Chapter twelve

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Ne irgendwie dann doch nicht. Liegt wahrscheinlich daran das ich mich voll aufs Maul gelegt habe. Ja richtig gehört. Es war nicht so wie in diesen tollen Hollywood Filmen in denen es immer ein gut geplantes Happy End gibt, nein es war nämlich ganz anders, denn plötzlich war da diese wunderschöne Plastiktüte, die meinte mich zu Boden reißen zu müssen. Hört sich witzig an, ist es aber nicht. Während ich versuche aufzustehen, überlege ich die ganze Zeit was ich sage wenn er die Tür öffnet. Wird sich wahrscheinlich ungefähr so anhören "Louis? Es ist alles okay, ich weiß das du das nicht warst und wir können glücklich werden."  Und was dann passieren wird? Er wird mir die Tür vor der Nase zu knallen. Super Plan, oder? Nachdem ich endlich diese scheiß Tüte los bin, gehe ich langsameren Schrittes zu Louis' Haus und bleibe schließlich davor stehen. Ruhig, Caroline. Leichter gesagt als getan. Seufzend fahre ich mir durch meine, durch das laufen, verknoteten Haare und würde mich am liebsten direkt wieder umdrehen und gehen. Aber, dass kann ich nicht bringen. Ich hebe meine Hand, um die Klingel zu drücken, lasse sie dann aber wieder sinken. Ich sollte definitiv aufhören so feige zu sein. Beim zweiten mal klappt es dann und der schrille Ton der Klingel ertönt. Nervös kaue ich auf meiner Unterlippe rum und sehe überall hin, nur nicht zur Tür. Erst als das klicken, einer sich öffnenden Tür erklingt, sehe ich zu ihr. Allerdings steht da nicht Louis, sondern seine Mutter. Na toll. "Hallo Mrs. Tomlinson." begrüße ich sie freundlich was sie lächelnd erwidert. "Caroline, was kann ich für dich tun?" fragend sieht sie mich an und ich beiße mir wieder auf die Unterlippe, bevor ich antworte. "Ich wollte zu Louis." Da muss ich dich leider enttäuschen, er ist gerade im Flieger nach Irland." Mein Herz sinkt mir in die Hose und ich sehe sie geschockt an. "Aber -, Wieso so plötzlich?" Schulterzuckend schüttelt sie den Kopf. "Das kann ich dir nicht sagen, Liebes." "Danke, Mrs. Tomlinson. Auf Wiedersehen" mit einem gefakten Lächeln drehe ich mich um und laufe nach Hause. Ich war zu spät.

Zuhause lasse ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen und sinke dann zu Boden. Ich habe alles kaputt gemacht. Krampfhaft versuche ich das weinen zu unterdrücken, was mir aber nicht wirklich gelingt und nach kürzester Zeit bin ich ein einziger Wasserfall. So dumm, konnte auch nur ich sein. Mit zitternden Händen taste ich schließlich nach meinem Handy, doch als ich seine Nummer wähle, geht nur seine Mailbox ran. Verdammte scheiße.

Auch eine Woche später habe ich nichts von ihm gehört, genauso wenig wie Harry. Zudem habe ich seit einer Woche nicht einmal das Haus verlassen und auch nichts gegessen. Ich bin ein einziges Wrack, sogar meine Eltern machen sich schon Sorgen um mich und das soll was heißen. Allerdings, ging es mir in meinem Leben auch noch nie so schlecht. Er hätte mir ja wenigstens einen Grund nennen können. Obwohl ich weiß, dass ich Schuld daran bin.

Ein ganzer Monat ist vergangen und ich habe immer noch kein Lebenszeichen von ihm bekommen. Anscheinend bin ich für Louis gestorben. Aber ich verstehe ihn. Ich bin ein Misstück, dass es nicht verdient hat geliebt zu werden. Vielleicht sollte ich es Em einfach nachmachen, ihr geht es bestimmt gut. Doch das wäre feige. Meine Eltern haben zwischenzeitlich versucht, mich zum Essen oder reden zu bringen. Hat nichts gebracht. Seit 31 Tagen schweige ich inzwischen und habe nichts ausser Wasser zu mir genommen. Eigentlich bestehe ich wirklich nur noch aus Haut und Knochen, doch dass fällt mir mittlerweile garnicht mehr auf, da ich nichts anderes mache, ausser duschen, trinken und schlafen. Zur Uni gehe ich auch nicht mehr, da ich einfach nicht genug Kraft aufbringen kann. Mein Leben ist ein einziges Kartenhaus, dass mit einem Schlag zusammen gebrochen ist. Jetzt muss ich nur noch den Mut und die Kraft aufbringen, neu anzufangen und es wieder aufzubauen.

Wäre das mal so leicht.

Seufzend sitze ich, wie jeden anderen Tag seit zwei Monaten, auf meinem Bett und starre aus dem Fenster. Man könnte meinen ich wäre tot und wahrscheinlich bin ich auch kurz davor, zu sterben. Ich bin gestern auf die Waage gestiegen und habe gemerkt das ich von meinen ehemaligen 55 Kilogramm auf 40 Kilogramm abgemagert bin. 15 Kilogramm in zwei Monaten. Ich wusste nicht, dass Louis mir so viel bedeutet. Er war mein Leben und als er gegangen ist, hat er es mitgenommen. In fünf Minuten klingelt Harry wie jeden anderen Tag um mich zu besuchen, stelle ich mit einem Blick auf die Uhr fest. Auch mit ihm habe ich die letzten zwei Monate kein Wort gesprochen und er  macht sich immer mehr Sorgen um mich. Nach einem weiteren Blick auf die Uhr und dem Klingeln an der Tür, sehe ich aus dem Fenster, meine Eltern werden ihn schon rein lassen. Nach einer weiteren halben Minute ertönt Harry's Klopfen an der Tür, bevor er das Zimmer betritt. Routine. "Hey, Caroline" lächelt er mich an, als ich in seine Richtung blicke und alles was er von mir bekommt ist ein leichtes nicken. Sein Blick wandert über meinen Körper und schließlich seufzt er tief. "So kann das nicht weitergehen, guck dich mal an, Caroline. Du bist eine leblose Hülle und das werden wir jetzt ändern. Ich kann nicht mehr mit ansehen wie du nach und nach zerfällst." meint er und ich sehe abwesend aus dem Fenster. Genauso wie ich mich gerade fühle, muss Bella sich im zweiten Teil von Twilight gefühlt haben, als Edward sie einfach verlassen hat. 

House of cards || Louis TomlinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt