Auf der Suche nach Lloyd

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Lloyds Sicht:

Wieder schlug mein Herz schneller, als ich an die Balkon-Tür klopfte. Harumi machte mir auf und zog sich um. Nachdem sie fertig war, sprangen wir vom Balkon auf die Dächer. Diese Nacht wollten wir einfach nur reden, deswegen gingen wir die Dächer entlang. "Wir müssen reden. Dir ist schon klar, dass das nicht so weitergehen kann." Fing die Prinzessin an. Ich schaute zu Boden. "Natürlich. Mein Team wird auch immer misstrauischer. Vor allem Nya." Erzählte ich. "Der Kaiser ist auch misstrauisch." Gab sie zu.

Eine ganze Weile sagten wir nix. "Was ist, wenn sie herausfinden, wer ich bin? Was ist, wenn sie von uns erfahren?" Fragte sie mit einem verzweifelten Unterton in der Stimme. Ich nahm ihre Hand. "Was ist, wenn es gar keiner mitbekommt? Nur im Palast bist du sicherer vor Ultra-Violet." Ihre Hand war eiskalt. "Lass uns zurückgehen." Schlug ich vor, da sie langsam zitterte. Wir kletterten auf den Balkon zurück. 

Harumis Sicht:

Gerade als ich mich umdrehen wollte, hielt ich inne. Ich ging zu Lloyd, der es sich mal wieder auf dem Gelände gemütlich gemacht hatte. Unsere Gesichter näherten sich. "Prinzessin Harumi!" Ertönte eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um.  Es war Hutschins! Lloyd sprang vom Gelände. Mr. Hutschins lief auf den Balkon. Keine Spur vom grünen Ninja. Dann wand er sich zu mir. "Hutschins. Ich kann das erklären..." "An Eurer Stelle würde ich mich nun umkleiden und ins Bett gehen. Ich werde den Kaiser unterrichten." Unterbrach der Berater mich und ließ mich allein.  Das wars. Lloyd war sowas von verloren. Ich tat, was Hutschins befahl. 

Am nächsten Morgen stand ich extra früh auf und öffnete die Tür zum Balkon. Ich hoffte, Lloyd würde zurückkommen. Doch er kam nicht. Ich zog mich an, doch immer noch kein Lebenszeichen vom Grünling. Unter der strengen Aufsicht von Hutschens ging ich in den Tronsaal. Der Kaiser und die Kaiserin sahen gar nicht erfreut aus. 

"Du hast uns angelogen, Harumi!" warf der Kaiser mir vor. "Warum machst du das? Wir haben dir alles gegeben." Mischte sich die Kaiserin ein. "Dieser Ninja hat keinen guten Einfluss auf dich!" Behauptete der Kaiser. "Wir sagten bereits, dass es Konsequenzen geben wird." Erinnerte sie mich. "Schwere Konsequenzen! Hausarest lebenslänglich!" Korrigierte der Kaiser. Ich hielt mir die Hände vors Gesicht. Und was war mit Lloyd? Ich musste ihn wiedersehen!

Mir stiegen Tränen in die Augen. Weinend lief ich ihn mein Zimmer. "Harumi!" Riefen sie mir nach. Im Zimmer angekommen wischte ich mir die Kabuki-Schminke von meinem Gesicht. Ein letztes Mal schaute ich in den Spiegel. Das war ich nicht! Das sollte nicht mein Leben sein und das war auch nicht mein Leben! Ich zog mich um und schmiss den Prinzessin-Kimono aufs Bett. In meinen normalen Sachen fühlte ich mich viel wohler. Ich packte eine große, grüne Umhängetasche mit allem, was ich brauchte. Dann öffnete ich die Balkon-Tür. 

Die Wachen kamen mit Hutschins in mein Zimmer gestürmt. Ich saß auf dem Gelände und war bereit zu springen. "Prinzessin! Tut das nicht!" Rief einer der Wachen. Ich sprang auf eines der Dächer und lief los. Ich sah nicht zurück. Ich musste Lloyd finden. Das Flugschiff sollte nicht so schwer zu finden sein. "Sucht sie!" Befahl Mr. Hutschins. Fangt mich doch!

Ich rannte die Straßen von Ninjago entlang. Doch da waren Menschen. Sie würden mich erkennen und wieder zurück zum Palast bringen. Ich zog mir die Kapuze über. Den ganzen Tag lief ich durch Ninjago. Egal, wie groß das Flugschiff auch war, ich fand es nicht. Es wurde dunkel und ich ließ mich in einer Gasse neben einer Armen und ihrem Kind nieder. "Entschuldige. Hast du was zu essen?" Fragte die Mutter mich. Ihr kleines Kind hustete die ganze Zeit. Ich kramte in meiner Tasche und gab den beiden jeweils ein Brot. "Ihr solltet zu den Kanälen von Ninjago gehen. In der Nähe des Palastes. Dort sind auch einige obdachlos." Empfahl ich. Die Mutter schüttelte mir die Hand. "Danke..." "Harumi." Lächelnd zog die Mutter mit ihrem Kind weiter. Ich lächelte den beiden hinterher. Doch bald überrannte mich der Schlaf und ich schloss die Augen.

Am Morgen verspürte ich nicht wie immer das Hungergefühl, obwohl ich was zu essen mit hatte. Ich beschloss weiter zu gehen. Ninjago war riesig und es würde mehr als Tage dauern, es nach dem Flugschiff abzusuchen. Erstaunlicherweise war es diesem Tag kälter als den Tag davor. Ich ging an einigen Geschäften vorbei. An einem hing ein Fernseher, indem Tina Tratsch wieder ihre Nachrichten verkündigte. Ich hörte nicht hin. Ich wollte nicht noch mehr negatives hören. 

Ob die Wachen immer noch nach mir suchen? So wie Hutschin gebrüllt hatte, ja. 

Ich erreichte das Polizeirevier, wo davor das Ninja-Flugschiff flog. Der Anker steckte fest im Boden. Ich kletterte an diesem nach oben. Hatte ich mich bei den Flugschiffen vertan? Das Flugschiff war komplett leer. Wo sind die Ninja? Kein Flugschiff war so gut gebaut wie das, nur die Passagiere fehlten. Ich schaute zur Polizei-Wache. Also kletterte ich wieder runter und betrat das Polizei-Gebäude. Mittlerweile hatte ich einen Groll gegen Polizisten und alles, was damit zusammen hängt. Ich war immer noch eine Gesuchte. 

"Es muss doch was geben. Fußspuren, Fingerabdrücke..." Hörte ich eine vertraute Stimme sagen. Mein Gehör täuschte mich nicht. Im nächsten Gang standen die Ninja und redeten mit dem Polizeichef. Die vertraute Stimme kam von Lloyd. "Nein, leider nix. Der Ausbruch wurde sauber ausgeführt." Antwortete der Polizeichef. 

Plötzlich entdeckten die Ninja mich. Mist. "Entschuldigen Sie mich kurz?" Fragte Lloyd. "Jeder Zeit." Der grüne Ninja ging auf mich zu und verschwand mit mir um die Ecke. "Was machst du hier?" Fragte er mit wütenden Unterton. "Ich hab dich gesucht." Gab ich zurück. "Du solltest doch im Palast sein. Was ist mit dem Kaiser?" Konterte Lloyd. "Sie wissen, dass ich weg bin." Der Grünling schlug sich gegen den Kopf. "Im Palast wärst du sicherer." "Tja. Dann habt ihr ja jetzt die Wahl. Entweder versteckt ihr mich oder ich bleib draußen und verstecke mich weiter vor den Wachen." Ergriff ich das Wort.

Lloyd war sprachlos, entschied sich aber dennoch für die erste Option. Doch mein Blick wanderte zum Bildschirm, wo Tina Tratsch aufgehört hatte, über das Wetter zu diskustieren. "Tina Tratsch mit brandheißen Neuigkeiten. Die Jadeprinzessin Harumi hatte bis vor kurzem wieder bei ihren Eltern gelebt, die wieder gesund regieren konnten. Gestern Morgen passierte etwas, womit die Kaiser-Familie nicht gerechnet hätte. Ihre Tochter Prinzessin Harumi sprang von ihrem Balkon. Nun sucht die Wache des Palastes nach ihr. Wenn ihr sie findet, dann verständig bitte sofort das Nachrichten-Studio." 

Ein Besucher starrte mich mit großen Augen an und griff langsam zu seinem Handy. "Ein Wort und die Ninja werden eure Stadt nicht mehr retten." Verteidigte mich Lloyd. Der Besucher packte sein Handy wieder ein und ging mit offenem Mund davon. "Okay...das war schräg." Gab ich zu. Lloyd nickte nur. Die Reporterin ließ nun den Kaiser ans Mikrofon. "Ninja! ich weiß, dass ihr die Prinzessin habt! Rückt sie raus oder das wird kein Spaß!" Drohte er. Ich stöhnte. "Lass doch mal dieses 'Prinzessin' weg!" 

"Eine andere brandheiße Neuigkeit: Im kryptonichen Gefängnis gab es gestern einen Ausbruch! Ich wiederhole, einen Ausbruch! Garmadons Motorradgang ist wieder auf freien Fuß! Bleiben sie unbedingt Zuhause! Sie fahren durch Städte und verwüsten alles! Solange wir nicht wissen warum, bleiben sie bitte Zuhause! Das ist kein Scherz! Tina Tratsch Ende!" Die Kamera fiel zu Boden und Motorradfahrer fuhren hinter Tina Tratsch her. Nya schaute zu mir. "Das ist alles deine Schuld!" Sie wollte auf mich losgehen, doch Lloyd stellte sich dazwischen. "Nya..." "Was meint ihr? An wen sollen wir Harumi ausliefern? Garmadons Motorradgang oder den Wachen vom Palast?" Unterbrach Kai den grünen Ninja. "Du bist der Anführer, Lloyd." Sagte Jay. "Wir werden Harumi bei uns behalten. Sie ist zwar schuld an Garmadons Motorradgang, doch ich sehe das Gute in ihr." Ich lächelte Lloyd an. 

Ninjago | Love or a Lie? (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt