... und die Liebe

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bei dem Titel, wer hätte es gedacht, hier gehts ausnahmsweise um was, für normaaaale menschen schönes, die Liebe *seufz* hach, lieben wir sie nicht alle? Ich wollte mal was normales schreiben, is in der selben nacht entstanden, wie Katharina :D 

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Ein warmer Schauer lief ihm den Rücken hinab.
Er hatte es sich nie träumen lassen! Sein Kopf kippte zur Seite und erblickte ein zauberhaftes Gesicht. Sie hatte die Augen geschlossen und durch eine kleine Öffnung ihres herzförmigen Mundes strömte warme Luft über seine Wangen. Ein zartes Lächeln umspielte seine Lippen. Auch wenn es nicht annähernd das war, was er fühlte. Es war, als wäre sein Herz gekettet gewesen und dann kam sie und hätte es gerettet. Zerzaustes, rotes Haar hing ihr ins Gesicht und er widerstand dem Drang, es zu glätten und hinter ihr Ohr zu manövrieren. 
Er spürte sie ganz nahe bei sich, ihren nackten Körper an seinem, gewärmt von der einer leichten Leinendecke, die auf ihnen lag. Ihr Bein hatte sie zwischen seine geschoben und wusste gar nicht, was sie damit in ihm auslöste. Seine Hand suchte unter dem Stoff der Decke nach ihrer Haut, fühlte ihre Schulter und streichelte darüber. Leicht flatterten ihre Augenlider, als Reaktion auf die Berührung. 
Er wanderte zu ihrem Nacken, und fuhr anschließend die Wirbelsäule entlang bis zu ihrer Hüfte. 
Diese kleinen, unbedeutenden Kontakte zwischen ihnen reizten ihn, jedoch auf andere Art. Sein Kopf hatte in ihrer Gegenwart längst abgeschaltet, nur sein Herz klopfte zuverlässig in seiner Brust. 
Vorsichtig rückte er näher zu ihr, bis nicht einmal mehr Luft zwischen die beide passte. Dabei knisterte die Decke und ihre bloßen Brüste rieben an seinem Oberkörper. 
Er konnte sie den ganzen Tag ansehen, ohne sie auch nur anfassen zu müssen. 
Es war nicht ihr wundervoller Körper, der sich seinem wohlwollend entgegenbog, die Erwiderung seiner lüsternen Blicke und die Hingabe, die sie ihm schenkte, nein, alles, was sie ausmachte, das war es, was ihn reizte. 
Ihr Temperament, das bei jede Diskussion zu einem Fluch werden konnte, im Gegensatz zu dieser Zärtlichkeit, wenn sie alleine waren. 
Das glockenhelle Lachen, wann immer sie etwas amüsant fand, und ihre strahlenden Augen, wenn sie sich freute. 
Dass sie sogar verschlafen, mit den Haaren in einem schlampigen Zopf, ungeschminkt und in bequemer Kleidung, derart anziehend wirkte, wie es keine vor ihr getan hatte. 
Genau deshalb war sie die, die er wollte. Sein Gesicht näherte sich ihrem, vorsichtig legte er seine Lippen auf ihre. Sie ergänzten sich nahtlos und sie erwiderte den Kuss, ohne die Augen zu öffnen. Weich schmiegten sich ihre Münder aneinander, ohne zu hetzten, im Genuss des Momentes. Sie schmeckte nach Kirschen, vielleicht ein Nebeneffekt des Lippenbalsams, doch es war so intensiv, dass es sicher auch von ihr kam. Wie in Zeitlupe löste er sich von ihr, sodass ihre Lippen noch einen Augenblick aneinanderhingen. 
Just in dem Moment, als der Kuss vorüber war, hoben sich langsam ihre Lider und zwei Smaragde glitzerten ihn an. In dem weichen Licht der Morgensonne funkelten ihre Augen beinahe noch mehr als sonst. Und jedes wie jedes Mal, stockte ihm der Atem. Sie war mit Abstand das schönste Wesen, dass er je gesehen hatte. Über ihren Haaren, ihrer Haut und den entblößten Schultern hatte die Sonne einen goldenen Schimmer gelegt, sie sah aus, als wäre sie vom Himmel gesandt worden. 
"Guten Morgen", flüsterte sie mit vom Schlaf belegter Stimme. Und das war der einzige Klang, der alles in ihm verrückt spielen ließ. Ihm wurde heiß und kalt, sein Herz pochte immer schneller und lauter, kleine Härchen in seinem Nacken stellten sich auf, während sein gesamter Körper von einer Gänsehaut bedeckt war. 
Ein leises Lachen drang von ihren Lippen und wieder wurde er von wohligen Schauern überschüttet. Behutsam schmiegte er sich an sie und brummelte eine Erwiderung in ihren Hals. Ihre schlanke Hand streichelte über seine Rücken, auf und ab, während das Leinen immer weiter von ihren Körpern rutschte. Instinktiv begutachtete er ihren Leib, was ihn auf's Neue erregte. 
Eng umschlungen lagen die Beiden auf dem Bett, während die Sonne anstieg und der Tag langsam erwachte, schlummerten sie immer in ihren persönlichen Traum. Lange sagte keiner von ihnen etwas, er genoss den Duft ihrer Haare, ihre Nähe, das Gefühl ihrer Haut auf seiner, sie spürte den Atem in ihrem Nacken, seinen harten Körper angeschmiegt an sie und den beschleunigten Herzschlag in seiner Brust. 
Überall breitete sich Wärme aus, das Gefühl von Geborgenheit, Zufriedenheit und Ruhe. Und nur einen Moment weiteten sich ihre Augen, in ihnen glomm Freude, als er vier Worte sagte. Es war ein Satz, der Antwort verlangte, eine Antwort, die er längst kannte und doch stellt er die Frage. Sie wurde erfasst von einer Welle aus Begeisterung und etwas, wofür es keinen Namen gab. "Ich liebe dich", murmelte sie an sein Ohr und presste sich noch näher an ihn. Und er nickte, flüsterte "Ich dich auch..." und schlang die arme fester um sie. So schliefen sie wieder ein, in einem Rausch voller Glück. 

Denn die Frage, die er gestellt hatte war eine einfache. 
❤❤❤ ~Willst du mich heiraten?~ ❤❤❤

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