Kapitel 1

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Ein lautes Geräusch lies mich hochschrecken. Um mich herum war es dunkel und kalt. Ich versuchte zu atmen, jedoch war die Luft so stickig, dass ich kaum atmen konnte. Wo zur Hölle war ich und was passierte hier? Langsam tastete ich mich am Boden entlang. In einer Ecke angekommen versuchte ich aufzustehen. Die Wände waren aus Gitter, es kam mir fast so vor als wäre ich in einer Art Metallbox. Nein, das konnte nicht sein. Das hier ist bestimmt nur ein böser Traum. Ein Traum der sich sehr real anfühlte. Scheiße, das ist kein Traum. Ich war in einer Box gefangen. „Hallo! Kann mich irgendjemand hören?", schrie ich so laut wie ich nur konnte. Es kam jedoch keine Antwort. Die Stille trieb mich noch in den Wahnsinn. Das einzige was ich hörte war mein Herzschlag. Plötzlich blieb die Box abrupt stehen und ich fiel nach hinten. Ein stechender Schmerz fuhr in meinen Rücken und ich fing an zu fluchen. Ein Knirschen ertönte und die Box fing an sich zu öffnen. Grelles Licht fiel herein und ich hielt meinen Arm schützend vor mein Gesicht.

Stimmen, ich hörte Stimmen. Ich hörte ein Geräusch neben mir, es klang nach Schritten. Jemand war hier. Mit zusammengekniffen Augen versuchte ich irgendetwas zu erkennen. Es war ein Junge mit dunkelblonden Haaren und einem finsteren Gesichtsausdruck. „Hey du, alles ok bei dir?", er packte mich am Arm und half mir auf die Beine. „Danke", flüsterte ich kaum hörbar. Nun stand auch ein zweiter Junge neben mir, er war dunkelhäutig und wirkte durch seine Größe und Statur etwas einschüchternd. Die Beiden halfen mir aus der Box. Mein Rücken schmerzte immer noch, ich versuchte mir jedoch nichts anmerken zu lassen. Meine Augen hatten sich in der Zeit an das Licht gewöhnt und ich fing an mich im Kreis zu drehen. Okay ich war auf einer Wiese umgeben von riesig großen Wänden und ein Haufen Jungs starrte mich an. Ich versuchte nicht noch mehr in Panik zu verfallen, was in diesem Moment jedoch leichter gesagt als getan war. 

„Okay, wo in aller Welt bin ich und wer zur Hölle seid ihr?" Der dunkelhäutige Junge kommt auf mich zu. „Hallo Frischling. Mein Name ist Alby und du bist auf unserer Lichtung, mehr kann ich dir im Moment leider nicht sagen. Kannst du dich an irgendetwas erinnern, wie deinen Namen zum Beispiel?" Meine Augen wurden groß und mein Herz fing an zu rasen. Ich versuchte mich an etwas zu erinnern, jedoch wusste ich nichts mehr. Mein Kopf war komplett leer, ich wusste nicht mal mehr meinen Namen. „Nein, ich kann mich an nichts erinnern. Was zur Hölle ist hier los? Was zur Hölle ist mit mir los?" Alby legte seine Hände auf meine Schultern, was mich kurzzeitig beruhigte. „Keine Sorge, das ist normal. Niemand von uns konnte sich anfangs an seinen Namen erinnern." Nun mischte sich der dunkelblonde Junge ein. „Seit wann schicken die Mädchen zu uns hoch? Sehen wir so aus als würden wir hier eine Putzfrau gebrauchen." Er musterte mich von oben bis unten. Sein Blick war fast schon angeekelt von dem was er sah. Ich konnte meinen Ohren nicht glauben, hat er mich gerade als Putzfrau bezeichnet. Meine Hände ballten sich zu Fäusten und ich stellte mich vor diesen Idioten. „Sag das noch einmal und ich zeig dir was ein Mädchen so draufhat!" „Gally beruhige dich, lass sie in Ruhe. Sie wird ihren Platz hier finden, genauso wie jeder von uns. Verstanden?" Alby stellte sich zwischen uns, um die Situation zu entschärfen. Gally hieß dieser Vollidiot also.

Ein Junge kam auf uns zugelaufen. Er war kleiner und jünger als die anderen. „Frischling, das ist Chuck. Er wird dir die Lichtung zeigen.", mit diesen Worten machte sich Alby auf den Weg zu einer Hütte. „Hallo Chuck, freut mich dich kennenzulernen.", ich lächelte leicht. Er sah mich mit einem dicken Grinsen an und schon packte er mich am Arm. „Komm schon sonst wird es noch dunkel." Chuck führte mich gefühlt stundenlang im Kreis herum und versuchte mir alles und jeden zu zeigen. Mein Kopf war kurz davor zu explodieren, aber er meinte es nur gut mit mir. „Hey Chuck?" Er schaute mich mit einem fragenden Blick an. „Was befindet sich eigentlich hinter diesen Mauern? "Ich sollte es dir eigentlich nicht sagen, aber dahinter befindet sich ein Labyrinth. Mehr werden dir aber die anderen Jungs erzählen, sobald sie es für richtig halten." Meine Augen wanderten zum Eingang des Labyrinthes. Ein kalter Schauer lief mir den Rücken herab. Zu guter Letzt brachte mich Chuck zu den Schlafplätzen und half mir meine Hängematte aufzuhängen. Sie war direkt neben seiner, was mich nicht im Geringsten störte, da er bis jetzt einer der einzigen ist, die sich überhaupt mit mir abgeben wollen. Chuck gab mir eine kurze Verschnaufpause.


The Maze RunnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt