K A P I T E L ♥️ 31

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•MAGNY•

»You feel like home. And I love my home.«

In der Stadt konnte ich ein wenig aufatmen, denn es war jetzt schon anstrengend sich trotz der vielen Wünsche und Gedanken im Kopf zu konzentrieren.
Das Seelenlesen war, als würde ich in einem Raum voller Menschen sein, die mir alle immer und immer wieder dasselbe zuriefen und dabei so laut waren, dass es dröhnte und ich Kopfschmerzen bekam.

Es war kaum auszuhalten, aber ich würde es, bis sie alle genesen waren, schon irgendwie schaffen, sie aus meinem Kopf zu sperren und zurück bei Nate konnte ich gemeinsam mit Gilbert und Tara ein wenig üben zu meditieren.

Meine liebe neue Freundin machte das tatsächlich jeden Tag ein paar Minuten und vielleicht konnte sie mir helfen, diese Fähigkeiten aus meinem Kopf zu sperren.

Ich fand es natürlich auch interessant zu hören, was jemand tief innerlich empfand. Etwas, wovon er vielleicht sogar gar keine Ahnung hatte. Etwas, das er niemals freiwillig preisgab.
Es war mit Sicherheit nicht so, dass es jedem gefiel, das ich ihn jetzt so auslesen konnte. Aber ich würde meine Gabe nicht missbrauchen.
Das tat eine Luna nicht.

In der Stadt hielt ich mich ziemlich verdeckt. Die Kapuze des Hoodies hatte ich tief in mein Gesicht gezogen und ich betrat gleich die erste große Mall, die ich in der Fußgängerzone fand.

Die feindlichen Wölfe waren mit Sicherheit erwacht und hatten ihren toten Alpha gefunden.
Ich schwebte in Gefahr.
Denn mein Blut und mein Geruch hafteten an seinen toten Gliedern. Sie würden ihn vermutlich rechen wollen oder sich zumindest auf die Suche nach mir machen.
Darum musste ich unbedingt in Menschennähe bleiben. Hier würden sie mich zwar finden, aber nicht angreifen können.

Die sollen nur versuchen uns näher zu kommen und wir machen sie kalt, murmelte es lüstern in meinem Kopf, während ich das erste Kleidungsgeschäft anpeilte und mich in der Kinderabteilung auf die Suche nach T-Shirts und Hosen machte.

Ich stimmte meiner Wölfin zu. Ich hoffte nur, dass sie mich hier in der Stadt und nicht im Hotel aufspürten. Ich war alleine losgezogen, um die feindlichen Wölfe bloß fern von meinem Rudel zu halten.
Das nämlich war noch viel zu schwach, um sich mit blutrünstigen Monstern unserer Art anzulegen.

Von der Kinderabteilung machte ich einen Abstecher zu Erwachsenengrößen und warf gleich die verschiedensten Hosen und Sweater über meinen Arm. Unterwäsche und Socken folgten.

Die Dame an der Kasse staunte nicht schlecht, als ich mit meinem Batzen Kleidung den Tresen überlud, aber sie behielt ihr freundliches Lächeln aufgesetzt und nickte mir zu, als ich sie bat alles in Tüten zu packen.
Während sie das erledigte, lief ich mit einer Hose und Unterwäsche zu den Umkleiden. Nur in einem Pullover durch die Stadt zu laufen, war mir nämlich nicht das angenehmste.

Hinter verschlossener Tür atmete ich einmal auf, ehe ich allen Stoff von meinem Körper zog und mich in einem der Spiegel betrachtete.

Rote Kratzspuren zogen sich über meinen Rücken- und Bauchbereich. Auch auf meinem Oberschenkel riss sich die Haut wegen der scharfen Krallen des Alphas auf. Mein Körper brannte und schmerzte bei jeder Bewegung. Aber ich verbot mir, den Schmerz zu zeigen oder mich deswegen zu beklagen.

Ich musste die anderen beschützen und sie heilen und in Sicherheit bringen.
Ich war nebensächlich bei dieser Rettungsaktion. Meine Wunden würden schon von selbst genesen.

FIND MY SOUL, MATE Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt