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Das Wochenende verging viel zu langsam. Samstag und sonntag zogen sich so unglaublich in die Länge. Da ich nichts unternehmen wollte, war ich irgendwo selbst schuld und sollte mich nicht wundern, aber trotzdem ärgerte es mich. Meine schlechte Laune verdirbt mir so viel Spaß momentan. Das sollte ich eigentlich nicht weiter tolerieren. Das einzige, was mich aufgeheitert hatte am Wochenende, waren die lustigen Bilder von ungewöhnlichen Tierfreundschaften, die Brian und ich uns hin und herschickten.

Es war Montag morgen. Ein weiteres Meeting stand an. Schnell sprang ich unter die Dusche und machte mich soweit fertig. Ich zog mir eine weiße Bluse an und einen schwarzen Rock. Heute mal etwas klischeehaftes oder klassisches. Kritisch sah ich mich im Spiegel an. Irgendwie wirkte ich anders, aber ich fühlte mich gut. Meine Problemzone am Bauch, war auch nicht mehr zusehen. Deshalb trag ich so gerne Röcke. Es war nichts schlimmes oder etwas, wofür ich mich schämte. Es war nunmal Tatsache, dass ich gerne aß und durch das Studium hatte ich keine Zeit Sport zu machen und aß noch mehr. Es entstand also ein kleines Speckröllchen an meinem Bauch und an meinen Hüften. Wie gesagt, nichts schlimmes.

Mit einem Sandwich in der einen Hand und meiner Handtasche in der anderen verließ ich meine Wohnung und machte mich auf den Weg. Im Büro angekommen, begrüßten mich alle so herzlich. Nach der kurzen Zeit bisher, fühlte ich mich schon Pudelwohl. Ich hatte kaum Zeit meine Sachen auf meinen Schreibtisch zu legen, als wir schon ine Meeting mussten. Auch dieses Mal lief es genauso ab wie das erste Meeting. Nur zwischendurch hatte ich das Gefühl, er würde mich beobachten. Ich starrte ihn an und irgendwann blickte er wieder zu mir. Unsere Blicke trafen sich. Mir wurde direkt so warm im Gesicht. Nervös schaute ich weg und biss mir etwas auf meiner Unterlippe rum. Aber sein Blick lief nicht von mir ab.

"Vielen Dank für eure Zeit. Jetzt alle wieder an die Arbeit. Auf eine erfolgreiche Woche.", beendete Nicolas das Meeting. Alle standen auf, um den Raum zu verlassen. "Ach, Ms May. Könnten Sie noch auf ein Wort hier bleiben? Bitte setzen Sie sich doch wieder." Er deutete auf den Stuhl direkt neben ihm. Mein Herz blieb stehen. Was wollte er bitte von mir? Konnte er mich nicht im Ruhe lassen? Ich sah die verwirrten Blicke, der anderen, zuckte selbst aber auch nur mit den Schultern. Also setzte ich mich neben ihn.

"Luciana", fing er an, wurde aber direkt von mir unterbrochen.

"Ms May passt schon, danke. ", schnitt ich ihm das Wort ab. Er blieb unbeeindruckt.

"Ms May", wiederholte er mit einer sexyness in seiner Stimme. Plötzlich waren wir uns so nahe. Er saß vor Kopf und ich direkt daneben auf dem ersten Platz der Seite. "Sie werden mich ein paar Wochen begleiten und mir über die Schulter blicken. So werden Sie vieles lernen und sehen, dass Ihnen später weiterhelfen kann im Berufsleben." Mein Herz blieb stehen. Ich wollte es, aber auch nicht. Ich würde tagelang nur Zeit mit ihm verbringen. Das. Nein. Wie. Nein. Bei dem Gedanken an Nicolas rund um die Uhr zu sehen, wurde mir ganz heiß. Meine Hände wurden schwitzig und mein Herz klopfte stärker. Meine Wangen glühten etwas und ich biss mir wieder auf meine Lippe. "Oh Luciana.", raunte Nicolas dicht an mir. "Immer wenn du das machst, machst du mich so verrückt. Ich würde dir am liebsten aus deinen Kleidern helfen." Seine Hand fand den Weg zu meinem Oberschenkel und fuhr diesen hinauf. Mit jedem Milimeter pochte meine Mitte immer stärker. Nein. Das darf nicht sein. Er hatte mich in der Stadt angeschrien und beleidigt und außerdem nicht zurückgerufen.

Ich kehrte aus meiner Ekstase zurück in die Realität und entfernte sofort die Hand von meinem Oberschenkel. "Was bedeutet das? Wobei werde ich Sie begleiten und was wären meine Aufgaben?", fragte ich um wieder auf das alte Thema zurückzukommen.

"Sie begleiten mich auf die wichtigen Meetings und Konferenzen, also auf die wichtigen Teile meiner Aufgaben. Wenn etwas ansteht, rufe ich Sie an und Sie haben sofort in meinem Büro zu erscheinen. Bei Fragen oder ähnlichem, bin ich ihr erster Ansprechpartner.", erzählte er. Okay, das ging ja noch. Hoffentlich einfach nicht zu viel Zeit alleine mit ihm. "Kommen Sie, ich zeig ihnen mein Büro." Nickend stand ich mit ihm auf, er hielt mir die Tür auf und ließ mich vor sich herlaufen bis zum Fahrstuhl. Seine Blicke auf meinen Po spührte ich förmlich. Als würde jemand anderes meinen Körper steuern, bewegte ich meine Hüften beim Laufen noch stärker und extra etwas langsamer. Ich wollte es nicht, aber es fühlte sich so gut an. Ich wollte ihn provozieren und mich begehrt fühlen, was ich durch seine Blicke tat. Er hatte einfach diese Wirkung auf mich. Der Fahrstuhl öffnete sich und wir gingen hinein. Nicolas drückte auf den Knopf für die Etage und ich stellte mich ganz dicht an die Rückseite und biss mir nervös in die Unterlippe und guckte auf den Boden.
Wie aus dem Nichts presste Nicolas seinen Körper gegen mich. Ich wollte mich wehren, aber er schnappte meine Arme und hielt sie nach oben gegen die Wand. Meine Augen wurden groß, als ich in seine fast schwarzen Augen blickte. Wir waren uns so nahe. Ich spührte seinen Atem in meinem Gesicht. Er war heiß und unregelmäßig. Sein Körper war angespannt und gegen meinen gepresst, als wollte er nicht, dass ich fliehe. Ich spührte etwas hartes in meinen unteren Bauch gedrückt. Er hatte einfach eine Erektion. Bei dem Gedanken entkam mir ein kleines Wimmern aus meinem Mund. Er schien es gehört zu haben, denn er rieb seine Hüfte noch stärker gegen mich. Vergeblich versuchte ich ein Stöhnen zu unterdrücken und biss mir später auf die Lippe.

"Mach das nochmal.", befahl er mit so viel Dominanz in seiner Stimme. Ich biss mir also noch mal auf die Lippe. Sein Mund näherte sich meinem Ohr. "Oh Luciana", flüsterte er in mein Ohr. Seine Lippen streiften es und ein wohliger Schauer durchlief meinen Körper. Wie fremdgesteuert drückte ich meine Hüfte gegem die seine und machte ein Hohlkreuz. Sein heißer Atem traf meinen Hals und ich spührte seine Lippen auf diesem. Meine Arme spannten sich an und ich hatte Angst wegzusacken, aber er griff blos gekonnt unter mich und hielt mich fest. Ich wollte mich an ihm festhalten, ihm durch die Haare gehen und an den Enden ziehen oder seinen Rücken zerkratzen, aber es ging nicht. Er hatte meine Hände fest im Griff und aus irgendeinem Grund turnte mich diese Tatsache so sehr an.

Bing wir wurden wieder zurück in die Realität gerufen als der Fahrstuhl sich öffnete. Schnell ließ er von mir ab, legte mit einer Handbewegung seine Haare wieder richtig und ging schon raus. Ich musste mich erstmal wieder sammeln. Auch ich fuhr erstmal durch meine Haare und zog dann meine Bluse und meinen Rock zurecht. Noch völlig benebelt trottete ich dann hinter ihm her in sein Büro. Er machte mich fertig. Ich war im hilflos ausgeliefert, egal was ich tat oder versuchte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 06, 2020 ⏰

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