Chapter Three

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Nach der Schule beschließe ich noch zu Emily zu fahren, vielleicht kann ich endlich die Gedanken an das was heute passiert ist für ein paar Minuten verdrängen. Als ich vor dem Friedhof parke, es hat schon wieder angefangen zu regnen entdecke ich kein anderes Auto. Nachdem ich ausgestiegen bin mache ich mich auf den Weg zu Emilys Grab. Kurz bevor ich da bin entdecke ich eine Person mit Kapuze im Gesicht und sehe sie verwirrt an. Wer ist das?

"Wer bist du?" Die Person schreckt auf und rennt schließlich wie ein aufgescheuchtes Reh weg. Wer zur Hölle war das?

Schulterzuckend setze ich mich vor ihr Grab.

"Hi Ems. Irgendwie hab ich in letzter Zeit das Gefühl das mir mein Leben auf den Kopf fällt. Ich glaub ich drehe langsam wirklich durch. Weißt du was? Heute hat Louis mich angesprochen bzw. er hat mir erst tausend Zettel an den Kopf geworfen auf denen stand wie sehr er mich doch lieben würde. Später ist er mir noch hinterher gelaufen und jeder im Flur hat unser Gespräch mitgehört. Liegt wahrscheinlich daran das ich ihn angeschrien habe das er mich endlich in Ruhe lassen soll. Er kann mich doch nicht lieben wenn er mir meine beste Freundin genommen hat. Er ist Schuld an allem." Mit trüben Augen zupfe ich Unkraut aus der Erde und unterdrücke ein Schluchzen. "Wärst du hier wäre alles so viel besser. Ich komme morgen wieder. Ich hab dich lieb Ems. Mach keinen Blödsinn* leicht lächelnd stehe ich auf und blicke mich um. Von dem Typen ist nichts mehr zu sehen. Komisch. Nachdem ich wieder zu Hause bin gehe ich direkt duschen da ich durch den Regen und die Kälte ganz schön durchgefroren bin. Wir haben Oktober und der Winter naht heran was an den Temperaturen deutlich zu merken ist. Mit dicken Wollsocken und einer Decke kuschel ich mich schließlich auf mein Sofa und lese ein Buch. Was gibt es besseres an solchen Tagen? Eine beste Freundin mit der man quatschen und Spaß haben kann. Als mein Handy klingelt zucke ich automatisch zusammen und die Nachricht macht es auch nicht besser.

'Hey Lile :)

Können wir uns treffen?

xxx Louis'

Wenn der jetzt erwartet das ich zustimme hat er sich geschnitten.

'Nein.'

Da ich mich jetzt sowieso nicht mehr auf das Buch konzentrieren kann lege ich es an die Seite und sehe aus dem Fenster. Bei diesem Wetter setze ich keinen Fuß vor die Tür vor allem nicht für ihn. Früher vielleicht aber jetzt nicht mehr. Das erneute Klingeln reißt mich aus meinen Gedanken und ich stöhne genervt auf.

'Lile, bitte. Es ist wichtig.'

'Nein, Louis. Versteh endlich das du für mich gestorben bist.'

Irgendwo hätte ich fast Mitleid mit ihm aber das hat er nicht verdient. Ich hasse ihn. Mit geschlossenen Augel lasse ich den Kopf nach hinten sinken. Wieso kann er mich nicht einfach lassen? Plötzlich klingelt mein Handy wieder und ich sehe die Nummer meiner Mutter. "Ja Mum?" "Hey Süße, dein Vater und ich haben heute noch spät einen Termin machst du dir was zu essen? Oder bestellst dir was?" "Ja okay ist kein Problem." "Okay dann bis morgen ich hab dich lieb." "Ja ich dich auch, bis morgen." Nachdem ich aufgelegt habe schmeiße ich das Handy in die Ecke und atme tief durch. Da ich sowieso keinen Hunger habe gehe ich schließlich einfach schlafen. Als mich am nächsten Morgen mein Wecker mit seinem schrillen weckt fühle ich mich wie gerädert. Total fertig mache ich mich schließlich fertig und fahre Richtung Uni. Heute gehts mir richtig scheiße. Noch beschissener als sonst und ich frage mich warum. Als ich auch noch Harry auf dem Parkplatz begegne würde ich am liebsten wieder ins Auto steigen und nach Hause fahren. Doch da das ein Zeichen von Schwäche wäre bleibe ich und tue so als würde mich nichts interessieren was es im Grunde auch nicht tut. Schon als ich ins Gebäude komme ahne ich etwas böses denn ich werde von allen Seiten angestarrt als wäre ich ein Eisbär auf Crack im Streichelzoo. Und meine Ahnung bestätigt sich als ich einen Flyer vom Boden aufhebe und ihn durchlese. Mit zusammengebissenen Zähnen blicke ich auf und schmeiße ihn schließlich vor aller Augen weg. Wie viel mehr kann er mich noch blamieren? Reicht es nicht langsam? Den Tränen nahe renne ich fast durch den Korridor Richtung Mädchentoilette doch auch da werde ich von den Zetteln und Blicken nicht verschont. Was soll das alles?Was andere vielleicht als süß ansehen würden macht mich seelisch kaputt. Er hat auf keine Ahnung wie viele Flyer gedruckt wie sehr er mich liebt und sich wünscht ich würde ihm verzeihen. Das alles auf einem Bild auf dem er einen Zettel hoch hält mit der Aufschrift 'Ich liebe dich'. Er weiß das ich nichts ausser Hass für ihn empfinde. Früher waren vielleicht Gefühle da aber die sind alle schon längst erloschen. Für mich ist er gestorben aber wieso muss er mich immer wieder so bloß stellen? Immer noch mit Tränen in den Augen stürme ich aus der Toilette Richtung Ausgang. Doch bevor ich ihn erreiche werde ich von Louis aufgehalten der mich am Arm festhält. Als er die Tränen in meinen Augen sieht blickt er mich erschrocken an. "Lile ich wollte nicht das-" "Louis lass es" "Bitte wein nicht. Ich ertrage es nicht wenn du weinst." "Du bist doch daran Schuld. Wieso musst du mich vor allen so bloß stellen? Du weißt das meine Gefühle für dich nur aus Hass bestehen also lass mich endlich in Ruhe." In seinen Augen erkenne ich das ihn das verletzt hat aber das ist mir egal. So sehr wie er mich verletzt hat könnte ich ihn nie verletzen. "Es tut mir leid aber ich werde um dich kämpfen Lile" meint er bevor er sich umdreht und rausstürmt. "Dann mach dich auf einen Rückschlag gefasst Louis."

House of cards || Louis TomlinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt