Ungewollter Besuch und "Vergiss nicht, ich weiß wo du wohnst!"

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Am nächsten Morgen gähnte Taka herzhaft, wieder ein neuer Arbeitstag. Er hatte heute wieder zweite Schicht im Kellnern, also müsste er anfangen sobald Saku (seine Kollegin) um 10 Uhr fertig war. Er verbrachte seine Zeit also noch ein wenig auf dem Sofa und las einen Manga. Als er dann pünktlich ein paar Minuten vor zehn in den Speisesaal trat, erlebte er eine Überraschung. Am Tisch neben dem Fenster saß... Toru. Taka blieb der Mund offen. Wie konnte das sein? Woher wusste Toru wo...? Er war nun gänzlich verwirrt.

Langsam ging er auf den Mann zu. Er versuchte so gelassen wie möglich zu wirken. „Was darf es sein?" fragte er gespielt freundlich. Toru drehte sich zu ihm. „ Ah, ich hab schon mein Wasser, danke. Aber eigentlich bin ich hier um zu fra..." doch Taka hatte mit dem „ich hab schon mein Wasser" auch schon kehrt gemacht und war zum nächsten Tisch gegangen. Um fünf hatte er Feierabend, der Junge hatte kurzfristig beschlossen wieder zuhause zu schlafen, da es nun eh keinen Unterschied mehr machte. Er zog sich also seine Jacke über und marschierte, sich beim Chef verabschiedend, aus dem Restaurant.

Davor wartete... Toru. Doch das ignorierte der junge Morita gekonnt und machte sich auf den Weg zu seiner Pension. Der Bandjunge folgte ihm noch ein ganzes Stück des Weges und versuchte nochmal auf ihn einzureden, gab es jedoch bald auf und so trennten sich ihre Wege.

Taka's üblicher Tagesablauf sah in den folgenden drei Tagen so aus: Schlafen, aufstehen, fertigmachen, mit Toru gemeinsam, oder auch nicht ganz gemeinsam, zum Restaurant gehen, arbeiten, mit dem Jungen auf einem der Plätze, ohne dass er jemals mehr als ein Wasser bestellt hätte, mit Toru gemeinsam... nicht ganz... heimgehen, schlafen. Am dritten Tag hatte Taka eine miese Laune. Sein Chef sprach ihn am Vortag auf Toru an, er fand es nicht gut, dass der Junge einen Platz besetzte, auf dem eine wartende Familie hätte sitzen können und dann immer nur ein Wasser bestellte. Taka sah den Sinn, doch er wollte Toru nicht ansprechen, das käme ihm vor, als würde er sich eine Blöße geben. Doch der Junge hörte nicht damit auf ins Restaurant zu kommen, bis Taka irgendwann genug hatte und sich zusammenriss. Langsam schlenderte er auf Toru zu. „ Sag mal, du bist doch sicher nicht täglich hier, weil dir das Wasser so sehr schmeckt, sag was du willst, aber dalli ich hab zu tun." zischte Taka ihm zu. Toru war anfangs ein wenig verwirrt, er hatte nicht damit gerechnet, dass Taka einfach so zu ihm kommen würde.

„Immer noch das Gleiche wie vor 2 Wochen." antwortete er dann doch und Taka rollte genervt mit den Augen. „ Ich dachte ich hätte deutlich gemacht, dass ich keinesfalls deiner lausigen Band beitrete du ...Stalker! Und jetzt verschwinde, wir brauchen den freien Platz."merkte Taka an. Doch Toru gab nicht auf. „ Komm schon, du weißt gar nicht, ob die Band „lausig" ist. Wenn du schon nicht gleich beitrittst, dann hör es dir zumindest an..." bettelte er. Der Andere war ein wenig verwirrt, wieso gab er nicht auf und... „Du meinst, wenn ich einmal zu einer Probe komme lässt du mich in Ruhe?" hackte er vorsichtig nach. Toru nickte daraufhin eifrig... „Genau!" „Von mir aus. Sag mir Wo und Wann und dann verschwinde endlich!" seufzte Taka. Der andere Junge schien zufrieden mit der Antwort. Er schrieb einen Ort und Zeitpunkt auf einen Zettel und packte seine Sachen. Doch bevor er endgültig aus der Tür war, rief er Taka noch zu. „Aber denk nicht mal dran nicht zu kommen, vergiss es, ich weiß wo du wohnst!" und mit diesen Worten war der Braunhaarige verschwunden und Taka atmete auf.

The Story of a FrontmanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt