Mit hochgezogenen Augenbrauen wurden die nassen Flecke im Flur von Herrn Professor Antegon wahrgenommen. Er machte die Runde um die Erstklässler zu wecken. Als er vor dem Zimmer der drei Jungen stehen blieb, endete die nasse Spur. Er öffnete die Tür und sah auch gleich das pitschnasse Gewand auf dem Boden liegen. „Guten Morgen!" trällerte der Lehrer und erkannte auch den Übeltäter. „Wo um Himmels Willen bist du so nass geworden?" fragte er Azuro. Dieser hatte ein knall rotes Gesicht und Schweißperlen auf der Stirn. Offensichtlich hatte er den Ausflug doch nicht ganz unbeschadet überstanden. Die Schlangenhaut hatte ihn zwar vor den Verbrennungen geschützt aber die Erkältung hatte er sich selbst eingebrockt.
Niko und Sai waren bereits aus den Betten gekrochen und wunderten sich nicht mehr über Azuro. „Er ist und bleibt ein Einzelgänger" hatten Beide erst gestern zu einander gesagt. Für einen Tag musste Azuro in die Krankenstadion. Da er über den Umgang mit einer Schlangenhaut keine Ahnung hatte, nutzte er die Zeit dort um darüber nach zu lesen. Denn er wusste eines: Er würde niemals auch nur noch einen Schritt in Percifus Höhle machen. Außerdem wollte er morgen Abend zu der Disco gehen. Penelope, seine Schwester, hatte ihm schon einen Krankenbesuch abgestattet und ihm vorgeschwärmt, wie toll es bei dieser Disco sein würde und wie sehr sie sich wünschte, dass er käme. Am späten Nachmittag besuchten ihn auch seine Zimmerkollegen. „Ich bin so froh, dass es dir wieder besser geht. Glaubst du, du kannst morgen schon zum Unterricht kommen?" fragte Nico und reichte Azuro ein paar Süßigkeiten. „Zur Stärkung", grinste er und zog sich einen Stuhl ans Bett. Sie quatschten einige Zeit, dann bat Azuro: „Sai, kannst du mir was aus dem Zimmer holen? Ich denke ich weiß, wie ich schneller zu Kräften kommen kann." Er erklärte ihm wo er es finden konnte und bedankte sich auch gleich bei den Beiden. Schließlich hatten sie nie Alarm geschlagen, wenn er des Nachts seine Ausflüge machte. Als Sai mit der Schlangenhaut in einer Trainingstasche zurückkam, staunten seine Freunde über diesen kostbaren Fund und dessen Fähigkeit. Sie wussten, irgendwann, würden auch sie so etwas brauchen.
Mit Hilfe der Reptilienhaut schaffte es Azuro wirklich am nächsten Morgen, Fieberfrei zu sein. Und nach langem hin und her mit der etwas mürrischen Krankenschwester, durfte er auch wieder am Unterricht teilnehmen.„Super! Du bist wieder ok. Wie fühlst du dich?" hörte er als erstes Nealas Stimme als er in das Klassenzimmer trat. Er freute sich auch sie wieder zu sehen, doch aus den Augenwinkeln hatte Azuro jemanden bemerkt, der ihm bekannt vorkam. „Miko? Bist du das? Wie kann das sein?", meinte er verwundert. Der blonde Junge grinste, legte sein Buch zur Seite, stand auf und lief nach vor um seinen alten Freund an sich zu drücken. „Mann,... ist echt lange her. Wenn ich richtig liege, seit der zweiten Klasse Grundschule, oder?" lachte Miko und sah sich seinen Freund von oben bis unten an. „Du bist mehr denn je, das glatte Gegenteil von mir, Zero. Schwarz wie die Nacht und na ja, wahrscheinlich nicht sportlicher als damals." Er klopfte Azuro freundschaftlich auf die Schulter. Nun mischte sich Neala ein und fragte etwas verwirrt: „Zero? Soll das etwa dein Spitzname sein?" Sie sah Azuro an und bemerkte gleich seinen verärgerten Blick. „Wegen der Sache waren wir uns nie einig. Ich habe nie zugestimmt, dass du mich Zero nennen darfst", sagte er etwas mürrisch. „Nun komm schon, du bist für mich seit der ersten Klasse „Zero". Das kommt, weil du im Sport eine Null bist. So ist der Spitzname entstanden", klärte er Neala auf und freute sich über seinen Ideenreichtum. Als er aber merkte, dass er seinen Freund damit kränkte, meinte er zu ihm: „Ist doch nicht so schlimm, oder? Es war ja nicht böse gemeint, wenn du willst, kann ich auch einfach Azuro sagen, oder wie wäre es mit Azu? Zuro?" „Ne, Azuro reicht völlig Miko. Aber warum bist du eigentlich hier? In deiner Familie gab es seit Generationen keinen Antendoit, das hast du mir selbst erzählt." Gab er zurück und war gespannt, was sein Freund ihm antworten würde. Doch bevor Miko etwas sagen konnte, betrat Frau Professor Lavenda den Klassenraum. Mathematik war ein wichtiges Fach für Antheden und sie versuchten sich alle gut wie möglich zu konzentrieren.
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Antendoit - Abenteuer in einer anderen Welt
FantasyAntedoiten sind magische Steine, die ihrem Träger dazu verhelfen mehr oder weniger Wünsche auszuführen. Vor langer Zeit wurde eine Schule gegründet, um Kindern, die ihren Antendoiten geerbt oder sogar selbst gefunden haben in die geheimnisvolle Welt...