Kapitel 9 Der Sonnenuntergang der alles verändert

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Als ich aus dem Hausflur trat liefen mir die Tränen über's Gesicht. Was war ich für ein Dummes Ding! Für einen kurzen Moment war alles perfekt, aber ich habe es wieder kaputt gemacht, ich mache immer alles kaputt. Ich lief Richtung Rhein, zu meiner lieblingsstelle. Eine kleine stillgelegte Eisenbahnbrücke wo nie jemand war. Ich saß auf dem Geländer, unter mir nichts außer der Rhein. Ich dachte nach, was soll ich tun, ich konnte nicht zurück und in's Heim wollte ich nicht zurück. Ich schrieb Nadine eine Nachricht wie die aktuelle Lage sei, ihre Antwort überraschte mich.

Wo bist du? Pringles holt dich ab, du kannst erstmal bei ihm chillen. Heute Abend treffen wir uns wieder an der DB Treppe.

Ich antwortete ihr das es mir gut ging und ich Pringles nicht brauchte, wir würden uns heute Abend sehen. Meine Beine baumelten über dem Gelände der Brücke, meine Gedanken waren bei meinem Bruder. Ich hatte ihn enttäuscht. Seit er starb ging es mir immer schlechter, mein Borderline eskalierte regelmäßig. Es fing an zu dämmern. Durch meine Gedanken hatte ich völlig die Zeit vergessen. Der Sonnenuntergang war wunderschön. Ich dachte noch mehr nach und kam zu dem Entschluss das ich erstmal nicht zurück ins Heim gehen werde und wenn ich auf der Straße schlafen müsste. Ich schaute in mein Portmonee , 100€ hatte ich noch. Ich entschloss mir an einer Fressbude was zu essen zu kaufen bevor ich mich mit den anderen traf. Die Currywurst schmeckte nicht besonders, aber der Hunger trieb sie rein. 20 Uhr, in einer halben Stunde muss ich an der Treppe sein. Ich lief langsam durch die Gassen der Altstadt, überall war Polizei. Also entweder suchen die alle nach mir oder ich achte jetzt ganz besonders darauf. An der Treppe angekommen sah ich Pringles und Nadine. Sie winkten als sie mich sahen.

"Jo Jamie, was geht, gut überstanden die erste Nacht? Nachher kommen noch ein paar Leute die ich kenne, die feiern mit uns hier ein wenig. "

Ich ignorierte Pringles, der Typ war mir nicht geheuer. Ich umarmte Nadine und schilderte ihr eine Lügengeschichte wie toll es mit Mike lief und das wir alles gut überstanden hatten. Sie glaubte es sofort, natürlich, ich konnte lügen ohne rot zu werden. Wir setzten uns auf die Treppe und warteten auf die anderen.

Mein Leben mit den Dämonen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt