als der Himmel Feuer fing

Der Traum

Ardilla, das Eichhörnchen bleibt hartnäckig: "Es wäre nur fair, es Linus zu sagen. Wir haben dafür nicht mehr viel Zeit." Squirrel wird nachdenklich: "In Ordnung. Wir werden darüber auf unserer nächsten Eichhörnchenbesprechung beraten. Aber ihr solltet euch der Folgen bewusst sein." Das Thema ist damit erstmal erledigt. Die Eichhörnchen machen sich wieder an die Arbeit, Nüsse zu suchen.

Als Linus an dem Haus vorbeikommt, in dem Jakob wohnte, wird er wieder ganz traurig. Er besorgt eine rote Rose und Weingummiherzen. Dann geht er zu dem kleinen Friedhof. Unter Tränen nähert er sich einem Grab, auf dem die schönsten Blumen blühen. Linus schluchzt: "Ich liebe dich Jakob, egal wo du jetzt bist." Vorsichtig legt er die Rose und die Weingummiherzen auf das Grab.

Das sind genau die Dinge, die er vor Jakob' s Tür gelegt hatte, nachdem dieser aus der Waldhütte fortgerannt war.

Als Jakob die Geschenke vor der Tür fand, schrieb er Linus eine Nachricht. Nach längerem hin und her trafen sie sich wieder. "Ich dachte, du wolltest nichts mehr mit mir zu tun haben und nun schenkst du mir etwas", sagte Jakob.

"Du bist doch weggerannt", meinte Linus und es klang ungewollt vorwurfsvoll. Jakob kaute unsicher auf seiner Lippe. Sonst um keine Antwort verlegen, fiel es ihm nun schwer, etwas zu sagen. "Ich dachte, du findest es scheiße, dass ich dich geküsst habe. Ich wollte dich nicht überfallen. Ich weiß ja auch gar nicht, ob du ....?", sagte er leise.

"Ob ich was?", fragte Linus, obwohl er ahnte, worauf Jakob hinauswollte.

"Ob du Jungs oder Mädchen magst", antwortete Jakob.

Linus nahm seinen ganzen Mut zusammen und flüsterte: "Es ist egal, weil... weil ich nur dich mag. Sehr sogar. Aber ich hätte nie geglaubt, dass du mich auch mögen könntest."

Jakob's braune Augen fingen an zu leuchten. Er streichelte Linus über die Stirn. Sanft sagte er: "Du kleiner Dummkopf. Natürlich mag ich dich. Weißt du noch, was ich dir über den Blitz erzählt habe? Genau der hat mich getroffen, als ich dich zum ersten Mal gesehen habe." Jakob nahm das Gesicht von Linus zärtlich in seine Hände und gab ihm einen sanften Kuss. Linus lächelte und meinte: "Es fühlt sich gut an, wenn der Blitz einschlägt."

Der Gedanke an diesen Moment lässt Linus wieder ganz wehmütig werden. "Ach Jakob, warum nur hat es dich getroffen? Warum hatten wir nur so wenig Zeit." Von Müdigkeit übermannt schläft Linus am Grab ein und hat das Gefühl, Jakob auf diese Weise nahe sein zu können. Er träumt von diesem Kuss. Wie sich Jakob's Lippen auf seine schmiegten. Wie gut es sich angefühlt hatte. Und wie glücklich er in diesem Moment gewesen war.

Ein kleines Eichhörnchen beobachtet ihn dabei. Seit das mit Jakob geschehen ist, versuchen sie immer in Linus Nähe zu sein. Sie sind schließlich seine Freunde und er ist der Einzige, der sie verstehen kann. "Es wird eine schwierige Entscheidung", murmelt das kleine Eichhörnchen vor sich hin. "Aber es wird Zeit, dass wir sie treffen."

Ein leiser Wind fegt über das Grab und Linus wacht erschrocken auf. "Jakob, bist du es?", fragt er. Doch er bekommt keine Antwort. Es war nur ein schöner Traum gewesen, dass Jakob noch bei ihm war.