Der Kampf und die Einsicht

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"Battle Start!", brüllte Professor Shelton. Azuro war gleichzeitig geschockt, aufgeregt und entschlossen. Allerdings hatte er keine Zeit sich mit einem dieser Emotionen genauer zu beschäftigen. Miko startete bereits seinen Direktangriff. Azuro konnte zwar ausweichen, doch trotzdem traf Mikos Attacke in gewisser Hinsicht, denn sie machte ihm nur noch deutlicher, dass sein Volkschulfreund gerade in sein altes Schema zurückfiel. Der Schwarzhaarige bewegte sich wie in Zeitlupe und reagierte als hätte er vorher Schlaftabletten geschluckt. Das machte seinen Gegner noch wütender.

„Du Idiot, du bist ja der gleiche Versager geblieben wie damals. Schläfst du, warum bist du so abwesend? Ich möchte fair gegen dich gewinnen!" Miko geriet immer mehr in Rage und Azuro wusste, dass er gleich einen seiner berühmten Wutanfälle haben würde. Das war die Kehrseite seines Freundes. Wenn er wütend wurde, hatte er sich nicht mehr unter Kontrolle. Azuro musste es einige Male miterleben. Das war auch der Grund, warum Miko die Grundschule wechselte.

Ein Schlag von der Seite traf Azuro in diesem Moment und er taumelte nach hinten. „Verdammt, ich bekomme meinen Kopf nicht frei. Wenn das so weitergeht werde ich gleich zum zweiten Mal als Vollidiot vor allen da stehen", dachte er verzweifelt. Warum war er nur so ein hoffnungsloser Versager, sahen nicht alle die ihm etwas bedeuteten, die er gerne hatte, dasselbe in ihm. Sein Bruder hatte ihn nie ernst genommen und immer gesagt, wie dämlich er wäre. Seine Schwester sah in immer mit so einem mitleidigen Blick an, das arme Würstchen, das keine Freunde hat. Seine Eltern, die mit Schuld daran waren, dass sein einziger Freund die Schule wechseln musste. Dieser aggressive Lehrer, der in hämisch auslachte und Secret...

Azuro kämpfte mit den Tränen. Er wollte doch nur dazu gehören ohne sich ständig beweisen zu müssen. Mitten in seine Gedanken mischte sich nun wieder Mikos Stimme, der mittlerweile mit beiden Fäusten auf den verzweifelten Jungen einprügelte und dabei schrie: „Du Versager Azuro! Wehr dich doch endlich!" Aber dieser sank zu Boden und vergrub sein Gesicht in den Händen. Es sah so aus, als wollte er sich so gegen die Tritte schützen, tatsächlich aber versteckte er seine Tränen. Gab es den gar nichts, dass ihn aus dieser Situation retten könnte. Er hatte allen Mut verloren und wollte einfach nur aufgeben.

„Halt, was tust du da Miko, lass Azuro in Ruhe! Tu ihm bitte nicht noch mehr weh!" drang plötzlich Nealas Stimme zu ihm durch. Azuro hob seinen Kopf und der Tritt der ihn jetzt traf, nahm ihm fast die Besinnung. Ein unsagbarer Schmerz drang durch seinen Körper und er hörte gerade noch wie Shelton zu Neala sagte: „Lass ihn, der Kleine kommt nur zur Einsicht, wenn er am Boden ist." Allerdings klang seine Stimme eher nach: „Los, mach ihn fertig!"

Neala jedoch wollte sich nicht abwimmeln lassen. „Er liegt doch schon am Boden! Miko, bitte hör auf!" rief sie mit zorniger Stimme und wollte schon an ihrem Professor vorbeieilen. Da sah sie Azuro aufstehen. Kurz trafen sich ihre Blicke und jetzt wusste der Junge, für wen er diesen Kampf bestreiten würde. Er hatte einen Menschen gefunden, für den er jederzeit alles geben würde und der an ihn glaubte, der ihm vertraute. Er wusste nicht, wie er dieses Gefühl beschreiben sollte, das ihn durchströmte, doch er hatte durch Neala entdeckt, dass es Leute gab die ihn mochten. Sein Meister, Gottfried zum Beispiel, Percifus, Nico und Sai. Er war bereit für diese Leute alles zu geben. Neala sollte keine Träne für ihn verweinen.

Nun ging alles sehr schnell. Azuro richtete sich auf und als Miko ihn erneut treten wollte, fing er den Tritt ab. In das rote, wutverzerrte Gesicht seines Gegners schlich sich für Sekunden, Erstaunen und Unsicherheit. Diesen Moment nutzte Azuro um seinen ersten Treffer zu landen. Nachdem Miko den Schock überwunden hatte, stand er wieder auf und schüttelte sich. Es war noch nicht vorbei. Er lief jetzt erst zu seiner Höchstform an. Sie lieferten sich einen verbissenen Zweikampf. Azuro war wendig wie noch nie und wich jedem Schlag aus. Doch dann tat sein Freund etwas, mit dem er nicht gerechnet hatte. Miko nahm seinen Antendoiten und schoss einen stark gepressten Luftball auf ihn los. Mit einem noch sehr wackeligen und alles andere als perfekten Flickflack jedoh, konnte Azuro dieser Attacke um Haaresbreite entkommen.

Ohne Handschuhe würde aber er keine Chance haben. Er musste verhindern, dass Miko in seinem „Rausch" noch jemand anderen verletzte. Also startete er einen Angriff, legte all seine Kraft in diese Attacke, preschte vor und schlug zu. Das Letzte was er sah, war wie Miko kreidebleich wurde und mit den Worten: „Tut... mir... leid, Azuro", zu Boden ging. Danach verlor er das Bewusstsein.

Vielen Dank fürs Lesen😊

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