Ich schloss meine Augen und tanzte weiter, konnte meine Gedanken aber nicht von ihn lösen. Wer war er? Wieso wirkte er so auf mich? Das verwirrte mich einfach. Noch nie hat jemand auf so eine Entfernung so eine Wirkung auf mich gehabt.
Ich spührte wieder dieses Gefühl. Er war hier. Ich hielt kurz inne und nahm seine Präsenz in mich auf. Mein inneres Feuer fing an stärker zu brennen. Mir wurde warm und wie aus dem Nichts hatte ich das Verlangen, meine Hüfte weiter kreisen zu lassen und mich zum Rhythmus zu bewegen. Ich drehte mich beim Tanzen etwas und suchte zwischendurch nach ihm in der Masse. Da. Da war er. Er stand am Rand der Tanzfläche und sah mich an. Durch die Dunkelheit drinen, wirkte er so maskulin, aber auch mysteriös. Ich wollte ihn, aber er schien sich nicht vom Fleck bewegen zu wollen. Und wieder tat ich etwas untypisches für mich. Der Typ, dwr mich vorhin von hinten angetanzt hatte, war immer noch da. Irgendwie hielt ich es für eine gute Idee, ihn leicht anzutanzen. Er stieg direkt drauf ein und bewegte sich an meinem Rücken und Po. Meine Hüfte kreiste an seinem harten Schritt und seine Hände wanderten etwas an meinem Körper entlang. Aber ich beachtete ihn kaum. Meine Augen waren stur auf den Mann gerichtet. Seine Augen schienen dunkler zu sein und seine Körperhaltung war angespannter. Ich schmunzelte ihn an. Es wirkte. Plötzlich Hände auf meiner Brust. Erschrocken wich ich von dem Typen weg und holte schon aus ihm eine zu scheuern. Er kam wieder auf mich zu und wollte weiter machen, aber nicht mit mir mein Freundchen. Trotz Musik konnte man meine Hand auf seine Wange klatschen hören. Ich hörte Brian neben mir lachen, ignorierte es aber einfach. Leicht gedemütigt und zornig ging der Typ durch die Masse weg. Ich sah noch wie er gegen etwas lief, stolperte und noch geschupst wurde von einem Mann. Von dem Mann. Er war nur noch ein paar Meter entfernt von mir. Sein Körper wirkte aggressiv, aber nicht als würde es mir was tun, sondern ich glaubte, es war wegen dem, was der Typ getan hatte. Aus irgendeinem Grund gab er mir das Gefühl von Sicherheit. Ich sah ihn kurz an, entschloss mich aber dazu einfach weiterzutanzen.
Die Präsens wurde immer stärker, mein Herz schlug schneller und meine Atmung war unregelmäsiger, aber ich tanzte weiter. Ein heißer Atmen in meinem Nacken. Es kribbelte. Jedes Härchen an meinem Körper stellte sich automatisch auf. Mein Herz schlug noch schneller. Ich war fast ungfähig mich zu bewegen. Er stand hinter mir. Ich bewegte dennoch mit aller Kraft wieder meine Hüfte. Drückte sie gegen ihn. Ich spührte seine Finger an meine Tallie wandern. Die Haut darunter fing an zu brennen, aber angenehm. Ich bewegte meinen Körper weiter und weiter. Und auch er machte mit, bewegte sich zum Rhythmus und berührte immer mehr meinen Körper. Es fühlte sich so heiß an. Jede seine Bewegungen ließ mich mich sexy fühlen und begehrt. Mein Schritt fing an heiß zu werden und das Verlangen in mir wuchs und wuchs. Ich wollte ihn einfach nur noch haben. Mehr als alles andere.
Ich weiß nicht wie lang wir so tanzten. Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit und ich vergaß alles um mich herum. Seine Nähe fühlt sich so gut an und unsere Körper bewegte sich im Einklang. Irgendwann griff er mich an der Hüfte und drehte mich um. Jetzt stand ich vor ihm und sah ihm in sein Gesicht. Er hatte wunderschöne dunkelbraune Augen und ein markantes Gesicht mit einem dreitages Bart. Er trug ein lockeres Hemd, das dennoch seinen trainierten Körper betonte. Seine ganze Kleidung passte so gut zusammen. Es war einschüchternd. Ich stand daneben in einer Spitzenbody, der oberhalb meiner Brüste und am Rücken nicht blickundurchlässig war, und einen Jeansrock. Dazu ein paar Vans. Wer kann bitte auch in Highheels tanzen gehen. Dennoch sah ich weniger gut aus neben ihm. Ich senkte meinen Blick beschämt. Seine Fingee glitten unter mein Kinn und drückten es etwas nach oben. Er roch so gut. Er bügte sich leicht herunter zu meinem Ohr.
"Möchtest du was trinken?", raunte eine dunkle Stimme in Ohr. Sein heißer Atem schrich mein Ohr und mein Nacken. Unfähig etwas zu sagen nickte ich halb in Trance und folgte ihm nach draußen beziehungsweise ließ mich nach draußen ziehen. Draußen an der Bar angekommen fragte er mich, was ich denn gerne trinken wollen würde.
"Ein Wasser bitte.", brachte ich nur heraus. Durch kalte Nachtluft beruhigte sich mein Körper wieder etwas. Er hab mir meinen Drink. "Danke ", sagte ich verlegen.
"Möchtest du dich setzten?", fragte er und deutete auf die Sofas. Ich nickte und steuerte direkt auf eines zu, mit einen tollen Ausblick. Wir setzten uns, erst ich, dann er. Er legte seinen Arm auf die Lehne hinter mir, wodurch ich automatisch näher an ihn dran war. Wieder stieg mir sein Duft in die Nase. Herrlich. Ich wusste gar nicht, was ich sagen sollte und konnte mich auch nicht entscheiden, ob ich ihn anschauen sollte oder doch liebe die Aussicht genießen sollte.
"Wunderschön, nicht?", brachte ich dann schließlich hervor und deutete auf die Stadt.
"Ja", erwiderte er nur, aber schaute gar nicht auf die Stadt. Sein Blick blieb auf mir. Ich wurde rot und versuchte es zu verbergen indem ich zur Seite blickte. Wieder fuhren seine Finger unter mein Kinn und drehten mich zu ihm. "Das muss dir nicht unangenehm sein.", sagte er ruhig mit einem eindringlichen Blick.
"Lucy", sagte ich nach ein paar Sekunden. Er sah mich verwirrt an. "Mein Name. Ich heiße Lucy. Naja eigentlich Luciana, aber so nennt mich keiner." Ich weiß auch nicht woher ich so schnell den Mut gefasst hatte, um zu sprechen.
"Luciana. Wunderschöner Name. Das bedeutet das Licht. Passt zu dir." Niemand hatte jemals meinen Namen so sexy klingen lassen wie er. "Nicolas." Stellte er sich kurz und knackig vor. Der Name passte wie der Deckel auf den Topf. Er klang hart und maskulin. "Warum verbringt ein Mädchen wie du eine so schöne Nacht wie diese an einem solchen Ort?", fragte er mich. Hatte er grade angedeutet, dass ich hier nicht hin passe? Ich hatte das Gefühl, er hätte etwas gemeins gesagt, aber auch nicht.
"Darf ich nicht mein Wochenende genießen und Spaß mit meinen Freunden haben? Wieso sollte ich nicht hier sein dürfen?", erwiederte ich. Es störte mich. Warum auch immer.
"Luciana", sagte er sanft und strich mit seinen Fingern vorsichtig über meine Wange, als könne ich jeden Augenblick zerbrechen. Ich schloss reflexartig meine Augen und legte meine Wange in die Berührungen. Er hatte mich in seinem Bann. "Es gibt schönere Orte bei Nacht. Eine so schöne Frau wie du sollte hier auch nicht alleine sein. Nicht jeder Mann will was gutes von dir." Seine Stimme war so sanft wie seine Berührung.
"Ich weiß und all diese Orte werd ich noch sehen. Aber heute bin ich hier." Ich schaute ihm erst tief in die Augen und dann raus auf die Stadt. Wir unterhielten uns noch weiter über die Welt und Reisen. Er fragte mich aus über meine Wünsche und Träume. Ich erzählte und erzählte, er hielt mich auch nicht davon ab und hörte mir gebannt zu. Nur meinen Fragen wich er immer aus.
Ich verlor den Überblick über die Zeit. Es könnte schon drei oder vier Uhr nachts sein, keine Ahnung. Plötzlich tauchte der andere Typ von vorhin zwischen unseren Köpfen auf und flüsterte Nicolas irgendetwas in sein Ohr. Nicolas' Körper spannte sich automatisch an und seine Miene verdunkelte sich etwas. Seine Freude in den Augen war wie weggeblasen und seine Mundwinkel verloren das leichte Lächeln. Hektisch stand er auf. Völlig überfordert versuchte ich mich grade hinzusetzten. Der andere Typ verschwand. Nicolas ging ein paar Schritte von mir weg. Mein Herz tat etwas weh. Es verletzte mich, dass er ohne ein Wort gehen wollte. Er blieb dann doch noch kurz stehen und drehte sich um.
"Ich muss gehen.", sagte er stumpf mit kalter Stimme. Er sah die Verwunderung und Enttäuschung in meinen Augen, aber ignorierte es gekonnt. Er kam dann noch noch ein paar Schritte auf mich zu und hielt mir sein Handy vor die Nase. Ich gab meine Nummer ein und gab es ihm zurück. "Ich ruf dich an.", raunte er mir ins Ohr. Seine Lippen streiften meine Wange. Also doch noch ein Herz. Sofort löste er sich wieder und verwand schnell in den Club. Ich blieb noch eine Weile sitzen. Er war nett und anziehend, aber hatte auch etwas an sich. Etwas, dass er verbergen möchte, etwas dunkles. Ich kanns nicht beschreiben. Aber er hatte nach meiner Nummer gefragt. Ein Lächeln schlich sich über meine Lippen.
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Love Or Desire
RomanceDie 23-jährige Lucy hat große Träume. Sie will die Welt und das Leben entdecken, muss aber noch warten bis sie ihren Abschluss hat. Bis dahin versucht sie jeden Augenblick zu genießen. An einem gewöhnlichen Freitag Abend trifft sie im Club den domi...