Kapitel 22

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„Also, so wie ich dich verstanden habe, braucht ihr mich und meine Drakons in einen letzten Kampf?" hakte sie schließlich nach, nachdem ich ihr erzählt hatte weshalb ich hier war.

Nun nahm sie nachdenklich eine Tasse Tee in die Hand und trank etwas ohne mich aus den Augen zu lassen.

Ich nickte langsam. „Ja, wir brauchen dich und die Drakons."

„Ich glaube ihr braucht die Drakons mehr als mich."

„Gar nicht, du bist..."

Sie wank ab. In ihren Augen glänze die Belustigung. Sie hatte mich nur auf den Arm genommen. „Alles gut, Robin. Mach dir keine Sorgen. Ich habe Jahre gewartet bis jemand endlich etwas unternimmt. Ich lasse mir keinen Kampf entgehen, nur weil ich alt bin. Du kannst auf mich und die Drakons zählen."

„Und ich dachte schon, ich müsste jetzt einen langen Vortrag halten." erleichtert lehnte ich mich auf dem Stuhl zurück.

Sie schmunzelte wissend. „Also du kannst den Vortrag gerne immer noch halten, so ist das nicht."

„Äh nein danke." ich schüttelte den Kopf.

„Ich werde im Kampf auf deiner Seite stehen." ihre raue Hand legte sich beschützend auf meine. „Ich bin eine Freundin deiner Familie und ich werde auch dich durch den Kampf begleiten."

„Danke." sagte ich dankbar.

„Bedank dich doch nicht. Es ist eine Selbstverständlichkeit. Ich bin Kriegerin, Robin. Ich bin dazu geboren und vielleicht werde ich so die Chance haben meine Familie zu sehen."

Das hieß so viel wie, wenn sie im Kampf starb, würde sie ihre Familie sehen.

„Genau wie ich." sagte ich.

„Nicht doch." sie tätschelte meine Hand. „Ich habe meine Kinder, meinen Mann, meine ganze Familie und all meine Freunde verloren. Du Robin, du hast deine Familie verloren, das ja. Aber du hast dein Leben noch vor dir. Du hast eine Frau Zuhause die dich liebt, so wie ich das verstanden habe. Du hast Freunde die dich unterstützen. Du hast deinen Bruder. Du hast noch so viel zu geben. Du hast der Welt noch so viel zu zeigen. Deine Zeit ist noch nicht gekommen. Und ich werde im Kampf darauf aufpassen. Deine Oma Herfjǫtur würde mich sonst verhackstücken, wenn ich nicht ihre Enkelin beschützen würde."

„Ist sie wirklich so drauf?" ich zog die Augenbrauchen hoch.

„Oh deine Oma ist noch so viel mehr als eine lebende Legende. Weißt du sie hat auch nicht immer alles richtig gemacht. Sie war in manchen Dingen einfach nur Menschlich und hat Fehler wie jeder andere begangen."

„Schade das ich sie nie kennenlernen konnte." ich seufzte nachdenklich.

„Ich bin sicher ihr hättet euch vorzüglich verstanden." Sveas Augen funkelten als sie von ihrer besten Freundin sprachen. Und so langsam bekam ich die Vorahnung das sie wirklich so viel mehr als nur beste Freunde gewesen waren. Svea war Familie gewesen. Diesen Ausdruck hatte ich früher so oft in meiner Familie gesehen.

Und Svea konnte mir einiges über meine Familie erzählen. Sachen die Sofia nicht mal miterlebt hatte. Ich hatte nur so oft gehört was für Legenden meine Großeltern waren. Herfjǫtur und Snow Blake-Bodvarsson, ein Kämpferpaar, Legenden und unberechenbar durch ihre starke Verbundenheit.

„Svea kannst du mir erzählen wie meine Großeltern solche Legenden geworden sind. Ich will ihre Geschichte hören, von jemand der es miterlebt hat. Ich höre immer nur dieses Legendending. Aber ich will wissen, was sie ausmachte. Wie sie sich kennengelernt haben. Wer waren sie, Svea?"

„Das ist eine sehr lange Geschichte, willst du das wirklich hören?" fragte sie lächelnd.

„Ja, unbedingt." ich nickte bestimmt. „Wenn ich schon für meinen Namen kämpfen muss. Dann will ich auch wissen wer diese Blake-Bodvarsson-Legenden waren, die diesen Namen so mächtig gemacht haben."

Die letzte KriegerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt