Kapitel 4

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Felicia's Sicht:

Pünktlich. Das musste man uns lassen, den Arbeitstag um 10 Uhr zu starten und bereits vor dem Grundstück der Schwester unseres aktuellsten Opfers zu stehen. Die Gegend in der Jasmin Kempel wohnte, wirkte beinahe schon friedlich, wäre da nicht das ohrenbetäubende Geschrei kleiner Kinder in der Distanz zu hören und das altbekannte Geräusch eines Rasenmähers, der über die grüne Wiese rollte. Trotzdessen, das es erst so Früh war, schien die Sonne erbarmungslos auf uns hinunter und ich war mir sicher, dass meine Wangen bereits Rot anliefen. Darren der neben mir stand, hatte sich seine dunkle Jacke mit der Aufschrift des BKA's über seine breite Schulter gehängt und schien von der Hitze nicht wirklich betroffen zu sein. 

Kommentarlos drückte ich auf die Klingel des kleinen Vorstadthauses und wartete bis jemand die Tür öffnete. Keine dreißig Sekunden vergingen und die weiße Tür wurde von einer Frau in einem Rollstuhl geöffnet. Ihre hellbraunen, glanzlosen Augen starrten uns direkt wissend und dennoch neugierig an. Tatsächlich konnte man einige Ähnlichkeiten zu ihrer verstorbenen Schwester erkennen. Das hellblonde Haar, hing schlaff an ihren rundlichen Kopf hinunter und ihre schmalen Lippen waren zu einem schwachen Lächeln verzogen. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was diese Frau gerade durchmachen musste. Die Vorstellung das meiner eigenen Schwester etwas zustoßen könnte, veranlasste mein Herz schwer zu werden. Rasch schob ich meine trüben Gedanken beiseite, um fokussiert bei der Arbeit zu bleiben.

<Guten Morgen->, setzte ich freundlich an zu sagen, jedoch unterbrach mich Darren prompt. <BKA, erstatten Sie uns einzutreten?>, erklang seine tiefe Stimme, während er ihr seinen Ausweis vors Gesicht hielt. Entsetzt sah ich ihn ungläubig an. Konnte er nicht wenigstens, etwas respektvoller sein? 

<Natürlich.>, antwortete die 40-Jährige Frau knapp und fuhr mit dem Rollstuhl beiseite, um uns Eintritt zu verschaffen. Dankend nickte ich ihr zu und betrat das Haus. Die Innenausstattung war schlicht gehalten und die dunkel bestrichenen Wände, ließen die Räume kleiner wirken. Jasmin führte uns in das Wohnzimmer. Der Geruch von Nikotin stieg mir in die Nase als wir im Wohnzimmer ankammen. 

<Sie rauchen?>, fragte ich, während meine Augen den Raum scannten. Ein rotes Sofa befand sich mittig des Raumes, einige Meter davor ein Fernseher von Sky und vereinzelte Regale standen an der dunkelorangenen Wand. <Nur Gelegentlich.>, äußerte sie sich mit einer heißeren Stimme. Darren zog dabei eine Augenbraue in die Höhe und blickte spöttisch auf den Randvollen Aschenbecher, welcher auf einen der Regale stand. Leise murmelte er etwas vor sich hin und blickte auf einige bunte Gemälde, die den Raum mehr ausschmückten. 

<Setzen sie sich doch.>, bot sie uns einen Platz auf dem Sofa an. Dankend setzte ich mich an den Rand des Sofas und überschlug meine Beine, Darren hingegen blieb stehen und verschränkte seine Arme hinter seinem Rücken. <Wollen Sie etwas zu trinken oder->

<Nicht nötig.>, unterbrach er sie unbeeindruckt und blickte wachsam über die Regale, als würde er nach etwas bestimmten suchen. Kopfschüttelnd sah ich zu Jasmin, welche Darrens Hinterkopf anstarrte, als wenn sie jeden Moment bereit wäre ihn zu treten. Räuspernd stetzte ich mich gerader hin, um ihre Aufmerksamkeit zu gelangen. 

<Wohnen Sie alleine?>, fragte ich.

<Ja.>

<Gibt es jemanden, der Sie regelmäßig besucht?>

<M-Meine Schwester..>, ihre Stimme wurde zittrig und ich erwartete auch nicht, das sie über ihre verstorbene Schwester weiter sprach. <Warum haben Sie ihre Schwester an einem Dienstag Abend besucht?>, durchschnitt Darrens tiefe Stimme, die beinahe erdrückende Stille im Zimmer. <Nadja wollte mit mir über etwas wichtiges reden. Sie hat mich angerufen und hat mich gebeten zu ihr zu kommen. D-Dann sah ich sie auf dem B-Boden.>, tief holte sie Luft und sah auf ihre Hände. 

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