[Kapitel 2] Alles schon vorbei?

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Doch dann fällt ihr ein, dass es noch einen Raum gibt, bevor der Flur zu Ende ist! Jetzt musste sie nur noch hoffen, dass dieser nicht abgeschlossen war. Sie fängt an schneller und zielstrebiger zu laufen, wodurch sie einen kleinen Vorsprung bekommt, und erreicht die Tür. Im Sprung tritt sie dagegen und diese springt auf.
Dunkelheit.
Schwärze.
Das war das einzige, was sie sieht. Keine Umrisse von Möbeln. Keine Lichtquellen, durch Fenster. Einfach nichts. Trotzdem läuft sie rein und stößt direkt gegen das erste Regal, das im Raum steht. Doch das ist ihr vorerst egal, denn wenn sie sich jetzt um ihre Schmerzen kümmert, wird sie nicht mehr lange unter den lebenden weilen.
Schnell tastet sie sich an der Wand entlang und findet einen Schrank. Diesen betritt sie und versucht ihren Atem unter Kontrolle zu bekommen, da sie Angst hat, der Mann könnte sie hören.
Im nächsten Moment hört sie die langsamen lauten Schritte, die im Raum hallen. Aus Reflex hält sie die Luft an und schließt ihre Augen.
Ein Lichtschalter wird betätigt und der Raum ist erhellt.
Die Schritte kommen immer näher und werden dementsprechend auch lauter. Ayleen's Körper zittert vor Angst entdeckt zu werden.
,,Ich weiß genau, dass du hier bist. Du kannst dich nicht verstecken.", lacht die männliche Stimme gefährlich nah an dem Schrank. Als die Schritte genau vor dem Schrank stehen bleiben, zieht sie aus Reflex scharf die Luft und greift mit einer Hand an ihre Waffe, die an ihrem Gürtel befestigt ist.
,,Du hast also Angst?", lacht die Stimme weiter und kommt noch näher zum Schrank. Er greift schon nach dem Griff, doch dann kommt eine zweite Person in den Raum.
,,WO BLEIBST DU?! ICH GEB DIR EINE AUFGABE UND SOGAR DIE VERSAUST DU! JETZT GEH, SONST BIST DU DER NÄCHSTE!", schreit die weibliche Stimme aggressiv.
,,Aber hier ist jemand. Ein Mädchen...", murmelt die männliche Stimme.
,,Das erledigen die anderen, sie wird ja sowieso sterben und sich verstecken oder abhauen kann sie auch nicht. Und da es ein Mädchen ist, wird sie höllische Angst haben und wir haben leichtes Spiel sie zu fesseln und zu betäuben. Also verraten wird sie uns auch nicht!", erklärt die weibliche Stimme immer noch sauer und funkelt den Mann sauer an.
'Das glaubst auch nur du, dass ihr leichtes Spiel habt..', murmelt Ayleen stumm und lauscht weiter.
Die Personen verlassen den Raum und Ayleen atmet erleichtert auf. Sie zieht das Messer aus der Tasche und wartet geduldig auf die "anderen", die die weibliche Stimme erwähnte.
Sie durfte noch nicht mit der Waffe hantieren, da es noch zu viele lebende "andere" gab, die diese Schüsse hören könnten und dann hätte sie keine Chance mehr zu überleben.
Keine Sekunde später hört sie Schritte, die näher kommen.
,,Wo ist sie?", eine männliche Stimme.
,,Wahrscheinlich unter irgendwas versteckt und heult.", meint die andere Stimme verächtlich und lacht auf.
'Das hättet ihr wohl gerne, ihr Spasten...', murmelt Ayleen immer noch still und sauer. Als die Schritte näher an den Schrank kommen, umklammert sie das Messer fester und hält sich bereit. Der große, dünne, schwarzhaarige Mann reißt die Schranktür auf und entdeckt Ayleen.
,,HIER IST....", ruft er dem anderen zu, doch Ayleen reagiert schnell und zieht das Messer einmal seine Kehle entlang. Er schreit kurz auf und hält sich mit seiner Hand die Wunde zu. Hustend fällt er auf die Knie. Blut fließt aus seinem Mund und aus seiner Kehle. Sie lächelt dem leidenden Mann zu. Diese Macht machte sie glücklich.
Doch sie vergisst dabei den anderen Mann, der nun handelt. Er schlingt ein dickes Seil um ihren Hals und zieht sie auf die Knie. Keuchend schnappt sie nach Luft.
Was wird jetzt mit ihr passieren? War es aus mit ihr?

Alles nur ein Spiel? (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt