Felicia's Sicht:
Der nächste Morgen war deutlich kühler, dabei könnte es an dem gestrigen Sturm liegen oder daran, dass wir uns in der Nähe der Alpen befanden. Nach einer fünfstündigen Fahrt, fühlte ich mich deutlich ausgelaugt und der dampfende Kaffee in meiner Hand, war nicht gerade sehr von Nutzen.
<Und du bist dir sicher, dass es eine Frau war?>, hackte Darren unbeeindruckt nach, während er seine muskulösen Arme vor seinem Oberkörper verschränkte und mich durchdringend beobachtete.
<Ja, definitiv.>, bestätigte ich und blickte zu Shiva, welche ruhig auf dem noch feuchten Boden saß. Seine intensiven dunkelblauen Augen ruhten einen weiteren Moment auf mir, ehe er sich an einen Polizisten wendete. Leichte Hitze keimte in mir auf, als er mir immer wieder kurze Seitenblicke schenkte.
Wir befanden uns unmittelbar vor dem kleinen Holzhaus, indem das aktuellste Opfer Christine Bonn wohnte. Mir fehlten noch jegliche Informationen und wir mussten warten, bis die Spurensicherung ihre Arbeit erledigte, ehe wir eintreten konnten um nach hilfreichen Spuren zu suchen. Eine Sorgenfalte legte sich zwischen meinen Augenbrauen, als meine Gedanken zu meiner Schwester schweiften. Wie von selbst glitt meine freie Hand zu meiner Hosentasche und tastete nach meinem Handy. Geschickt presste ich mit meinen Daumen auf den runden Knopf. Keine Sekunde später, strahlte mir das helle Display entgegen. Es war 09:02 Uhr, doch jedes Lebenszeichen von Luisa fehlte. Gestresst nippte ich an meinen warmen Kaffee und ließ den bitteren Geschmack auf der Zunge zergehen. Meine müden grauen Augen trafen auf ein dunkelbraunes Augenpaar. Markus kam mit einem schmalen Lächeln direkt auf mich zu. Über sein weißes Hemd trug er eine leichte braune Jacke und seine schwere Hand legte sich beruhigend auf meine Schulter.
<Markus, es ist schön dich wieder zu sehen.>, entgegnete ich lächelnd, auch wenn mir nicht danach war zu lächeln.
<Es freut mich auch, Felicia. Übrigens, ich hoffe es geht dir gut nach dem Vorfall?>, fragte er sanft. <Klar, mach dir keine Sorgen. Hast du bereits Bodyguards für meine Schwester arrangiert?>, hackte ich nach und nahm einen weiteren Schluck vom Kaffee. Ich musste Luisa unbedingt bald einen Besuch abstatten, um sicher zu gehen, dass es ihr gut ging. <Der Dienst vom Personenschutz sollte jeden Moment bei ihrem Anwesen ankommen.>, erklärte er gelassen und kraulte Shiva hinter dem Ohr. Eine Welle von Erleichterung durchströmte mich bei der guten Neuigkeit.
<Danke, ich wusste das ich auf dich zählen kann.>, diesmal war mein Lächeln ehrlich. Er wusste wie sehr ich an Luisa hing und ihre Sicherheit, war eines der wichtigsten Sachen wofür ich mich sorgte. Stimme senkend wirkten seine braunen Augen nachdenklich.
<Pass bloß auf das Mr. Tent nicht soviel mitbekommt. Je mehr deine Familie in den Fall verwickelt wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass er dir entzogen wird.>, murmelte er, nur damit ich ihn verstehen konnte. Markus hatte Recht, nun musste ich vorsichtiger sein und dieser Fall war mir nicht gerade Geheuer. Etwas störte mich, doch ich konnte mir nichts zusammenreimen. Noch tappten wir im dunkeln aber wer wusste schon wie lange das anhielt? Unser Gespräch wurde von einem Gerichtsmediziner unterbrochen, wessen Körper in einem weißen Ganzkörperanzug steckte.
<Es war mit einer Kettensäge.>, erklärte er deutlich an Darren gerichtet. Verstört spürte ich, wie mir die Farbe aus dem Gesicht wich und leichte pulsierende Kopfschmerzen bereiteten sich langsam jedoch bestimmend aus. Auf den Gesichtern der restlichen Beamten, sah man einen ähnlichen Ausdruck.
<Beide Beine wurden abgetrennt und deutliche Blutergüsse zeichnen sich an den Armen ab. Ein seltsames Zeichen wurde auf die Stirn geritzt.>, setzte der Gerichtsmediziner namens Otto Wucht weiter fort, als würde er über das Wetter berichten. Nur Darren schien keines Falls von dieser grausamen Tat erschrocken oder verstört zu sein und schüttelte mit Otto Wucht die Hand, bevor er mir mit einem Kopfnicken signalisierte, dass es an der Zeit war, das Haus zu erkunden. Die verhüllte Leiche oder zumindest, was von ihr übrig blieb, wurde in einen Wagen transportiert und die Beamten aus der Spurensicherung genauso wie der Gerichtsmediziner, verschwanden vollkommen aus unserem Sichtfeld. Darren folgend, betrat ich mit Shiva dicht an meinen Fersen das Haus. Markus hingegen blieb draußen zurück und telefonierte vermutlich mit Mr. Tent.
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Change Me
Romance《Felicia..》, hauchte seine tiefe Stimme. Meine Nackenhaare stellten sich beim Klang seiner gefährlich ruhigen Stimme auf. 《Felicia, lass die Waffe fallen.》Ich schluckte. Er war mir nun so nah, dass sein warmer Atem meine Haut streifte. Meine Hände...