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Polizeibüro, 16:15, London

Reyton betrachtet das Foto, welches Dalila zu Lebenszeiten zeigt. Blaue, große Augen, volle Lippen, generell sehr gut aussehend. Noch während er das Foto betrachtet schwingt die Tür zu seinem Büro auf. Verärgert blickt er auf, nur um in das Gesicht von Sarah Kingsen zu blicken. Sie wagt es tatsächlich hier aufzukreuzen. „Entschuldigen Sie?“ „Mein Name ist Sarah Kingsen, ich bin Privatdetektivin, führe eine eigene Detektei & bin die Tante von Dalila Kingsen. Dalila war meine Nichte.“ Mit Schwung und unnatürlich viel Energie hält sie ihm ihr Visitenkarte unter die Nase. Als ob er das nicht schon gewusst hätte. Als ob irgendwer nicht wüsste, wer sie ist. „Und sie wünschen?“ fragend sieht er sie an, als ob es nicht klar wäre. Miss Kingsen seufzt leise. „Ich will an den Ermittlungen teilnehmen.“ Andere Leute hätten um den Brei herum geredet, versucht Reyton zu bezirzen. „Sie wissen bestimmt das Verwandte und Bekannte nicht mit in den Fall gezogen werden dürfen.“ Reyton steht auf, mit seiner leeren Teetasse, um sich neuen Tee zu holen. Miss Kingsen folgt ihm aus den Raum „Ich kenn-... kannte Dalila gut! Es könnte ihnen bei den Ermittlungen helfen, und 4 Augen und 4 Ohren sehen und hören besser als 2.“ überzeugend sieht sie ihn an. „Nicht 4“ verbessert er sie. „ 6“

Heute Mittag, vor dem Tee, erhielt Reyton die Bestätigung, dass er einen Frischling bekommt. Hoffnungsvoll sieht sie ihn an. Er wird neugierig, was die Frau alles weiß, ob es ihnen helfen würde? Vielleicht. Außerdem wenn sie ihm nichts bringt, könnte er sie immer noch wegschicken. „Meinetwegen. Klären sie das mit der Chefetage ab“ „Schon getan“ immer noch unnatürlich energisch folgt sie ihm zurück ins Büro von Reyton.

„Haben sie schon Vermutungen?“ „Nein“ „Theorien aufgestellt?“ „Nein“ „Die Beweise gesichtet?“ „Nein“ „Haben sie irgendetwas schon gemacht?“ „Nun ja, Ich wollte soeben zu unserem Doktor, der die Obduktionen durchführt. Eine gewisse Miss. Kingsen hat mich gestört“ Sie wirft ihm einen undeutbaren Blick zu, ignoriert ansonsten das so eindeutig nicht durch die Blumige Art und Weise ausgedrückte. „Dann werden wir jetzt gemeinsam gehen. Wie heißt der Pathologe?“ „Doctor Adnay. Ein gewissenhafter Mann mit gutem Ruf“ Miss Kingsen nickt abweisend. „Etwas anderes habe ich nicht erwartet“ meint sie nur.

Sie folgt ihm durch die Gänge bis zur Pathologie (?), und stellt sich dem Doc vor. Er wirkt nicht überrascht, wahrscheinlich hat er schon vermutet, dass jene junge Frau bei dem Mordfall mithilft. „So, die junge Kingsen,-...“ er zögert, und wirft einen Blick auf Miss Kingsen. „Ich habe viele Leichen gesehen.“ „Welche aber nicht mit ihnen Verwand waren?“ er mustert sie gründlich. „Ich werde es überleben“ meint sie gleichgütig. Er zieht die weiße Decke von dem jungen Körper. „Die junge Miss Kingsen hatte viele, erstaunlicher tiefe, Stiche in Rücken. Diese haben sie bewusstlos gemacht, dann wurde von vorne auf sie eingestochen.“ Er wirft Miss Kingsen einen weiteren, leicht besorgten Blick zu. Miss Kingsen jedoch mustert eingehend die Leiche, als ob sie sich alles einprägen wolle. Reyton brummt „Der Mörder war wütend, aber hatte nicht die Kraft, ihr in die Augen zu schauen.“ meint Reyton. Der Doc nickt beipflichtend, „ Diese Stiche waren äußerst präzisiert, der Mörder wusste wo er einstechen musste.“ fügt er dem Profil von Reyton was bei. Fast zeitgleich schauen die Männer auf Miss Kingsen, welche die Leiche mustert. „Er hat Erfahrung.“ sie klingt erstaunlich gefasst und ruhig. „Sie war nicht seine erste.“ Auch hier nickt der Doc beipflichtend. „Zudem glaube ich das es ein Mann war. Oder eine kräftige Frau, die Stiche sind tief, vielleicht auch eine wütende“ fährt sie fort. „Ein Auftragskiller?“ überlegt der Doc weiter. „Kann sein, aber dann muss der Auftragsgeber Geld haben, so was ist nicht billig. Ich glaube niemand aus Dalila Umkreis hatte solches Geld?“ wand sich Reyton an Miss Kingsen. Sie zögert erstaunlich lange. „Ich meine nicht“. Reyton sieht sie prüfend an, sie hat ihm zu lange gezögert. Zu Miss Kingsen Glück klingelt sein Handy,mit der Nachricht, dass der Frischling da ist,und im Büro wartet. „Kommen sie, Kingsen, ich stelle ihn jemanden vor.“

DalilaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt