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Nicolas' Sicht

Immer noch keine Antwort. Hätte ich mir denken können. Sie war schon ziemlich sauer auf mich, aber ich hatte mich doch entschuldigt. Warum musste sie auch so stur sein? Kann sie nicht einfach einfacher sein?

Nebenbei schüttete ich mir ein neues Glas Scotch ein und ließ nicht angespannt in meinen Bürostuhl sinken. Mein eignes Büro Zuhause kam mir schon immer so fremd vor. Es war zu groß und so modern eingerichtet. Es fehlte etwas persönliches, aber irgendwie wars mir auch egal. Mein ganzes Leben bisher war schon immer so kühl. In einem Zug leerte ich mein Glas und schüttete mir direkt einen Neuen ein. Auch diesen leerte ich in einem Zug und haute das Glas aggressiv auf meinen Schreibtisch.

Ich konnte es nicht erklären. Ich kenne sie nicht mal richtig und trotzdem hat Luciana ab dem ersten Moment fasziniert. Als ich sie da im Club hab tanzen sehen. Wow. Sie sah so glücklich aus und frei. Auch als wir geredeten haben war sie so am strahlen. Und bei den Meeting in der Arbeit schrieb sie alles interessiert mit und strich dabei ihre Haare aus ihrem wunderschönem Gesicht. Und diese Anziehung. Ich sehe sie und will sie direkt anfassen. Ihre weiblichen Hüften mit diesem süßen runden Po. Und dann ihre Bewegungen beim Tanzen. Das hat mich verrückt gemacht sie so zu sehen. Jedes Mal wenn ich sie sehe, stell ich mir all die Dinge vor, die ich mit ihr anstellen könnte und würde. Und dann noch diese widerspänstige Art. Wie sie dachte mich zu dominieren zu können, aber dennoch so eingeschüchtert war. Keiner hatte mir jemals so widersprochen. Ich war ich Boss. Dass sie sich das überhaupt getraut hatte. Bei dem Gedanken musste ich schmunzeln.

Ich war einfach ein Idiot weil ich sie nicht angerufen habe. Aber es gab einen Grund dafür. Das würde sie niemals verstehen können. Sie darf es niemals erfahren. Niemals. Das wurde sie nur unnötig verletzten. Am besten ich halte mich fern von ihr. Ich hatte schon im Gefühl, dass ich das nicht schaffen werde.

Ich schüttete mir ein weiteres Glas ein und exte auch dieses. Meine Hand fuhr durch mein Gesicht. Auch wenn ich mich nicht im Spiegel sehen konnte, wusste ich wie fertig ich aussah. Es wurde immer schlimmer. Das letzte Mal durchgeschlafen hab ich vor Jahren und diese innere Leere wurde immee größer. Seit so drei vier Monaten trank ich immee mehr. Ers ein Glas jeden Abend, dann zwei und heute war ich schon bei fast einee Flasche angekommen. Mal einen tag mehr, mal einen weniger. Aber auch das Trinken half nicht wirklich. Das schlimme waren nur diese ständigen Clubnächte. Ich schüttete einen nach dem anderen in mich hinunter und versuchte zu vergessen. Zumindest für einen Abend. Aber am Ende endete es immer in Dummheiten, die ich anstellte oder mit einem riesen Kater und Black outs. Das einzige, was der Alkohol aus mir gemacht hatte, war diese impulsive Art. Ich war schon immer so, aber seit ich so viel trank, ist es schlimmer geworden. Ich hatte kaum moch Kontrolle über mich. Besonders nicht wenn es um Luciana ging.

Wieso kannst du mir nicht einfach verzeihen? :(

Obwohl ich es nicht wollte, schrieb ich ihr wieder. Sie zog mich so sehr an. Arrgg. Ich wollte einfach ihren Körper unter mir spühren und sie meinen Namen stöhnen hören. Sie soll ihr Becken gegen meins pressen und hilflos in mich oder ein Lacken greifen. Ich will sich glücklich machen und sie die schönste Nacht erleben lassen. Ich will, dass sie meine Dominanz spührt und sich mir nicht widersetzt. Bei den Gedanken an ich in ihr oder generell von uns beim Sex ließen mich hart werden. Wenn sie nur wüsste...

Eine Weile träumte ich so weiter vor mich hin, bis ich mich wieder fing und auf mein Handy schaute. Immer noch keine Antwort von ihr. Aber sie hatte meine Nachrichten gelesen. Es fühlte sich an wie ein kleiner Stich in mein Herz. Das lag bestimmt am Alkohol. Ich tippte wieder eine Nachricht in mein Handy ein, löschte sie aber sofort wieder. Ich sollte es gut sein lassen. Ich krieg schon noch was ich will. Egal was es mich kostet. Ich bekam schol immer was ich wollte und habe nie rücksicht auf andere genommen. Deshalb steh ich heute hier und bin so erfolgreich.

"Kommst du endlich ins Bett?", fragte Jenifer, die nur in Tanga und meine Tshirt in der Tür stand. Wie immer sah sie gut aus mit ihren dünnen eleganten Beinen und lockig fallenden braunen Haaren. Sie sah mich etwas nervös an. Immer, wenn sie mich so ansah, spielte sie mit dem Ring an ihrem Finger. Sie wusste, dass es mir nicht gut ging, aber ich redete mit ihr nicht darüber. Ich glaube, ich wollte es gar nicht. Ich seufzte laut aus und ging mit ihr...



Love Or DesireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt