Es tut mir Leid

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Ich rutsche wieder ins Fantasy-zeug X3 
joa, leicht blutig, ein wenig strange und mit Drachen :D 

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NEIN!" Simara stürzte zu dem Drachen. "Nein, nein! Flash, bitte, Flash!!" Tränen liefen ihr die Wangen hinab. "Flash!", ihre zittrige Stimme versagte. Ein Tränenschwall ergoss sich über ihrem Gesicht. Simara legte ihren Kopf an die Brust des Drachen. Ihre Stirn berührte die Schuppen, ihre Hände hielten sich verzweifelt fest. Schluchzend stand sie da. Der Drache machte einen letzten kurzen Laut, die Augen schlossen sich langsam und die Bewegung war zu Ende. Ein Schatten legte sich auf Simaras Augen. Sie wirbelte herum, ihr Gesicht im Wahnsinn entstellt, voller Trauer und Wut. Es schien sie innerlich zu zerreißen. Simara schrie vor Schmerz auf, die Berge widerhallten ihren Ruf und ein Gespenstisches Echo war zu hören. In ihren Augen war nur Rache gespiegelt, mit gezücktem Schwert rannte die blindlings auf Josh zu. "Du… du! DU HAST IHN UMGEBRACHT!", schrie sie voller Wur und rammte ihr Kristallklinge in die Feldwand hinter ihm. So knapp neben seinem Kopf vorbei, dass einzelne Haare herunterfielen. Das Gestein bröckelte und Joshs blaue Augen weiteren sich vor Entsetzen. "WILLST DU WISSEN WIE ES IST TOT ZU SEIN? ER WEISS ES UND DU WIRST ES GLEICH ERFAHREN!", brüllte das Mädchen. Die Rache hatte von ihrer Seele Besitz ergriffen und leitete sie zu Dingen, die sie im Normalzustand nicht getan hätte. Die junge Frau zog die Klinge aus dem Berg. "Los, Kämpfe!", schrie die Josh an. Dieser versuchte zu fliehen, doch Simara versperrte den weg. Also hob er sein Schwert ebenfalls in die Lüfte und sofort raste das Simaras auf es ein. "Simara! Bitte! Das bist nicht du, du musst aufhören!", flehte Josh. Doch der Schmerz war zu groß, die Wunden zu tief und sie blutete. Sie blutete den letzten Rest verstand aus einem von Gefühlen übernommen Körper. Simaras Augen blitzten. Verbissen schlug sie auf Josh ein, vergaß jene Momente in denen sie eng umschlungen auf der Couch gesessen hatten, jene, in denen sie gelacht und gestritten hatten. Als die Klingen wieder mit einem lauten Geräusch aufeinander trafen, sprühten Funken. Mit der Kraft aller schlechten Gefühle, die sich aufgestaut hatten, parierte sie und schnitt Josh in den Arm. Er schrie auf und aus der Wunde tropften rote Flecken auf den Fels. "Sima…", flehte Josh. Der junge Mann sank in die Knie, als Simara ihm die Klinge emotionslos in das Bein rammte. Sie wollte ihn leiden sehen. In ihren Augen spiegelte sich die Blutlache, in der Josh hockte. Von oben herab blickte sie abfällig auf ihn hinab. "Bevor du mich tötest, lass mich die sagen, dass ich sich liebe, Sima!" Das  Mädchen stieß ein boshaftes Lachen aus. "Liebe ist nicht mehr wichtig in dieser Welt. Das war sie nie!", entgegnete sie. Ihre Hand schnellte nach vor und sie stieß das Schwert Josh bis zum Heft in den Magen. Er röchelte, spuckte Blut, die Augen wurden glasig. Blut sprudelte aus der Wunde, als Simara mit eiskalter Miene die Klinge langsam drehte und schließlich herauszog. Entsetzt weiteten sich die Augen des Jungen, er öffnete den Mund zu einem Schrei, jedoch bekam er keinen Ton über die Lippen. Nur nur die rote Flüssigkeit rann heraus, ihm die Kehle hinab und tropfte vor den Schuhen des Mädchens auf den Boden. Röchelnd hielt Josh sich die Hand an die Wunde. "Sima, ich-", er hustete abgehackt und erbrach sich vor ihr, die es über sich ergehen ließ." Ich liebe dich trotzdem…" Er sank noch mehr ein und flüsterte ein letztes Mal: "Sima…" Ein Funken in ihren Augen erkannte ihn, seine Stimme, seine Gestalt. 
Als das Mädchen das nächste Mal die Augen aufschlug sah sie um sich herum Chaos. Blut. Viel dieser zähflüssigen, roten Masse am Boden verteilt. Sie sah die Welt mit anderen Augen. Als sie an sich herunterblickte, war sie ebenfalls von dieser Körperflüssigkeit bedeckt. Und es war nicht ihr eigenes. Als sie Josh am Boden sah, seine Augen starrten in die Leere, das Gesicht schmerzverzerrt und der Körper zusammengekrümmt in einer Blutlache, entfuhr ihr ein entsetzter Schrei. Simaras Hände schlossen sich fassungslos um ihren Mund, sie schluchzte und wieder liefen ihr die Tränen in Strömen hinab. Sie fiel mit wie versteinertem Gesicht auf die Knie, nahm Josh's Kopf und bettete ihn auf ihren Schoß. Seine schwarzen Haare waren vom Blut verklumpt und verworren, wirkten so unecht und bizarr wie das gesamte Bild. Sima hob ihre Hand und mit versonnenen Lächeln fuhr sie durch die Frisur, als sie sich erinnerte, wie weich und angenehm sie war. Doch das war vorbei, erkannte sie mit verweintem Gesicht. Sie beugte sich hinunter, schloss seine Augen und gab ihm einen Kuss. Seinen allerletzten. Nie wieder würden sie gemeinsam irgendwo sitzen, liegen, stehen. Nie wieder gemeinsam jagen oder gejagt werden. Nie wieder würde sie sein Lächeln sehen, so strahlend, verführerisch, mit der Wärme verbunden, die davon ausging, nie wieder fasziniert dem Spiel seiner Muskeln zusehen, wenn sich seine andere Seite zeigte. Angewidert  ging sie zurück, blickte ihre Finger an. Die Finger, die ihre Liebe getötet hatten. Mit dem Schock, der jetzt erst zu ihr durchdrang stolperte rückwärts, bis sie an die Wand stieß. Sie realisierte jetzt erst, was sie getan hatte. Sie murmelte etwas und wurde lauter. "Ich bin eine Mörderin. Ich bin eine Mörderin! ICH BIN EINE MÖRDERIN!" Schreiend vor lauter Schmerz, Scham und Selbsthass warf sie sich zu Boden, riss an ihren Haaren, kratze sich selbst und brüllte immer wieder, dass sie ihn umgebracht hatte. Dann nach einer Ewigkeit wurde es still und Simara lag auf dem Boden und war vor Erschöpfung eingeschlafen. 

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