Kapitel 5

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Felicia's Sicht:

Erschrocken schreckte ich auf, nur um festzustellen, das mein Diensthandy klingelte. Schlaftrunken griff ich zu meinen kleinen Nachtkästchen, auf dem sich mein vor sich hin klingelndes Handy befand. Angestrengt kniff ich meine grauen Augen zusammen, als mir das helle Display ins Gesicht strahlte. Benommen blickte ich auf die Zeit. Wer um Himmels Willen rief mich um 03:22 Uhr an? Wiederwillig strich ich über das Display um den Anruf entgegen zu nehmen und ließ mich zurück ins Bett fallen. 

<Fee?>, erklang es von der anderen Seite der Leitung. Genervt verdrehte ich meine Augen als ich registrierte, dass die angenehme tiefe Stimme zu Darren gehörte. <Ich hoffe für dich, das es wichtig ist.>, murmelte ich, während meine Augen in die Dunkelheit starrten. <Pack deinen Koffer, es gibt ein neues Opfer.>, erst jetzt merkte ich, dass sich seine Stimme anhörte als wäre er gerannt. Ich riss meine Augen auf, sprang praktisch aus dem Bett und suchte eilig nach dem Lichtschalter. 

<Wohin fahren wir?> Verdammte Hühnerkacke! Es war bereits der 27.Juni, vier weitere Tage nach dem Tod von Nadja Kempel. <Die Adresse wird dir zugesendet, es wird eine lange Fahrt. Wir sehen uns dort und um die Unterkunft kümmere ich mich noch. Wir werden dort etwas länger bleiben müssen.> Endlich fand ich den Lichtschalter und mit klopfenden Herzen, holte ich meinen Koffer unter dem Bett hervor. <Geht klar.>, erwiederte ich und schmiss einige Klamotten wahllos in den unscheinbaren dunkelgrünen Koffer. <Achja und nimm die Kleine mit.>

<Hatte ich sowieso vor.>, trotz dieser chaotischen Situation, schlich sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen. Ich war gerade dabei meinen Waffenschrank zu öffnen, als sich seine melodische Stimme erneut meldete. 

<Fee?>

<Ja?>

<Pass auf dich auf.>, war das letzte, das ich von ihm hörte, bevor er endgültig auflegte. Verblüfft starrte ich auf mein Handy, ehe ich es einsteckte und meine Waffen einpackte. Über mein blaues T-Shirt zog ich mir sicherheitshalber eine kugelsichere Schutzweste an und verstaute noch weitere Sachen für Shiva. Ich stieß einen lauten Pfiff aus der durch die ganze Wohnung hallte. Keine zwei Sekunden vergingen und ich hörte das Aufprallen von Pfoten auf dem hellen Holzboden. Schnell kam sie auf mich zugelaufen und ihr Blick schweifte durch das Zimmer, als wollte sie sicher gehen das keine Gefahr herrschte. Einige male hielt sie ihre Schnauze in die Luft und schließlich trottete sie auf mich vergnügt zu. Lächelnd streichelte ich ihren Kopf und zog ihr ebenfalls eine spezielle Schutzweste für Hunde an. 

Damit ich mich auf der selben Augenhöhe wie Shiva befand, bückte ich mich etwas nach unten. < Wir fahren für eine Weile weg. Bist du bereit Prinzessin?>, fragte ich sie sanft ohne den Blickkontakt abzubrechen. Hechelnd stupste sie mit ihrer feuchten Schnauze gegen meine geöffnete Handfläche, während ihre warmen dunklen Augen zu mir starrten. Ich richtete mich auf und schnappte mir den dunkelgrünen Koffer, Shiva folgte mir sofort als ich zur Haustür eilte. Von der Kommode schnappte ich den Wohnungsschlüssel und eine flauschige Decke für Shiva, damit sie eine angenehmere Fahrt hatte. Ich zog mir meine Schuhe an und eine leichte Jacke. Flüchtig versicherte ich mir, dass alle Lichter ausgeschaltet waren und rannte mehr oder weniger aus der Wohnung, natürlich nicht bevor ich abschloss. 

Wie eine kräftige Ohrfeige, traf mich der überraschend kühle Wind, als ich zu meinen kleinen VW Golf rannte. Der Regen peitschte mir in das bereits gerötete Gesicht und feine Haarsträhnen klebten an meinen Wangen. Mit einem einfachen Knopfdruck entsperrte ich das rote Auto und ließ Shiva auf den Beifahrersitz aufspringen, allerdings nicht bevor ich die flauschige violette Decke auf dem Sitz ausgebreitet habe. Die Beifahrertür zuknallend, öffnete ich sogleich den Kofferraum, um den nicht gerade leichten Koffer zu verstauen. Ächzend schloss ich den Kofferraum und stieg mit durchnässter Kleidung in den Wagen. 

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