Kapitel 13

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Am nächsten Morgen wurde ich von Minho geweckt. „Guten Morgen. Lass und Thomas aus der Grube holen.", er lächelte mich an. Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen. Sofort sprang ich aus meiner Hängematte. Ich hatte etwas zu viel Schwung, dadurch haute es mich fast, mit dem Gesicht zuerst, auf den Boden. Minho war jedoch zur Stelle und hielt mich am Arm fest. Er musste lachen. Man konnte bestimmt auch graziöser aufstehen, aber was solls. 

Gemeinsam gingen wir zu Thomas. Irgendwie war ich auch nervös und hatte etwas Angst. Noch eine Nacht da drinnen würden sie vielleicht nicht überleben. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Nicht daran denken Lilly. Einfach nur nicht daran denken. Tja, war nur leichter gesagt als getan. Bei der Grube angekommen, öffnete Minho das Gitter und Thomas sprang elegant heraus. Er grinste uns an. Wie kann man nur so motiviert sein, wenn es ums Laufen geht. Man war danach einfach nur verschwitzt und außer Puste. Ich verstehe diese Typen nicht. Wir hatten noch kurz Zeit uns zu unterhalten, bevor sie losmussten. Es tat gut, sich mit den beiden zu unterhalten. Dann mussten sie auch schon los. Zum Abschied umarmte ich sie noch und wünschte ihnen viel Erfolg. 

Seit gestern hatten die Lichter wieder Hoffnung bekommen. Vielleicht kommen wir hier ja wirklich raus. Auf dem Weg zurück, traf ich auf Chuck. Er hatte heute noch ein breiteres Grinsen als sonst, wenn das überhaupt möglich war. „Hab ich irgendetwas verpasst, oder wieso die gute Laune?", ich schmunzelte. „Ich hab einfach nur das Gefühl, dass wir bald hier rauskommen werden." Plötzlich wirkte er etwas bedrückt. „Alles in Ordnung? Du kannst mit mir über alles reden, vergiss das nicht.", ich schaute ihn einfühlsam an. „Glaubst du meine Eltern vermissen mich? Oder suchen sie sogar nach mir? Kannst du dich eigentlich an deine Familie erinnern?" Er bombardierte mich mit Fragen.

Ich legte meine Hände auf seine Schultern. „Natürlich vermissen sie dich. Schau dich doch mal an. Man kann dich nur lieben und das tun deine Eltern auch.", ich legte eine kurze Pause ein. „Ich kann mich leider nicht an meine Familie erinnern. Aber ich habe hier eine Familie gefunden und den tollsten kleinen Bruder, den man sich nur vorstellen kann." Er schaute mich fragend an, anscheinend hatte er nicht überrissen, dass ich ihn damit meinte. Ich musste daraufhin leicht lachen. „Ich rede von dir Chuck. Du bist der tolle kleine Bruder." In seinen Augen spiegelte sich pure Freude wider. 

Dann umschlang er meine Taille, mit seinen kurzen Armen. Ohne zu zögern erwiderte ich seine Umarmung. Es war bestimmt nicht leicht für ihn. Er war der Jüngste hier, aber dafür war er gelassener, als so manch anderer Lichter. Mit meiner linken Hand, wuschelte ich durch seine Haare. „Wir kommen hier raus und finden deine Eltern. Das verspreche ich dir." Und dieses Versprechen werde ich einhalten, koste es was es wolle. Er hatte es verdient seine Eltern wiederzusehen. Jeder hier hatte es verdient. Auch so jemand wie Gally. Er hatte bestimmt seine Gründe, wieso er so war. Wir standen noch einige Minuten so da, bis er sich verabschiedete und zur Küche rannte. Ich lächelte ihm hinterher. Vielleicht fanden die Jungs ja wirklich bald einen Ausgang. Das Grieverteil musste ja irgendeinen Nutzen haben. Ich beschloss Newt einen Besuch abzustatten.

The Maze RunnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt