Katharina

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O.O hier kommt der kleine Creep, hier kommt der kleine Creep, und wenn er dich nicht erschreckt, dann bist du wie ich *sing und tanz*
okaaaay.... O.ô ja, das is ein wenig psychisch putt-putt ^^ aber ich mags :3

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Katharina. Ein Name, wie er nicht aristokratischer sein konnte. 
Mit leuchtenden Augen blickte er hinab auf die Schönheit, die da lag, gebettet in rotem Samt. Was er fühlen sollte, tat er nicht und doch stach es ihm in die Brust, wenn er die erblassten Wangen beäugte. 
Er streckte die Finger nach ihrem Gesicht aus und strich eine braune Haarsträhne daraus. Ihre wunderschönen, nachtblauen Blicke waren verdeckt von dem geschlossenen Augenlied, doch in Gedanken sah er sie vor sich. 
Welch bizarren Kontrast doch ihr gesamtes Bild gab... Dunkle Haare, helle Haut, eingehüllt in ein weißes, leichtes Kleid, welches sich nur zart von den elfenbeinfarbnen Tönen abhob. Ein spitzes Kinn schob sich aus ihrem Gesicht hervor, ließ sie erwachsen erscheinen. 
Was für ein Irrtum. 
Sie konnte kreischen wie ein kleines Mädchen und er hatte sie schreien gehört. Ziemlich lange war der Klang ihrer Stimme in der Luft gehangen und hatte seine Ohren umschmeichelt. Welch wunderbares Geräusch. 
Sein Finger fuhr ihre Gesichtskonturen nach, erreichten die Lippen, diese vollen, rosigen Lippen, die wie Blüten aus dem feingliedrigen Gesicht stachen. Wie gerne hätte er sie nun geküsst. Wäre sie fähig gewesen, hätte sie sich gewehrt. Seine Hand wanderte weiter, zum schwanenartigen Hals, der durch Würgemale befleckt war. Behutsam betrachtete er sie. Sie wirkten beinahe wie eine hübsche Halskette, die ihr Dekolleté zieren sollte und das war auch seine Absicht. 
Wieder stoppten seine Finger, nachdem er über die gewölbte Brust gefahren war. Sie drückten sich in eine kleine Höhle auf dem flachen Bauch, und fanden den Bauchnabel. Er machte ein paar andächtige Schritte, ein lautes Klacken hallte über den gefliesten Boden, als seine Schuhe ihn berührten. 
Die Finger strichen weiter, berührten ihre Schenkel, folgten ihnen bis zu den Füßen. Sie war barfuß und ihre Zehen erkaltet. Jede einzelne tippte er an und erfreute sich an der minimalen Reaktion ihres Körpers. Er trat zurück zu ihrem Kopf, erneut war ein lautes Geräusch zu hören, wenn er ging.  
Sonst wurde er in Stille gehüllt. Lag es an Katharina? Wollte sie keiner besuchen? Doch, aber er war der letzte. 
Er war immer der letzte gewesen. 
Ein eisiges Lächeln umspielte seine Lippen. Sie konnte sich nicht an mich erinnern, als ich sie abgefangen hatte. Wo ich sie doch geliebt habe.
Er nahm ihr Gesicht in die Hände und betrachtete es einige Augenblicke lang. Der Ausdruck, der darauf lag, war ruhig, keine Anzeichen dafür, was davor geschehen war. Niemand wird es wissen. Er beugte mich steif zu ihr hinunter. 
"Katharina, Katharina, Katharina", flüsterte er kopfschüttelnd. Nun zeichnete sich blanker Hohn in den leuchtenden Augen des Mannes ab. Wie kannst du nur so dumm sein? 
Seine dunkle Gestalt war bedeckt von einem dunklen Mantel, die Kapuze war tief ins Gesicht gefallen. 
"Hättest du mich geliebt, wäre das alles nie passiert..." Metallene Schnallen seines Gewandes scharrten am Holz, lauter durch den hohen Raum. Durch die bunten Fenster drang kaum Licht, und doch warf er Schatten auf sie. 
Eng an das Holz gepresst näherte sich sein Kopf dem ihren. Sanft drückte er ihr einen Kuss auf den Mund, auf ihre eiskalten Lippen, zog eine Nadel hervor und hob den Kopf an. Er legte das Werkzeuge dicht an ihr Gesicht. 

Und als der Mann gegangen war, stand 'Verräterin' eingeritzt auf Stirn der Toten in dem geöffneten Sarg.

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