~𝟏𝟗~

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{ Vik }

Da ich mich beim letzten Mal gegen Snape aufgestellt habe, versuchte er diese Doppelstunde alles, um mich zu blamieren oder bloßzustellen.

"Miss Lee, was ist ein Bezoar?"

"Ist das nicht Stoff der dritten Schulklasse?", fragte ich verwirrt.

"Dennoch heißt es nicht, dass sie die Antwort zu dieser Frage kennen. Nun, was ist ein Bezoar?"

"Ein Bezoar wird aus dem Magen einer Ziege gewonnen und wirkt fast gegen jedes Gift."

"Das ist richtig. Weshalb ist der Duft für jeden, der an Amortentia riecht, verschieden?"

"Seit wann ist das hier Wizardduel geworden?"

"Werden sie nicht wieder frech! Und nun antworten sie!"

"Amortentia riecht für jeden anders, da es den Duft der Person nachahmt, in die man verliebt ist."

Snape schaute erst beleidigt aus, doch dann schien ihm etwas eingefallen zu sein. Er lief in den hinteren Teil des Raumes und kramte in einer der Schränke. Nach wenigen Minuten drehte er sich um und kam wieder zu mir.

"Hier in meiner Hand halte ich einen Kelch mit Amortentia. Bitte beschreiben sie, wonach der Trank für sie riecht.", gab Snape triumphierend von sich.

"Ich habe das Gefühl, dass sie mich vor der Klasse blamieren möchten.", meinte ich bissig.

Snape antworte nicht, zwang mich aber dazu, den Kelch in die Hand zu nehmen. Ich schaute zu George und Lee, die versuchten, mir mit ihren Blicken Mut zuzusprechen. 

Langsam bewegte ich den Kelch in Richtung Nase und atmete den Duft ein, der von dem Trank ausgeströmt wurde.

"Wonach riecht es?", fragte Snape.

"Ich bin mir nicht sicher, aber irgendwie nach Rauch, Holz und Butterbier.", gab ich verwundert von mir. 

Dieser Duft kam mir so bekannt vor und dennoch konnte ich ihn nicht zuordnen.

"Können sie jemanden diesen Duft zuordnen?"

"An dieser Stelle würde ich das Experiment auch abbrechen, da es ab hier zu privat wird."

"Nun gut. Wie sie eben gesehen haben, hat Amortentia auf jeden eine andere Wirkung. Zu diesem Thema lesen sie sich bitte die Seiten 165 bis 190 bis übermorgen und schreiben dazu einen Aufsatz, der aus mindestens aus dreitausend Wörtern besteht. Der Unterricht ist hiermit beendet.", gab Snape genervt von sich und bewegte sich in den hinteren Teil des Raumes.

George, Lee und ich warteten, bis alle den Raum verlassen hatten, bevor wir zu Snape gingen.

"Professor Snape?"

"Was ist denn nun schon wieder, Miss Jordan?"

"Ist ihnen eine Methode bekannt, wie man eine Person, die unter der Wirkung des Liebestranks leidet, befreien kann?", fragte ich.

"Natürlich bin ich damit vertraut. Doch sagen sie mir, Miss Jordan, weshalb sie diese Information benötigen."

"Ich habe den Verdacht, dass einer meiner Freunde unter Amortentia leidet.", meinte ich ernst.

"Nun, wer ist denn diese Person?"

"Fred Weasley, Sir."

"Ah, einer der Weasley-Zwillinge. Irgendwann musste es ja so kommen."

"Was meinen sie damit?", fragte ich verwundert.

"Glauben sie etwa, dass ich all die Jahre nicht bemerkt habe, wie immer wieder Zutaten und Utensilien aus meiner Vorratskammer gestohlen worden sind? Mir war bewusst, dass es sich dabei um sie und ihre Freunde handelt. Doch ich hätte nie gedacht, dass sie es wagen, einen ihrer Freunde Amortentia zu verabreichen. Ich habe mehr von ihnen erwartet, Miss Jordan.", meinte Snape enttäuscht von sich.

"Ich habe Fred aber nicht den Trank verabreicht!"

"Und weshalb möchten sie dann, dass er wieder ganz der Alte wird? Wohl sicher nicht seinetwegen."

"Es ist nicht richtig, dass er nur wegen des Liebestranks in einer Beziehung ist. Die Gefühle müssen von ihm aus kommen und auch echt sein. Mit Hilfe eines Liebestranks wird das Gefühl von Liebe künstlich erzeugt.", gab ich verzweifelt von mir.

"Obwohl es äußert unüblich für mich ist, einem Schüler zu helfen, muss ich bei ihnen eine Ausnahme machen. Die Auswirkungen von Amortentia sind zu verheerend, um sie damit alleine fertigwerden zu lassen. Doch mit einem einfachen Zauber oder Gegentrank ist es nicht getan. Um Amortentia zu brechen, muss das künstliche Gefühl von Liebe durch echte Liebe ersetzt werden. Und dies kann nur mit Hilfe eines Kusses geschehen. Allerdings muss der Kuss von keiner geringeren Person kommen als von der, die die Person, die unter Amortentia leidet, liebt."

"Ha! Ich habe es dir gesagt!", stoß George triumphierend aus.

Doch dafür erhielt er nur einen mahnenden Blick von Snape.

"Verzeihung."

"Vielen Dank, Professor Snape. Sie haben uns sehr geholfen.", gab ich ehrlich zu.

"Ist schon gut, nun gehen sie aber besser.", sagte Snape und setzte sich an seinen Schreibtisch.

George, Lee und ich drehten uns um und liefen aus dem Raum hinaus. 

"Ich kann es kaum glauben. Snape hat uns geholfen.", gab Lee verwundert von sich.

"Nun ja, seine Hilfe hätten wir eigentlich nicht gebraucht. Ich meinte ja, dass es nur so geht, aber eine Dame wollte ja nicht auf mich hören.", lachte George.

"Ich konnte ja nicht wissen, dass die Muggelmärchen richtig lagen."

[abgebrochen] Her brother's best friend || Fred Weasley FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt