Ein Blick in die Vergangenheit

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Kapitel 1

Taka schlenderte lustlos den Gang zum Tonstudio von News entlang. (News ist eine japanische Popgruppe aus Jugendlichen, in der Taka einmal gesungen hat) Er hatte absolut keine Lust aufs Training, doch was blieb ihm anderes übrig als hinzugehen. Seine Eltern wollten es so, sich ihren Willen zu widersetzen wäre keine gute Idee, bat er doch erst darum die Schule abbrechen zu dürfen.

Taka war zwar erst 16 geworden, doch an diesem Ort hielt er es nicht mehr aus, seine Klassenkameraden kamen nicht gut mit ihm zurecht. Die meisten wollten sich anfangs sogar mit ihm anfreunden, doch der Junge konnte solche Fake-Beziehungen nicht ausstehen und jubelte diese Leute ziemlich unwirsch ab. Seit er geboren wurde, sagten ihm alle,dass er etwas besonderes sei. Egal ob sie es ernst meinten oder nicht, die meisten umschmeichelten ihn nur deshalb, da er aus reichem Haus kam und zwei berühmte Sänger als Eltern hatte.

Anfangs in der Grund und Mittelschule besaß er noch einige Freunde, na gut in der Grundschule war es den Kleinen nicht so wichtig, ob er reich oder arm war.

Erst in der Mittelschule fingen die Leute dann an, ihren Kindern einzutrichtern, dass sie sich unbedingt mit Taka anfreunden sollten, da sie glaubten ihre Kinder würden davon profitieren. Das taten sie anfangs auch, denn der ahnungslose, junge Moriuchi dachte sich nichts dabei und freute sich darüber, dass er so viele Freunde hatte. Irgendwann in der zweiten Klasse hörte er einem seiner Mitschüler zufällig dabei zu, wie er einen anderen Jungen anschrie. Der kleine Moriuchi versuchte dazwischen zu gehen und den Streit zu stoppen, doch der andere Junge war so in Rage, dass er Taka unsanft weg schubste und ihm außerdem noch etwas nach schrie: „Misch dich nicht in anderer Angelegenheiten ein du Idiot, du bist selbst so blind und merkst nicht, dass deine "Freunde" dich alle belügen und nur etwas mit dir zu tun haben wollen, weil deine Eltern berühmt sind. Wie willst du da eine Angelegenheit zwischen richtigen Freunden lösen wollen, wenn du selber keine Ahnung hast Pummelchen, häh?" ( Ja, Taka war damals wohlgenährt, aber nicht dick) Dieser Satz traf ihn damals tief, er war danach krank geworden und eine Weile nicht zur Schule gekommen. Währenddessen machte er sich Gedanken darüber, was der Junge sagte, er kam zu dem Entschluss, dass es vielleicht nur ein dummer Scherz war, doch als er wieder gesund wurde und er zur Schule ging merkte Taka bald, dass der Mitschüler Recht behielt.

Der Junge wusste damals absolut nicht, wie er mit dieser Situation umgehen sollte, also zog er sich immer mehr zurück. Auch seinen „Freunden" fiel auf, dass der Schwarzhaarige sich veränderte, doch sie machten sich nur Sorgen darüber, was ihre Eltern sagen würden, wenn ihre Verbindungen zu dem wohlhabenden Jungen abrissen. Zu der Zeit war er gerade 13 geworden.

Sein Alltag veränderte sich, statt mit seinen „Freunden" zu spielen, lief er nach der Schule so schnell es ging heim, dort verbarikadierte er sich und hörte stundenlang Musik, nicht das, dass seine Eltern wollten das er hörte, sonder Rock: Nirvana, Linkin Park, Foo Fighters usw.

Er kaufte sich die Alben der Bands in einem Gebraucht-Shop, so dass seine Eltern nicht mitbekommen würden, dass auf seinem Konto mehr fehlte als das Essensgeld.
Einige Male hatte Taka dafür auf Nahrung verzichtet. Auch wenn seine Familie wohlhabend war, führten seine Eltern die Ausgaben ihrer Kinder mit strenger Hand, sie wollten sie nicht zu Rüpeln erziehen, die mit Geld um sich warfen und protzten. Diese Erziehung war eindeutig richtig gewesen, doch das war Taka damals nicht eingegangen.

In dieser für den Jungen schweren Zeit wollte er sich auch keine Hilfe holen, also zog er sich immer weiter in seine Musik zurück und kapselte sich immer mehr ab, der einzigem dem er sich ab und zu öffnete war sein 7 Jahre alter Bruder Hiroki, den er nicht davon abhalten konnte in sein Zimmer zu spazieren, wenn Taka keine Tränen über die Wangen des Jüngeren kullern sehen wollte. Hiroki war keine Nervensäge, deshalb machte es Taka nichts aus wenn er da war.

So gingen die Tage vorüber. Zuerst war er in der Schule, dann bummelte er in der Mittagspause in den Cd-Shops herum, statt etwas zu essen, dies hatte natürlich Auswirkungen auf den Körper des mittlerweile fast 14 jährigen. Taka nahm ganz schön ab, ihm selber fiel es nicht auf, aber in der Schule redeten die Kinder schon darüber. Auch wenn sie sich nicht freiwillig mit Taka anfreundeten, hassten sie ihn nicht, sondern wussten einfach keinen Rat mit ihm umzugehen.

Sobald die Schule vorbei war, lief er, wenn Taka nicht zu seiner Gesangs-, Gitarren- oder Klavierstunde musste, die er seit seinem 4. Lebensjahr erhielt, direkt nach Hause. Er wollte die Unterrichtsstunden nicht aufgeben, selbst wenn er ganz sicher nicht in die Fußstapfen seiner Eltern treten und Enka Sänger (japanische Volksmusik) werden wollte, mochte Taka den Unterricht. Auch als zukünftiger Rockmusiker, was Takas größter Traum war konnte man von solchen Lehren sicher profitieren.

Zuhause legte er sich auf sein großes schwarz überzogenes Bett, schaltete Musik ein und spielte nach einer Weile ein wenig Gitarre. Zwischendrin kam Hiroki ihn besuchen. Dieser lies meistens die Tür schwungvoll aufknallen, schloss sie dann ganz leise wieder zu und stand dann mit seinen großen Augen und unschuldigem Blick im Raum. „Entschuldige Onii-san"(Ausdruck für großer Bruder) murmelte der Jüngere und sah schuldbewusst zu Boden . Taka lachte dann innerlich nur und sagte, dass der Jüngere nächstes Mal etwas vorsichtiger sein sollte.

The Story of a FrontmanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt