~𝟏𝟖~

1.3K 64 5
                                    

{ Vik }

"Was ist eigentlich genau passiert?"

"Es kam mir so vor, als würde Harry in Rätseln sprechen. Minutenlang umschrieb er die doch so simple Sache und ließ mich so im Dunkeln stehen. Erst nachdem er das Nachsitzen mit dir ansprach, merkte ich, worum es ging. Ich versuchte es ihm zu erklären, doch er beharrte auf der Tatsache, dass wir beide ein Paar wären. Und dann hat er mit mir Schluss gemacht."

Mir schossen wieder Tränen in die Augen, doch ich versuchte so gut es ging, sie aufzuhalten. 

"Ich glaube, dass es am besten für euch wäre, wenn ihr euch aussprechen würdet. Wer weiß, vielleicht kommt ihr ja wieder zusammen."

"Ich glaube wirklich nicht, dass Harry noch mit mir zusammen sein möchte. Aber ich werde mal schauen, was sich so richten lässt."

George stand auf und reichte mir seine Hand. Ich ergriff sie und er half mir, aufzustehen. Zusammen gingen wir wieder in den Gemeinschaftsraum. Dort angekommen verabschiedete ich mich von ihm und ging hoch in meinen Schlafsaal. Vielleicht schliefen Hermine und Ginny ja schon, dann könnte ich nämlich in Ruhe schlafen gehen. Doch als ich über die Schwelle meines Zimmers trat, sah ich, wie sich Ginny und Hermine auf mein Bett gesetzt hatten und anscheinend auf mich warteten.

"Wie lief es?", fragte Hermine.

"Harry und ich sind jetzt getrennt."

Als ich ich das sagte, merkte ich, wie Ginnys Kopf ruckartig in meine Richtung schoss.

"Echt? Ich meine natürlich: Das tut mir leid."

Ich hatte schon seit längerer Zeit das Gefühl, dass Ginny für Harry mehr als nur Freundschaft empfand.

"Alles gut, Ginny. Jetzt bist du dran."

"Womit?", fragte sie und schaute auf die vor ihr liegende Bettdecke.

"Mit Harry. Jetzt wo wir getrennt sind, ist es deine Chance, ihn für dich zu gewinnen.", lachte ich und schaute, wie Ginny beschämt ihr Gesicht in der Decke vergrub.

"Ist es so auffällig?", nuschelte sie durch die Decke hindurch.

"So ziemlich das Auffälligste, dass ich in letzter Zeit gesehen habe. Abgesehen von dem 'unauffälligen' Flirten zwischen Fred und Vik damals.", sagte Hermine und setze das Wort unauffällig in Anführungszeichen.

Ich schaute sie an und beide mussten bei meinem Anblick lachen.

"Ja ja, macht euch nur lustig. Ich gehe jetzt ins Bad und dann schlafen."

Nachdem ich mir die Zähne geputzt und meinen Schlafanzug angezogen habe, legte ich mich in mein Bett.
Die Trennung mit Harry stecke ich erstaunlich gut weg. Vielleicht hat George ja recht. Vielleicht gehören Fred und ich ja wirklich zusammen.

--------

Eine Weile wälzte ich mich im Bett hin und her, da ich nicht mehr schlafen konnte, bis ich mich dazu entschloss, endlich aufzustehen.
Bis ich mich fertig gemacht habe und unten im Gemeinschaftsraum angekommen war, verging sicher eine halbe Stunde.

Mein Blick schwenkte von links nach rechts, in der Hoffnung jemanden zu finden, mit dem ich mich gut verstand. Dieses Jahr stellte meine Beziehungen echt auf die Probe. Erst geschah das Debakel mit Angelina, Alicia und Katie, dann verlor ich Fred an Alicia und jetzt zerbrach auch meine Beziehung mit Harry. Und das nur, weil anscheinend jeder an dieser Schule glaubt, dass George und ich in einander verliebt oder sogar in einer Beziehung sind.

"Ist alles in Ordnung, Vik?", hörte ich jemanden hinter mir fragen.

Ich drehte mich um und schaute in das besorgte Gesicht Hermines.

"Ä-ähm, ja klar. Ich war nur in Gedanken."

"Du Arme. Ich kann verstehen, dass du wegen der ganzen Sache mit Harry noch ziemlich neben der Spur bist.", gab Hermine von sich und streichelte meinen Oberarm.

"Ja, Harrys Entscheidung kam recht spontan.", sprach ich abwesend.

Während des Gespräches mit Harry sprudelten die Emotionen nur so aus mir heraus, doch mittlerweile merke ich, dass ich nie wirklich in Harry verliebt war. Aber das kann ich keinem sagen. Dann würde ich nur als Herzensbrecherin oder jemand, der gerne mit den Gefühlen anderer spielt, abgestempelt werden. Und das möchte ich beim besten Willen nicht.

"Wollen wir zusammen zum Frühstück gehen?"

"Gerne, aber können wir noch auf George warten? Ich wollte noch etwas mit ihm besprechen."

"Ich weiß nicht, ob du es bemerkt hast, aber George sitzt dort auf dem Sofa und redet mit Lee.", sagte Hermine, während sie auf George und Lee zeigte, die vor dem Kamin saßen und redeten.

"Oh, du hast recht."

Wir beide liefen zu ihnen hin und fragten, ob sie mit uns zum Frühstück gehen wollten.

"Klar. Lee und ich wollten uns gerade auf den Weg dorthin machen."

George, Lee, Hermine und ich verließen den Gemeinschaftsraum und liefen hinunter in die große Halle. Auf dem Weg dorthin lief ich neben Lee, der besorgter als sonst aussah.

"Wie kommt es, dass du nie mit mir über Harry oder ähnliche Themen redest?", fragte er bedrückt.

"Oh, Lee. Mir tut es leid, dass ich nie mit dir darüber geredet habe. Doch so genau weiß ich es gar nicht. Es kann sein, dass ich eher mit George über Fred geredet habe, da er sein Zwilling ist und vielleicht weiß, weshalb es sich so verhält."

"Um zu wissen, weshalb es sich so verhält, musst du doch nicht jemanden fragen, der Fred gut kennt. Es liegt doch auf der Hand, dass er unter dem Einfluss eines Liebestranks steht."

"Mittlerweile ist es auch mir klargeworden. Und genau deshalb wollten George und ich später zu Snape, um vielleicht von ihm zu erfahren, wie wir den Fred, den wir kennen und lieben, zurückbekommen."

"Den wir kennen und lieben.", wiederholte Lee und schaute mir in die Augen, wobei er sich ein Lachen unterdrücken musste.

"Du weißt genau, wie das gemeint war!", gab ich beleidigt von mir.

Ein paar Minuten später kamen wir vier in der großen Halle an, die noch recht leer war. Es war eines der wenigen Male, bei denen ich mein Frühstück in Ruhe essen konnte, ohne mich beeilen zu müssen.

Nachdem wir alle fertig waren, trennten wir uns, da Hermine jetzt Verwandlungen und nicht Zaubertränke hatte.

"Bist du dir sicher, dass uns Snape helfen wird?", fragte George, während wir in den Kerker liefen.

"Nein, ich bin mir nicht sicher. Aber für Fred würde ich alles tun.", sagte ich entschlossen und betrat den Raum, in dem wir nun Zaubertränke haben würden.

[abgebrochen] Her brother's best friend || Fred Weasley FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt