Freiheit!" sagte Brenna mit einem etwas traurigen Ton in der Stimme.
Sie umarmte Lucy, die wegen der unerwartenden Geste von Brenna komplett aus dem Konzept gerissen wurde. Es ist zu lange her gewesen und viel zu selten passiert, dass sie umarmt wurde und so eine herzliche Geste empfangen hat.
Sie befreite sich aus der Umarmung: „Bis bald!"
Dann trennten sich die Freundinnen. Lucy blickte ihr nach sie hoffte einfach nur, dass es Brenna rechtzeitig nach draußen schafft. Für mich wäre es ein Kinderspiel! Aber für sie könnte das äußerst schwierig werden, wenn man keine derartigen Fähigkeiten verfügt!

Endlich kamen Kathryn und Mike am Treffpunkt an, sie beeilten sich da wirklich jede Sekunde zählt und je länger diese Lucy auf freiem Fuß ist desto gefährlicher wird es!
„Ich dachte ihr Multitalente kommt heute gar nicht mehr!" gab Griggs bissig von sich als die Beiden angekommen sind. Er wandte sich zu den Anderen. „Los Beeilung: Team 1: Ihr bewacht sämtliche Ausgänge. Team 2: Ihr versperrt Zu- und Durchgänge!"
Er wandte sich den Neulingen zu, konnte natürlich ein höhnisches Grinsen nicht verbeißen bevor er seine Befehle mitteilte: „Mr. Und Mrs. Bonnet, Sie werden die Wärmebrillen aufziehen und den Spuren folgen. Lenkt die Beiden in eine Finte und verhindert weitere Fluchtmöglichkeiten!"
„Und was ist mit überwältigen und festnehmen?" fragte Kathryn mit einer lauten, selbstbewussten Stimme.
„Das werdet ihr Multitalente schön brav übernehmen!" antwortete Griggs mit einem Grinsen. „Und denkt dran, keine unnötige Gewalt anwenden!"

Suicide Squad mal andersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt