Eine Abkühlung

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Linus spürte die zärtliche Hand auf seiner Brust. Es fühlte sich einfach nur wunderschön an. Es war das erste Mal, dass ihn jemand dort so berührte. Linus fühlte sich völlig entflammt. Und das war nicht die  Sonne, die seinen Himmel Feuer fangen ließ.

Jakob nahm das Gesicht von Linus. Er schaute in seine glücklich leuchtenden, blauen Augen. Dann gab er ihm einen ausgiebigen Kuss, während er weiter über die Brust von Linus streichelte.

Linus schluckte, als sämtliche Gefühle durch seinen Körper schossen. Er war froh, dass er über der Badeshorts noch eine Bermuda trug. Denn sonst wäre es nicht mehr zu übersehen gewesen, was Jakob in ihm auslöste.

Was Linus nicht wusste: Jakob ging es genauso. Er drückte den Oberkörper von Linus fest an sich. Dann flüsterte er: "Hey, ich glaube ich brauche eine Abkühlung. Sollen wir eine Runde schwimmen gehen." Obwohl Linus das alles phänomenal fand, nickte er. Sie würden ja noch den ganzen Abend haben, um dort weiterzumachen.

"Ein paar Minuten brauche ich aber noch", meinte Linus verlegen und drehte sich auf den Bauch. Jakob verstand und tat das gleiche. Sie lagen da nun Hand in Hand und schauten verträumt auf den See. Selbst das schweigen war schön.

Jakob meinte dann: "Wäre schade, wenn dein hübscher Rücken verbrennt. Aber wenn ich dich jetzt eincreme, kommen wir nie zu unserer Abkühlung." Linus lächelte und liebte den Gedanken, dass Jakob ihn eincremen würde. Doch auch er war nun bereit für eine Abkühlung.

Heimlich schaute Linus zu Jakob. Sein  Herz pochte ganz wild, als er sich aus seiner Baggy schälte. Jakob hatte darunter eine körperbetonte Badeshorts. Linus versuchte, nicht genau dorthin hinzuschauen und guckte ein wenig verschämt vorbei und zog schnell auch seine Bermuda aus. Darunter trug er eine recht weite Badeshorts.

Jakob guckte neugierig, wollte Linus aber nicht kompromittieren. Deshalb nahm er einfach nur seine Hand und rief: "Los geht's. Mach dich bereit für uns, du See!"

Da das Ufer etwas steinig war, waren sie vorsichtig. Als Linus bis zu seinem Knöcheln im Wasser stand, meinte er: "Ganz schön kalt." Jakob wurde etwas offensiver und grinste: "Denk an die Abkühlung. Wenn du weiter mit reinkommst, werde ich dich wärmen, versprochen." Linus drückte als Zeichen seiner Zustimmung einfach Jakob's Hand.

Es war echt kalt. Spätestens als sein Unterkörper im Wasser war, hatte Linus seine Abkühlung. Und als sie bis zur Brust im Wasser waren, hielt Jakob sein Versprechen und umarmte seinen Linus. "Ich werde dich für immer festhalten und wärmen, versprochen!", flüsterte er. Linus  spürte zum ersten Mal Jakob's Oberkörper. Sein Herz war nun wie ein Presslufthammer. Und von Abkühlung war nun auch keine Spur mehr. Ihm war richtig warm, angenehm warm.

Verträumt blickt Linus auf den See. Als er seine Augen wieder aufmacht, sieht er die Eichhörnchen.

"Was macht ihr denn hier? Ist eure Besprechung schon zu Ende?", fragt er. "Wir wollen die helfen", sagt Ardilla.

Linus seufzt: "Das ist total lieb von euch. Doch ihr könnt mir nicht helfen. Niemand kann mir helfen. Jakob ist  .... tot." Dann weint Linus wieder bitterlich.

Traurig sehen die Eichhörnchen ihn an. Ihre kleinen Köpfchen nicken sich zu. Die Entscheidung, sie ist richtig.

"Das wissen wir und wir können Jakob nicht zurückholen", sagt Squirrel. "Aber es gibt da eine andere Möglichkeit." 

Linus horcht auf. In sein verlassenes Herz schleicht sich wieder Hoffnung.

als der Himmel Feuer fing Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt