Kapitel 17

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„Was ist dir denn über die Leber gelaufen?" Juan sah hinter dem Herd hervor und sah auf das Fleisch das ich malträtierte.

„Nichts." brummte ich.

Er verschwand hinter dem Herd und diskutierte etwas mit dem anderen Koch, dann kam er auf mich zu und wischte sich die Hände an seinem Handtuch ab. „Hey, du läufst schon den ganzen Tag mit diesem miesen Gesichtsausdruck herum. Was ist passiert?"

„Ich will nicht darüber reden." ich schlug auf das Fleisch ein.

Seine Hand schloss sich sachte um meine Hand. „Robin."

Ich zuckte bei dem Klang meines Namen zusammen und sah in seine großen braunen Augen auf, die mich besorgt und ruhig ansahen. „Lass uns ein Stück gehen."

„Aber das essen..."

„...wir haben ja jetzt einen Co-Koch." er zog die Schürze ab.

Ich hatte nicht unbedingt Lust dazu, aber ich wollte auch nicht Juan wegen meiner schlechten Laune das Essen versauen. Also lief ich ihm hinterher. Draußen schloss sich direkt Sir Karl an uns an, während wir den Weg in den Wald liefen.

„Was ist denn geschehen?" fragte er schließlich nach einer Weile.

„Nichts ist geschehen."

„Nichts? Ich kann deine Wut förmlich riechen." er zog die Augenbrauen hoch.

Ich seufzte. „Juan, kann ich zu dir in die Hütte ziehen, bitte! Ich weiß du und Kat..."

„...hat Liz irgendetwas gemacht?"

„Ja...nein, ach keine Ahnung. Wir haben gestern trainiert im Wasser und dann na ja, dann haben wir uns geküsst."

„Das ist doch schön." er runzelte die Stirn. „Oder nicht?"

„Nein, ist es nicht. Juan, Liz war in Mom verliebt. Und dann küsst sie einfach mich. Weißt du wie ich mich dann fühle? Als würde ich Mom ersetzen. Als wäre ich eine Lückenbüßerin. Als wäre ich nur die zweite Wahl. Das zwischen mir und Liz geht einfach nicht." ich raufte mir durchs Haar.

„Hm." macht er. „Sofia hat mir damals erzählt das Liz mal für sie geschwärmt hat, aber die beiden nie im Entferntesten an sich küssen oder anderes gedacht haben. Die beiden hatten nie etwas miteinander und Liz hat sich sogar gut mit Ava verstanden. Meinst du nicht, wenn Liz wirklich in sie verliebt gewesen wäre, dass es nicht Komplikationen gegeben hätte? Ich will hier niemanden in Schutz nehmen, Jördis. Aber Liz küsst nicht einfach so jemanden. Dafür ist sie nicht die Person."

„Ich fühle mich benutzt, Juan." ich sah ihn an. „Ich brauche einfach Abstand. Ich denke das ist das beste. Und wenn ich wirklich Klingenhai bald gegenüber stehe, dann muss ich konzentriert sein. Ich will das einfach alles vergessen."

„Und du meinst, wenn du bei mir schläfst ändert sich das?"

„Dann habe ich wenigstens in der Nacht Ruhe von ihr. Ich brauche Abstand. Verstehst du das?"

Er stopfte seine Hände in die Taschen und sah mich ernst an. „Das verstehe ich. Also schön, ich werde mit Kat reden. Sie tauscht bestimmt mit dir."

„Meinst du? Ich will mich nicht zwischen euch drängen."

„Ach keine Sorge." er winkte lächelnd ab. „Ich verstehe deine Lage und Kat wird es sicherlich auch verstehen."

„Ich glaube sie wird mich eher umbringen, wenn sie das alles erfährt. Liz sah heute Morgen gar nicht gut aus." ich schüttelte den Kopf.

„Ein Zeichen dafür, das es nicht spurlos an ihr vorbei geht." er blieb stehen und sah mich an. „Jördis, Liz ist ein herzensguter Mensch. Sie würde dich nie im entferntesten Ausnutzen. Ich bin mir da sicher."

Die letzte KriegerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt