„Neala Kent ! Heute ist es so weit, wir werden jetzt den Stein loslassen", sagte die feierlich klingende Stimme von ihrem Bruder Felix. Er öffnete die kleine Kapsel, in der sich der Antendoit befand und ließ ihn davon schweben. „Los Neala, nun musst du ihn suchen!" Heute war der Tag an dem sie endlich den Stein von Agatha, den ihre Familie jahrelang weitervererbt hatte, bekommen sollte. Schnell rannte das Mädchen in den Garten um nach dem Antendoiten zu suchen. Sie sah unter jedem Blatt nach, aber sie fand ihn nicht. Doch kurz bevor sie die Suche aufgeben wollte, entdeckte sie hinter einer Sonnenblume etwas Glitzerndes. Sie näherte sich der Blume langsam, denn sie wollte den Stein nicht verscheuchen. Als sie nah genug war, griff sie nach ihm und hielt ihn fest in der Hand. „Ich hab ihn!" jubelte sie laut. „Endlich bin ich ein Anthet".
______________________________________„Ha Azuro, du zieht wie immer den Kürzeren", lachte Azuros großer Bruder Antonio und zeigte ein hämisches Grinsen. „ Du bekommst keinen Antendoiten und gehst damit auf eine Schule für Anti-Antheten, ha ha!" Azuro Kyroge gähnte, Er kannte diese Masche schon in und auswendig, und er wusste es würde nichts bringen, wenn er jetzt etwas erwidern würde. „War klar, dass du keinen bekommst, du bist nicht wie wir, wir haben alle braune Haare und du hast.... ." Da unterbrach ihn sein Mobopfer doch und vollendete den Satz mit verstellter Stimme: „Schwarze! Und wir haben grüne Augen und du hast dunkelblaue!" Antonio sah ihn verblüfft an: „Du kannst nicht etwa Gedanken lesen, oder?" fragte er zögernd. Azuro antwortete „ Nein, kann mir nur deine Sätze, die du übrigens schon tausendmal wiederholt hast, gut merken." Antonio sagte nichts mehr. Azuro war mehr als froh darüber. Ja für die Kyroges war es sicher, Azuro würde kein Anthet werden. Doch davon ließ er sich nicht einschüchtern. Den ganzen Tag suchte Azuro schon die Gegend ab, in der Hoffnung, in den Gebüschen etwas Glitzerndes zu finden. Langsam verlor er aber die Geduld. Die Antendoiten kamen zu den Menschen, die sie bekommen sollten, doch das war sehr selten. Heutzutage vererbten die meisten ihre Antendoiten an ihre Kinder weiter. Es ist nämlich so, dass sich nach der Vollendung der Schulzeit ein kleiner Teil des Steins ablöst und einen „neuen" bildet, der aber nur bis ans Ende des Lebens der Person die ihn trägt hält. Azuro hatte all diese Dinge von seiner Schwester Penelope gehört, die etwas netter als Antonio war.
Am Abend dieses Tages wollte Azuro einen Spaziergang machen, natürlich um noch ein letztes Mal sicher zu gehen, dass er kein Anthet war. Es war kühl und die frische Nachtluft wehte Azuro durch seine schwarzen Haare. Er konnte diesen kleinen Ausflug allerdings nicht richtig genießen. Der Junge sah in jedes Gestrüpp, an dem er vorbeikam und schaute unter jeden großen Stein. Viele Leute die an ihm vorbei gingen zeigten kopfschüttelnd auf ihn. Doch so sehr er auch suchte, er fand nichts. Enttäuscht machte er sich auf den Weg nach Hause, als er plötzlich etwas glitzern sah. Hoffnungsvoll lief er darauf zu. Es war ein Stück Metall, das in der untergehenden Sonne gefunkelt hatte. Azuro gab auf. Es hatte keinen Sinn weiter zu suchen.
Zu Hause angekommen, klopfte er sich die Schuhe auf dem Abstreifer ab und schlüpfte heraus. Er wollte sie mit ins Haus nehmen, da bemerkte er einen etwas größeren Klumpen, der noch im Profil eines Schuhes steckte. Es war ein Stein der ihm nicht nur wage bekannt vorkam, denn es war ein Antendoit! Azuro konnte gar nicht so schnell reagieren, da löste sich der Stein vom Schuh und flog durch die bereits geöffnete Haustür. „Auf keinen Fall wirst du mir nun entkommen", zischte er und stolperte ins Haus. Dabei stieß er die Haustüre versehentlich noch weiter auf. Panisch riss er die Hände in die Höhe und ruderte wild um sich, damit der Stein nicht wieder davonfliegen konnte. Kurz dachte er schon, den Antendoiten erwischt zu haben, doch dann war er aus seinem Sichtfeld verschwunden. „Das darf doch nicht wahr sein!" schimpfte Azuro und raufte sich die Haare. Dabei spürte er ihn. Er klebte an seiner Hand. Erleichtert schloss der junge Kyroge die Tür und ging in die Küche. Es war sehr ruhig im Haus, das war Azuro nur recht. Er holte ein leeres Essiggurkenglas aus dem Schrank, schraubte es auf und wollte den Antendoiten dort hineingeben, doch das ging nicht, denn der Stein klebte auf seiner Hand und lies sich nicht abschütteln. „Warum gibt es zu diesem Stein keine Bedienungsanleitung!" murmelte Azuro. „Antendoit, geh runter!" und in diesem Moment fiel der Stein auf den Boden. Aus Fehlern lernt man, und so glaube er jetzt zu wissen, wie es funktionierte. „Antendoit, hoch!" sagte er nun und der Stein schwebte in der Luft. So war es für Azuro kein Problem mehr, sein wertvolles Fundstück in das Glas zu lenken und ihn mit in sein Zimmer zu nehmen.
Weiß nicht was ich wirklich dazu sagen soll... Ähm... Danke fürs Lesen, hoffe es gefällt 😅😊
Vlt wartet auf uns ja irgendwo auch ein Antendoit, der uns unsere Wünsche erfüllen kann😉Tsuna-saw-ada
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Antendoit - Abenteuer in einer anderen Welt
FantasyAntedoiten sind magische Steine, die ihrem Träger dazu verhelfen mehr oder weniger Wünsche auszuführen. Vor langer Zeit wurde eine Schule gegründet, um Kindern, die ihren Antendoiten geerbt oder sogar selbst gefunden haben in die geheimnisvolle Welt...