9th

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Polizeibüro, 10:15, London

„Wann kommt Miss Kingsen?“ unruhig wippt MCAllister auf und ab. „Sie wird kommen“ Reyton ist erstaunlich ruhig, im Gegensatz zu seinem Partner. In dem Moment schwingt die Tür auf, und eine verärgerte Miss Kingsen stürmt hinein. „Entschuldigen sie, ich dachte schon sie wären weg. Wissen sie was passiert ist?“ Normalerweise wäre Miss Kingsen ja die Ruhe selbst,und keine Dame, die alles nur so ausposaunt, aber sie kann wohl auch anders, kein Wunder, sie hat eine Detektei zu führen. „Elizabeth, die Frau meines Bruders, Dalila's Stiefmutter, ist heute einfach abgereist. Wir wissen nicht wann oder wohin!“ Während der Schotte sich beste Mühe gibt, Miss Kingsen zu beruhigen, denkt sich Reyton seinen Teil. Plötzlich unterbricht er sie „Wie stand Dalila zu ihrer Stiefmutter?“ Miss Kingsen zögert „Sie konnten sich nicht leiden. Dalila ihre Stiefmutter nicht und diese Dalila nicht, es gab immer wieder Streit zwischen den beiden. Elizabeth hatte andere,ältere Ansichten. Dalila modernere, wie die Jugend halt ist. Das hat Elizabeth nie gepasst“ „Wie standen sie zu Elizabeth?“ „Sie war anständig, und hatte einen guten Ruf.“ „Persönliche Meinung, meinte ich“ „Oh“ Sarah zögert, „ich hatte nie sonderlich viel mit ihr zu tun“ Ungläubig hebt Reyton eine Augenbraue, „Sie war die Frau ihres Bruders“ Miss Kingsen fühlt sich sichtlich unruhig, „Elizabeth war...eine anständige jedoch auch schnell gereizte Frau. Auf Dauer auch anstrengend, aber James braucht so jemanden.“ Reyton nickt verstehend. „Hatte sie Dalila geschlagen?“ Wieder zögert Sarah „Wahrscheinlich. Ich glaube nicht, dass mein Bruder es mitbekommen hat. James... hat einen Tunnelblick, er sieht nur das, was er will“ gibt sie zu. „Also, wir werden Freunde von Dalila befragen, ob sie Feinde hatte, merkwürdige Bekanntschaften oder so. Sie warten schon im Konferenzraum.“ Unterbricht der Schotte das Gespräch.

Nacheinander sieht der Kommissar die Schüler an. 3 Mädchen und 3 Jungen, alle waren mit Dalila befreundet. Sie alle weinen, nur ein junge starrt auf den Tisch, geschockt, nimmt Reyton an. „Hallo“ Reyton setzt sich ihnen gegenüber, Miss Kingsen und der Schotte stehen in der Ecke und schauen dem Kommissar zu. Nacheinander murmeln die 6 eine Begrüßung. „Ihr wisst ja bestimmt warum ihr hier seid“ Er sieht sie an, ein Mädchen hebt den Kopf, „Sie wollen etwas über Dali wissen, etwas, was ihnen hilft den Mörder zu fassen. Dali's Mörder“ Sie schluchzt auf. „Hatte Dali einen Freund?“ gespannt lehnt sich Reyton vor. „Ja, mich, aber ihr Vater wusste nichts davon.“ Der Kommissar wendet seine Aufmerksamkeit dem Jungen zu „Wie heißt du?“ „Jack, und das ist Maisy,“ er deutet auf das Mädchen, welches zuvor gesprochen hatte, „Jessica,“ ein Mädchen welchem pausenlos Tränen über die rosigen Wangen laufen „ & Emily“ das letzte Mädchen streichelte Jessica beruhigend über den Rücken, aber auch sie schluchzte ab und zu. „Und das ist Charlie,“ ein Junge mit roten Haaren, welchem stumme Tränen über knochige Wangen laufen, „und Logan“ der letzte erinnert an diese Leute die nie auffallen. Er weint nicht, aber in seinen Augen liegt Trauer und schock. Reyton wendet sich wieder Jack zu. Er starrt immer noch auf die Platte, zu geschockt „Hatte Dali irgendwelche Andeutungen gemacht? Hatte sie sich komisch verhalten? Merkwürdige neue Freunde? Neue Angewohnheiten? Irgendwas, was sich in letzter Zeit verändert hat?“ angeregt lehnt sich der Kommissar vor. Die Schüler tauschen Blicke, und schließlich erhebt Emily das Wort: „Alles war Normal, soweit ich weiß“ sie will noch etwas sagen, aber Jack unterbricht sie hastig „Sie war nervöser, die letzten 2 Tage war sie aber erstaunlich entspannt.“ Charlie nickt stumm, und Logan fügt „Vielleicht ein wenig zu entspannt“ hinzu. Der Kommissar lehnt sich zurück und betrachtet die Kinder. „Und, eh,“ zögert unterbricht Maisy die Stille. Sofort huscht der Blick des Kommissars zu dem zierlichen Mädchen, mit einem Kopfnicken fordert er sie auf zu sprechen „Es kann sein, dass sie eine neue Freundin oder Freund hat, sie hat nichts gesagt, aber manchmal war sie abwesend, und hatte keine Zeit für uns. Sie hatte sich immer irgendwie raus geredet, aber ich habe es nicht geglaubt. Also, falls ihnen das hilft...“ Jack scheint sich anzuspannen, und wirkt beunruhigt „Was meinst du?“ wendet sich der Kommissar an Jack. „Ja, also, nein, ich weiß nicht“ der Kommissar lächelt noch einmal in die Runde. „Das war alles was ich wissen wollte, danke, dass ihr euch Zeit genommen habt. MCAllister wird euch raus bringen“

Der Kommissar ist so in Theorien vertieft, dass er die gemurmelte Verabschiedung der Kinder nicht mitbekommt. Auch nicht, dass Jack sich nur erhoben hat, ohne ein Wort, und mit zusammengekniffenen Lippen auf den Boden gestarrt hat. Sarah Kingsen hängt mit den Gedanken bei James, ob er vielleicht etwas angestellt hat, wie eine Mutter die sich Gedanken um ihr Kind macht.

DalilaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt